Wer muss Lenk- und Ruhezeiten einhalten?

Fahrerinnen und Fahrer, die gewerblich Personen oder Güter befördern, sind gesetzlich dazu verpflichtet, Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten. Was es zu beachten gibt. Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer haben eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Hohe Verkehrsdichte und harter Wettbewerb führen leicht zu Überlastung und Übermüdung.

Für wen gelten die Lenk- und Ruhezeiten?

Lenk- und Ruhezeiten gelten für LKW-Fahrer, die ein Kfz mit mehr als 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht steuern. Wie sind die Lenkzeiten gesetzlich geregelt? Die Lenkzeit darf neun Stunden täglich bzw. 56 Stunden wöchentlich nicht überschreiten.

Wer muss Lenkzeiten dokumentieren?

Nach der deutschen Fahrpersonalverordnung (FPersV) müssen FahrerInnen von Fahrzeugen zur Güterbeförderung, deren zulässiges Gesamtgewicht zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen liegt, ihre Lenk- und Ruhezeiten in einem Tageskontrollblatt dokumentieren.

Für welche Fahrzeuge gelten die Vorgaben für Lenk- und Ruhezeiten der Europäischen Union und der Deutschen Fahrpersonalverordnung im Güterverkehr?

Die Lenk- und Ruhezeiten für Fahrer von Fahrzeugen mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) einschließlich Anhänger von über 3,5 t im gewerblichen Güter- oder Personenverkehr sind innerhalb der Europäischen Gemeinschaft in der Verordnung (EG) Nr. 561/2006 geregelt.

Welche vom Gesetzgeber vorgeschriebene Zeiten sind für Kraftfahrer zwingend einzuhalten?

Die Lenkzeit beträgt täglich höchstens neun Stunden, darf aber an zwei Tagen pro Woche auf zehn Stunden erhöht werden. Bei korrekter Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten gilt für Kraftfahrer eine Schichtzeit von maximal 13 Stunden täglich bei einer Ruhezeit von 11 Stunden.

Arbeitszeitgesetz oder Lenk- und Ruhezeiten - was zählt denn jetzt im Güterkraftverkehr?

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Wer kontrolliert die Lenk- und Ruhezeiten?

In der Regel überprüft das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) die Lenk- und Ruhezeiten. Einen Nachweis ermöglichen dabei Fahrtenschreiber, die entweder auf Tachoscheiben oder mithilfe einer Fahrerkarte die Tätigkeiten des Lkw-Fahrers dokumentieren.

Wann benötige ich eine Fahrerkarte privat?

Auch entsprechend gekennzeichnete historische LKW oder Gespanne dürfen ohne Fahrerkarte für Privatfahrten genutzt werden, selbst wenn sie über 7,5 Tonnen wiegen. „Normale“ LKW mit über 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht dürfen ohne Fahrerkarte überhaupt nicht genutzt werden.

Welche Fahrzeuge müssen einen Fahrtenschreiber haben?

Grundsätzlich vorgeschrieben ist der digitale Tachograf für gewerbliche Fahrten mit Fahrzeugen, die ein Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen aufweisen. Fahrzeuge zur Güterbeförderung, deren zulässiges Gesamtgewicht 2,8 bis 3,5 Tonnen beträgt, unterliegen nicht der Einbaupflicht.

Ist Fahrzeit Arbeitszeit Lkw?

Grundsätzlich muss die Anreise zu einem Fahrzeug, das ein LKW- oder Busfahrer nicht am Unternehmensstandort übernimmt, als Arbeitszeit erfasst werden.

Wie viel Tage darf ein Lkw-Fahrer am Stück fahren?

Insgesamt dürfen Ihre Fahrer nicht mehr als 56 Stunden pro Woche fahren, und ihre Lenkzeit darf 90 Stunden innerhalb eines Zeitraums von zwei Wochen nicht überschreiten. Sie können die Lenkzeit bei Bedarf auf bis zu 60 Stunden pro Woche verlängern.

Was ist der Unterschied zwischen Lkw-Fahrer und Kraftfahrer?

Der Beruf des Lkw-Fahrers (m/w/d) fällt, wie auch der des Busfahrers (m/w/d) , unter die staatlich anerkannte Berufsbezeichnung Berufskraftfahrer (m/w/d) . Im Fokus des beruflichen Alltags steht das Führen von Lastkraftwagen und anderen schweren Nutzfahrzeugen wie Sattelschleppern, Lastzügen oder Tanklastwagen.

Ist Arbeitszeit auch Lenkzeit?

Wichtig: Die Lenkzeit ist nicht gleich der Arbeitszeit. Für einen Fahrer von LKW umfasst die Arbeitszeit neben den reinen Fahrzeiten (meist auch Lenkzeit genannt) auch die Zeiten zum Be- und Entladen, sowie die Überwachung dieser Vorgänge.

Wie lange Ruhezeit nach 10 Stunden Lenkzeit?

Erhöhen Lkw-Fahrer die Tageslenkzeit auf 10 Stunden, ist nach der zweiten Lenkzeit von 4,5 Stunden eine weitere Pause von 45 Minuten einzulegen.

Wie oft darf ein Lkw-Fahrer 9 Stunden Pause machen?

Die Ruhezeit hingegen beschreibt den Zeitraum zwischen zwei Lenkzeiten und muss in der Regel mindestens 11 Stunden betragen. Eine Verkürzung der Ruhezeit auf 9 Stunden ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Option. Allerdings ist dies nur maximal drei Mal zwischen zwei Wochenruhezeiten möglich.

Ist der Fahrer verantwortlich?

Fahrzeugführer und Fahrerhaftung

Der Fahrzeugführer haftet im Schadenfall nur für Schadenereignisse, die schuldhaft, also fahrlässig oder vorsätzlich, herbeigeführt worden sind. Dies bedeutet, wenn sich der Fahrer selbst entlasten kann, indem er nachweist, nicht die Schuld am Schaden zu haben, haftet er nicht.

Wie lange darf Busfahrer ohne Pause fahren?

Welche Lenkzeiten gelten für Busfahrer? Busfahrer dürfen die tägliche Lenkzeit von 9 Stunden nicht überschreiten, nach 4,5 Stunden muss eine Pause erfolgen. In zwei Wochen darf die Lenkzeit insgesamt maximal 90 Stunden betragen.

Was kostet Fahrzeit überziehen?

Wird die Lenkzeit um mehr als eine Stunde überschritten, muss der Lkw-Fahrer mit einem Verwarngeld von 30 Euro rechnen. Bei einer Lenkzeitüberschreitung von bis zu zwei Stunden, droht dem Fahrer je weitere angefangene halbe Stunde ein Verwarngeld von 30 Euro und dem Unternehmer ein Bußgeld von 90 Euro.

Ist Abfahrtskontrolle Lenkzeit?

Dazu gehören unter anderem die Abfahrtskontrolle, Sicherheitsüberprüfungen, das Be- und Entladen der Fracht oder die Reinigung sowie technische Wartungen. Alle diese Tätigkeiten zählen zur Arbeitszeit, die vom Arbeitergeber bezahlt wird. Die Tätigkeiten sind jedoch nicht der Lenkzeit zuzurechnen.

Wie oft darf ein Lkw-Fahrer 15 Stunden arbeiten?

Allerdings besteht auch die Möglichkeit, die tägliche Ruhezeit auf mindestens 9 Stunden zu reduzieren. Dies kann dazu führen, dass Lkw-Fahrer eine 15 Stunden andauernde Schichtzeit absolvieren. Eine solche Reduzierung ist aber nur drei Mal zwischen zwei wöchentlichen Ruhezeiten erlaubt.

Was ändert sich 2023 für LKW-Fahrer?

Die Maut für Lkw ab 7,5 Tonnen auf Bundesfernstraßen steigt zum 1. Januar 2023. Der prozentuale Anstieg reicht von 3,8 Prozent für Fahrzeuge der Euro-Schadstoffklasse 6 ab 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und mit mehr als vier Achsen bis zu 40,6 Prozent für Fahrzeuge der Euroschadstoffklasse 4 mit 7,5 bis 12 Tonnen.

Ist Stau Lenkzeit?

Als Lenkzeit gelten alle Zeiten, die mit der Fahrtätigkeit in Zusammenhang stehen (vgl. VO EG 561/2006, Art. 4 ff.) Dazu rechnen u.a. Aufenthalte an Ampeln, Bahnübergängen oder bei Staus, auch wenn diese Zeiten im Kontrollgerät als Arbeitszeit dokumentiert werden.

Ist Lenkzeitunterbrechung Arbeitszeit?

Lenkzeitunterbrechung/ Ruhepausen

Ruhepausen oder Arbeitszeitunterbrechungen sind Zeiträume, in denen der Fahrer keine Fahrtätigkeit ausüben und keine anderen Arbeiten ausführen darf und die ausschließlich zur Erholung genutzt werden. Entsprechend gehören Ruhepausen nicht zur Arbeitszeit.

Ist ein Fahrtenschreiber Pflicht?

165/2014 müssen grundsätzlich Fahrzeuge, die der Personen- oder Güterbeförderung im Straßenverkehr dienen, in einem Mitgliedsstaat zugelassen sind und für die die Verordnung (EG) Nr. 561/2006 gilt, mit einem Fahrtenschreiber ausgestattet sein.

Wie Fahren ohne Fahrerkarte?

Das LKW-Fahren ohne Fahrerkarte ist in Ausnahmen auch nur dann möglich, wenn die Daten der Fahrten weiterhin aufgezeichnet werden. Dies erfolgt über einen Ausdruck des Tachographen, der vor Fahrtantritt erstellt wird und manuell auszufüllen ist.

Wer darf Fahrerkarte kontrollieren?

Wer darf die Fahrerkarte auslesen? Laut Gesetz dürfen Kontrollbeamte die Fahrerkarte bzw. den Fahrtenschreiber auslesen, um die Lenk- und Ruhezeiten zu prüfen. Weiterhin sind Arbeitgeber dazu befugt und sogar verpflichtet, die Daten auf der Fahrerkarte regelmäßig auszulesen und für einige Zeit zu speichern.

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