Wo fängt Bedrohung an?

Eine Bedrohung liegt vor, wenn der Täter vorsätzlich das Opfer oder eine ihm nahestehende Person mit einer vom Gesetz aufgezählten rechtswidrigen Straftat (Verbrechen oder bestimmte Vergehen) bedroht. Dabei ist irrelevant, ob der Täter die Drohung wirklich ernst gemeint hat.

Was zählt alles als Bedrohung?

Bedrohung: Wenn jemand einer anderen Person körperliches oder finanzielles Leid zufügen will. Nötigung durch Drohung: Wenn jemand andere Person mit der Androhung von Gewalt zu einer Handlung oder einem Unterlassen zwingen will.

Wo fängt eine Drohung an?

Rechtlich gesehen liegt eine Drohung vor, wenn eine Person einer anderen negative Konsequenzen in Aussicht stellt. Diese negativen Konsequenzen werden in der Fachsprache als künftiges Übel bezeichnet.

Welche Drohungen sind nicht strafbar?

Echte oder leere Drohungen? Ob eine Drohung ernst gemeint war, spielt für die Strafbarkeit gemäss Art. 180 StGB keine Rolle. Wichtig ist nur die Wirkung der Drohung auf die bedrohte Person.

Wann ist etwas eine Drohung?

Eine Drohung ist die glaubhafte Ankündigung einer unangenehmen Maßnahme gegen jemanden, um ihn in seiner zukünftigen Handlungsweise zu beeinflussen. Wird mit der Herbeiführung des Todes eines Menschen gedroht, spricht man auch von einer Todesdrohung.

Ist "Ich hau dich kaputt!" schon eine strafbare Bedrohung?

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Welche Drohungen sind strafbar?

April 2021 hat sich nur strafbar gemacht, wer einen Menschen mit der Begehung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bedroht hat. Es war damit nicht jede Bedrohung, sondern nur die Bedrohung mit einem Verbrechen strafbar, etwa mit Todesdrohungen oder schweren Körperverletzungen.

Ist eine Warnung eine Drohung?

Von der Drohung unterscheidet sich die Warnung dadurch, dass der Warnende sich keinen unmittelbaren Einfluss auf den Eintritt des Schadens zuschreibt.

Ist verbale Drohung strafbar?

Somit ist nicht nur die verbale Bedrohung strafbar sondern auch die durch ein entsprechend schlüssiges Handeln wie beispielsweise das Vorhalten einer Waffe oder Ähnliches. Eine Bedrohung muss ferner nicht von Angesicht zu Angesicht erfolgen. Möglich ist eine solche auch in geschriebener Form oder aber per Anruf.

Was passiert nach einer Anzeige wegen Drohung?

Seit April 2021 sieht das Gesetz jedoch für eine Bedrohung mit einer gefährlichen Körperverletzung grundsätzlich eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe vor (bei öffentlicher Begehungsweise unter Umständen sogar bis zu zwei Jahre oder Geldstrafe).

Wann Drohung ernst nehmen?

Wenn jemand konkrete Drohungen äußert, ist das sehr ernst zu nehmen. Das sollte unbedingt ein Anlass sein, sich Hilfe zu holen und etwa den Frauen-Notruf zu wählen. Es gibt da sehr erfahrenes Personal, das Hilfe vermitteln kann.

Welche Arten von Drohungen gibt es?

Eine Drohung kann mündlich, schriftlich, aber auch symbolisch erfolgen, beispielsweise durch Gesten. Selbst wenn Drohungen nicht immer einer schweren Gewalttat vorausgehen, empfiehlt sich, jede Drohung ernst zu nehmen und allenfalls mit Unterstützung von Fachpersonen eine Risikobeurteilung vorzunehmen.

Wann wird eine Anzeige wegen Bedrohung eingestellt?

3 Nr. 5 StGB gilt für Bedrohung eine Verjährungsfrist von 3 Jahren. Danach ist keine behördliche Strafverfolgung mehr möglich.

Was ist eine indirekte Drohung?

Indirekte Drohung: weniger konkretisierte Gewaltandrohung, Details darüber oder über das angestrebte Ziel werden entweder nicht spezifiziert oder ausgelassen. Maskierte Drohung: Aussagen, die Gewalthandlungen andeuten; können, aber müssen nicht als Drohung interpretiert werden.

Was macht die Polizei bei Bedrohung?

Solange die bedrohte Person die Polizei nicht einschaltet ist die Bedrohung an sich überhaupt kein Problem. Bei der Bedrohung handelt es sich um ein sogenanntes Antragsdelikt, sodass die bedrohte Person eine Strafanzeige und damit den Antrag auf die Strafverfolgung aktiv stellen muss.

Ist schreien strafbar?

Zusammenfassung: Das bloße Anschreien kann eine Beleidigung sein, wenn darin ein Unwerturteil bezüglich der Person des Angeschrieenen und kein bloßes Augenblicksversagen zu erkennen ist. Arbeitnehmer sollten bei Fehlverhalten von Arbeitskollegen erst eine betriebliche Klärung versuchen, bevor sie zur Polizei gehen.

Was ist Nötigung Beispiele?

Beispiele für Nötigung

Dieses strafrechtlich relevante Delikt wird zum Beispiel häufig im Straßenverkehr begangen. Wenn ein Verkehrsteilnehmer einen anderen beim Überholen schneidet, zu dicht auffährt, andauernd hupt oder ein anderes Fahrzeug ausbremst, begeht er eine Nötigung.

Was soll man tun wenn man bedroht wird?

Wenn Sie aktuell bedroht werden ist es wichtig, sich sofort an die Polizei zu wenden. Das können Sie auch über den Notruf 110 tun. Dort werden mit Ihnen weitere Schritte zu Ihrer Sicherheit besprochen. Ihnen können Möglichkeiten zur sicheren Unterbringung genannt und Sie können dorthin gebracht werden.

Kann man einfach so jemanden anzeigen?

Eine Strafanzeige kann jeder stellen, der von einer möglichen Straftat erfahren hat – egal, ob Opfer oder Zeuge. Wem beispielsweise eine Tasche gestohlen wurde, der ist Opfer einer Straftat geworden und sollte Anzeige erstatten. Das gilt aber auch für denjenigen, der eine Straftat beobachtet.

Wann ist eine Drohung nicht widerrechtlich?

Keine widerrechtliche Drohung liegt dann vor, wenn durch bloße Aufdringlichkeit der Erblasser beeinflusst werden soll.

Was ist eine gefährliche Drohung?

(2) Wer eine gefährliche Drohung begeht, indem er mit dem Tod, mit einer erheblichen Verstümmelung oder einer auffallenden Verunstaltung, mit einer Entführung, mit einer Brandstiftung, mit einer Gefährdung durch Kernenergie, ionisierende Strahlen oder Sprengmittel oder mit der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz ...

Ist eine Drohung Gewalt?

Drohung ist das In-Aussichtstellen einer künftigen Gewalthandlung, auf welches der Täter zumindest Einfluss zu haben vorgibt.

Ist Drohung mit Anwalt Nötigung?

Drohung mit Strafanzeige durch Rechtsanwalt kann Nötigung darstellen. Die Durchsetzung von Forderungen im Inkasso erfolgt oft mit harten Bandagen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass dem (vermeintlichen) Schuldner damit gedroht wird, dass für den Fall der Nichterfüllung der Forderung Strafanzeige erstattet wird.

Ist Gewaltandrohung strafbar?

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Kann die Polizei ein Verfahren einstellen?

Die Polizei gibt das Strafverfahren nach den Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft ab. Diese kann weitere Ermittlungen anordnen oder aber auch selbst durchführen. Hält die Staatsanwaltschaft den Tatverdacht für nicht hinreichend für eine Anklageerhebung, stellt sie das Verfahren ein (§ 170 Abs. 2 StPO).

Ist eine Provokation strafbar?

Bislang entsprach es der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, dass eine unzulässige Tatprovokation keine Unverwertbarkeit und auch kein Verfahrenshindernis nach sich zieht, sondern nur im Rahmen der Strafzumessung zu berücksichtigen ist.