Wer verfasst eine Anklageschrift?

Liegt aufgrund eines Delikts, nach ausreichend geklärtem Sachverhalt, die Verurteilung einer/eines Beschuldigten nahe, wird von der Staatsanwältin/dem Staatsanwalt eine Anklageschrift verfasst.

Wer macht die Anklageschrift?

Der Beschuldigte erhält die Anklageschrift im strafrechtlichen Verfahren nicht von der Staatsanwaltschaft, sondern die Staatsanwaltschaft versendet nach Abschluss der Ermittlungen die Anklageschrift an das zuständige Gericht.

Wie geht es nach einer Anklageschrift weiter?

Nach Eingang der Anklageschrift entscheidet das Gericht im Zwischenverfahren, ob das von der Staatsanwaltschaft beantragte Hauptverfahren eröffnet wird. Hierzu schaut sich das Gericht die Anklageschrift an und wägt noch einmal ab, ob ein hinreichender Tatverdacht vorliegt.

Wer kann eine Anklage erheben?

Die Anklageerhebung im deutschen Strafrecht markiert den Übergang vom Ermittlungsverfahren zum gerichtlichen Verfahren. Nach § 152 Strafprozessordnung (StPO) darf nur die Staatsanwaltschaft Anklage erheben und sie ist grundsätzlich sogar dazu verpflichtet, wenn hinreichende Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen.

Kann man Anklageschriften einsehen?

Die Akteneinsicht muss anwaltlich beantragt werden. Wer Einsicht in die Ermittlungsakte und/oder in die Anklageschrift in Strafverfahren nimmt, darf die Akte nur zum Zwecke, zu dessen Verfolgung die Akte eingesehen werden durfte, verwenden.

Ich habe eine Anklageschrift erhalten - was ist jetzt zu tun? Tipps vom Fachanwalt für Strafrecht

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Was steht alles in einer Anklageschrift?

Bezeichnung der dem Angeschuldigten zur Last gelegten Tat sowie der gesetzlichen Merkmale der vorgeworfenen Straftat, Benennung von Zeit und Ort der Begehung, Angaben der Beweismittel, Benennung des Gerichts, an dem die Hauptverhandlung stattfinden soll.

Kann man als Privatperson Akteneinsicht beantragen?

Auch außerhalb eines laufenden Verwaltungsverfahrens kann eine Privatperson - abgesehen von Zugangsmöglichkeiten nach den Informationsfreiheitsgesetzen - Akteneinsicht beantragen. Dann entscheidet die aktenführende Behörde aber nach pflichtgemäßem Ermessen, ob sie Akteneinsicht gewährt.

Wer zahlt Gerichtskosten bei Anklage?

Die Klägerin oder der Kläger hat die Gerichtsgebühren daher schon zu Beginn des Prozessverfahrens zu zahlen (Vorauszahlungspflicht). Hierzu erhält die Klägerin bzw. der Kläger eine Kostenrechnung. Wer am Ende tatsächlich die Kosten trägt, hängt vom Ausgang des Verfahrens ab.

Wer muss beweisen, Kläger oder Angeklagter?

Bei der Darlegungslast geht es um die Frage, welche Partei verpflichtet ist, die jeweils relevanten Tatsachen vorzutragen. Die Darlegungslast folgt im Grundsatz der Beweislastregel. Dies bedeutet, dass grundsätzlich der Kläger die (für ihn günstigen) Tatsachen vortragen muss, die seinen Anspruch begründen.

Wer ist bei Gericht für die Anklage zuständig?

sie wegen des besonderen Umfangs, der besonderen Bedeutung des Falles oder wegen der besonderen Schutzbedürftigkeit des Verletzten, der als Zeuge in Betracht kommt, Anklage beim Landgericht erhebt. In erster Instanz sind grundsätzlich die großen Strafkammern innerhalb des Landgerichts zuständig.

Wie lange dauert es von der Anklageschrift bis zur Gerichtsverhandlung?

Nach der Anklageerhebung dauert es bis zur Hauptverhandlung mehrere Monate – meist 3 bis 6 Monate, je nach Auslastung der Gerichte. Das eigentliche Kernstück des Verfahrens, die Gerichtsverhandlung bzw. Hauptverhandlung vor Gericht, kann an einem einzelnen Tag erledigt sein.

Kann der Anwalt ohne mich vor Gericht vertreten?

Amtsgericht – Vollmacht und Vertretung vor Gericht

Da vor dem Amtsgericht kein Anwaltszwang besteht, resultiert daraus, dass Sie sich neben einem Anwalt, auch von einer natürlichen Person oder z.B. einem Mieterverein vor Gericht vertreten lassen können.

Kann man mit dem Staatsanwalt verhandeln?

Dealen im Strafverfahren bei Gericht

Der Deal ist aber auch dann noch möglich, wenn die Staatsanwaltschaft bereits Anklage erhoben hat. Dann kann unter Einbeziehung des Gerichts unter Absprache mit den Rechtsanwälten und dem Vertreter der Staatsanwaltschaft ebenfalls noch eine Verfahrenseinstellung erreicht werden.

Was passiert nach einer Anklageschrift?

Mit der Zustellung der Anklageschrift durch das Gericht haben Sie damit zu rechnen, dass Sie in der nächsten Zeit eine Ladung zur Hauptverhandlung (Gerichtstermin) erhalten und sich dort als Angeklagter verantworten müssen.

Wann erhebt die Staatsanwaltschaft eine Anklage?

Eine Anklage wird erhoben, wenn ein Staatsanwalt nach dem Abschluss eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens zu der Einschätzung gelangt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung höher ist als die Wahrscheinlichkeit eines Freispruchs (sog. hinreichender Tatverdacht).

Was kann man gegen eine Anklageschrift tun?

Wenn Sie eine Anklageschrift bekommen haben, sollten Sie sofort einen im Strafrecht besonders qualifizierten Rechtsanwalt kontaktieren. Eile ist geboten: Der Rechtsanwalt wird eine Verlängerung der Erklärungsfrist zur Anklageschrift und Akteneinsicht beantragen.

Was reicht als Beweis?

1 ZPO). Hierzu gehören Zeugnis, Urkunde, Augenschein, Gutachten, schriftliche Auskunft und Parteibefragung sowie Beweisaussage. Das Gericht befindet nach seiner frei gebildeten Überzeugung (freie Beweiswürdigung), ob der Beweis für eine rechtserhebliche, streitige Tatsache erbracht ist oder nicht (Art. 157 ZPO).

Wer muss Schuld beweisen?

Wer muss die Schuld beweisen? Im Rechtssystem gilt der Grundsatz "in dubio pro reo", was bedeutet, dass im Zweifelsfall für den Angeklagten entschieden wird. Daher liegt die Beweispflicht für die Schuld immer bei der Anklage, also bei der Staatsanwaltschaft oder dem Kläger.

Was tun, wenn die Klage abgewiesen wird?

Um Klage gegen einen abgelehnten Widerspruchsbescheid zu erheben, wenden Sie sich direkt an das im Widerspruchsbescheid benannte zuständige Gericht. Dies können Sie selbst vornehmen. Alternativ können Sie zum Beispiel auch einen Anwalt oder eine Anwältin beauftragen. Bei dieser Vertretung können Ihnen Kosten entstehen.

Was kostet es, wenn man eine Klage verliert?

eine Grundgebühr von 35 Euro angesetzt, bei einem Streitwert von 501 bis 1000 Euro eine Grundgebühr von 53 Euro und bei einem Streitwert von 1001 Euro bis 1500 Euro eine Grundgebühr von 71 Euro. der Grundgebühren findet sich in der Anlage zum Gerichtskostengesetz (GKG).

Wer trägt die Kosten für eine Anzeige?

Die Anwaltskosten zur Erstattung einer Strafanzeige trägt derjenige, der die Anzeige erstatten will und den Anwalt beauftragt. In bestimmten Fällen ist es möglich, dass die Rechtsschutzversicherung die Kosten übernimmt.

Wer trägt die Kosten, wenn ein Verfahren eingestellt wird?

Das gilt auch, wenn man einen Strafantrag, mit dem man das Verfahren angestoßen hat, wieder zurücknimmt und deshalb das Verfahren eingestellt werden muss. Sonst trägt der Staat die Verfahrenskosten. Soweit die oder der Beschuldigte verurteilt wird, holt sich der Staat die Verfahrenskosten von ihr oder ihm zurück.

Kann ich sehen, wer mich angezeigt hat?

Sie als Privatperson dürfen demzufolge die Akten einsehen, wenn Sie ein berechtigtes Interesse dazu nachweisen können. Also vor allem dann, wenn Sie anhand Ihrer Personalien zeigen, dass Sie der Betroffene des jeweiligen Verfahrens sind, das die Akte aufschlüsselt – das ist natürlich auch ohne Anwalt möglich.

Kann ich ohne Anwalt Akteneinsicht verlangen?

Wenn Betroffene nicht selbst bei der Polizei waren oder sich erst später entscheiden, solche Informationen erhalten zu wollen, können sie diese jederzeit beantragen. Sie benötigen dazu keinen Anwalt. Ein Schreiben an die Staatsanwaltschaft oder das Gericht genügt.