Wie reagierte die DDR auf die Flucht ihrer Bürger in den Westen?

Reaktion des SED-Regimes
Das SED-Regime reagiert auf die Fluchtbewegung, indem sie nach 1952 die Grenze zur Bundesrepublik auf 1.378 Kilometern in ganzer Länge mit Stacheldraht und Minensperren abgeriegelt.

Wie haben die Menschen versucht aus der DDR zu fliehen?

Zwischen Mauerbau und Mauerfall gelingt mindestens 5.075 DDR-Bürgern auf zum Teil abenteuerlichen Wegen und unter Lebensgefahr in und um Berlin die Flucht durch die Sperranlagen in den Westteil der Stadt. Die Anzahl der Fluchten, die gescheiterten sind, ist bis heute nicht bekannt.

Was passierte wenn man aus der DDR fliehen wollte?

Mit dem verschärften Passgesetz von 1957 (§8) wird jede unerlaubte Ausreise aus der DDR ("Republikflucht") unter Strafe gestellt. Das Strafmaß umfasste eine Haftstrafe bis zu drei Jahren.

Wie war die Flucht aus der DDR?

Rund 2,8 Millionen Menschen sind nach der Gründung der DDR 1949 bis zum Mauerbau 1961 in die Bundesrepublik Deutschland geflohen. Nach dem Bau der Mauer war die sogenannte Republikflucht nur noch unter großen Gefahren möglich. Zigtausende nahmen das Risiko bis zum Mauerfall 1989 dennoch auf sich.

Wie reagierten die Menschen auf die Berliner Mauer?

Vielfach reagieren die Menschen mit Missmut und "eisigem Schweigen" auf den Mauerbau. Das SED-Regime verteidigt den "antifaschistischen Schutzwall", der der Aggression der Bundesrepublik Deutschland ein Riegel vorgeschoben habe.

Spektakuläres Fluchtvideo - wie Ines Faller 1989 in den Westen kam | SPIEGEL TV

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Welche Folgen hatte die Mauer für die Menschen in Ost und Westdeutschland?

Mit dem Bau der Berliner Mauer schloss die SED-Führung den letzten offenen Übergang zwischen Ost- und Westdeutschland. Für die Bevölkerung in der DDR bedeutete die Mauer das endgültige Ende ihrer Freizügigkeit und der Möglichkeit sich der SED-Politik durch Abwanderung zu entziehen. Deutschland war endgültig geteilt.

Wie ging es den Menschen nach dem Mauerfall?

Als Folge des Mauerfalls konnten die Bürger der DDR wieder frei reisen. Sie erlangten Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit in der DDR und konnten von nun an auch alle Waren aus dem Westen kaufen. Am 18. März 1990 gab es die ersten freien Wahlen zur Volkskammer, dem Parlament in der DDR.

Warum fliehen viele DDR Bürger in den Westen?

Es waren insbesondere junge Menschen, die die DDR verließen. Viele flohen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und der fehlenden Freiheitsrechte. Viele politische Aktivistinnen und Aktivisten waren so starken Repressionen ausgesetzt, dass sie gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen.

Wie wurden DDR Bürger überwacht?

Die Stasi-Mitarbeiter missachteten Menschenrechte und Persönlichkeitsrechte, um Bürger systematisch zu bespitzeln. Sie überwachten Systemkritiker, kontrollierten ihre Post, hörten Telefonate ab und verschafften sich unerlaubt Zutritt zu Wohnungen. Ihr Ziel: alles über das Leben des Betroffenen zu erfahren.

Warum konnten 1989 so viele Menschen aus der DDR fliehen?

Ostdeutsche verlassen im Sommer und Herbst 1989 massenhaft die DDR, um Mangelwirtschaft, Unfreiheit und Wahlfälschungen zu entkommen. Viele fliehen über Ungarn und Österreich in den Westen. Die Anzahl der Ausreiseanträge steigt sprunghaft. Die SED verkennt die Lage und betont die "Verbundenheit von Volk und Partei".

Wie reagierte das DDR Regime auf ausreiseanträge?

Reaktion des SED-Regimes

Das SED-Regime diskriminiert und kriminalisiert Ausreisewillige, um andere Ostdeutsche abzuschrecken. Menschen, die einen Antrag stellen, droht etwa die fristlose Entlassung. Die Justiz ermittelt gegen Ausreisewillige wegen unerlaubter Kontaktaufnahme nach Westdeutschland.

Welche Menschenrechte wurden in der DDR verletzt?

Menschenrechtsverletzungen in der DDR reichten von der Unterdrückung der Meinungs- und Pressefreiheit, dem Verbot sein Land jederzeit zu verlassen bis hin zu Zwangsadoptionen, Verletzung der Religionsfreiheit, schweren Misshandlungen in der Haft, der Überwachung der Privatsphäre, Berufsverbot, dem Schießbefehl an der ...

Was wollten die DDR Bürger?

Die Menschen wollten in Freiheit leben. Ihre friedliche Revolution führte zum Ende der DDR und mündete in die Vereinigung von DDR und Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990. Seither ist dieser Tag der deutsche Nationalfeiertag und wird "Tag der Deutschen Einheit" genannt.

Warum waren die Menschen in der DDR so unzufrieden?

Die wirtschaftliche Lage der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verschlechtert sich zunehmend durch steigende Schulden und sinkende Produktivität. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst aufgrund von Mangel und fehlender Freiheiten.

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Wer durfte aus DDR ausreisen?

Seit dem Mauerbau im Jahr 1961 durften DDR -Bürgerinnen und -Bürger in den Westen nur unter bestimmten Bedingungen reisen. Die wichtigsten waren: Rentenalter, Dienstreise oder eine Genehmigung wegen einer "dringenden Familienangelegenheit" (zum Beispiel der "runde Geburtstag" eines engen Verwandten).

Ist die Stasi heute noch aktiv?

Stasi ist das Akronym für Staatssicherheit, die Kurzformel für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der DDR . Es wurde am 8. Februar 1950 gegründet, war über 40 Jahre aktiv und wurde in der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 von den Bürgerinnen und Bürgern der DDR entmachtet.

Wohin durften die Bürger reisen DDR?

Auslandsreisen waren im Wesentlichen nur in das befreundete sozialistische Ausland erlaubt; lange Zeit genehmigungsfrei beispielsweise nach Polen und in die Tschechoslowakei (ČSSR), bei Erteilung einer Reisegenehmigung auch nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien, in die UdSSR oder (noch seltener) nach Kuba.

Hat die Stasi gefoltert?

Essensentzug, Schlafentzug, ein völlig gestörter Tag-Nachtrhythmus", seien die Methoden der Stasi gewesen, so Spitzer. Das Ziel dieser Foltermethoden: die psychische Zersetzung der Gefangenen.

Wer hatte die Idee zur Flucht in den Westen?

Sprung in den Westen

August 1961, zwei Tage nach dem Beginn des Mauerbaus, hatte der 19-Jährige Grenzpolizist Conrad Schumann Dienst an der Bernauer Straße. Seine Aufgabe war es, die Sektorengrenze zu überwachen und Menschen von einer Flucht in den Westen Berlins abzuhalten.

Wie oft durften Westberliner ab 1988 in der DDR übernachten?

Die Berechtigungen für West-Berliner wurden für ein einzelnes Tagesvisum oder als Mehrfachberechtigungsschein für bis zu jeweils maximal neun Visa ausgestellt.

Wie konnten die Westberliner nach Westen kommen?

1972 trat das Viermächteabkommen in Kraft und es folgte das Transitabkommen, das es den Westberlinern erlaubte, nach Westdeutschland per Auto oder Bahn zu reisen. Genauer gesagt den meisten – Tausende durften die Transitwege nicht benutzen.

War der Mauerfall ein Zufall?

Am Ende war eigentlich alles irgendwie ein Zufall. Es war, sagt Riccardo Ehrman, ein Zufall, dass er 1989 in Ost-Berlin arbeitete. Es war ein Zufall, dass ausgerechnet er Günter Schabowski diese eine Frage stellte. Jeder andere hätte sie schließlich auch stellen können.

Welche Probleme gab es nach dem Mauerfall?

Marode Staatsbetriebe der DDR wurden aufgelöst oder von neuen Eigentümern übernommen. Viele Menschen, die in den staatseigenen Betrieben geschuftet hatten, wurden arbeitslos. Sie suchten im Westen nach einer besser bezahlten Arbeit.

War der Mauerfall ein Missverständnis?

Der 9. November 1989 war durch ein Missverständnis zum glücklichsten Tag der deutschen Geschichte geworden. Ein knappes Viertjahrhundert später begeht Günter Schabowski am Sonnabend seinen 85. Geburtstag.