Wer beantragt den Erbschein bei mehreren Erben?

Vom Nachlassgericht kann für mehrere Erben ein so genannter gemeinschaftlicher Erbschein erteilt werden. Jeder Miterbe kann einen gemeinschaftlichen Erbschein beantragen.

Wer bekommt den Erbschein bei mehreren Erben?

Bei einer Erbengemeinschaft aus mehreren (gesetzlichen oder testamentarischen) Miterben weist der Erbschein grundsätzlich alle Erben mit ihrer jeweiligen Erbquote aus (gemeinschaftlicher Erbschein) oder auch nur einen Erben mit dessen Quote (Teilerbschein).

Kann einer allein den Erbschein beantragen?

Erben mehrere Personen gemeinsam, können sie gemeinsam den Antrag stellen, müssen sie aber nicht. Denn antragsberechtigt ist jeder Erbe. Stellt nur ein Miterbe den Antrag, dann ist es sinnvoll, Vollmachten der anderen Miterben vorzulegen.

Können mehrere Personen einen Erbschein beantragen?

Ein gemeinschaftlicher Erbschein kann grundsätzlich von jedem Miterben beantragt werden. Auch Testamentsvollstrecker, Gläubiger des Erblassers und des Erben oder Nachlassverwalter sind zur Beantragung berechtigt.

Wer bekommt den gemeinschaftlichen Erbschein?

In einem gemeinschaftlichen Erbschein sind alle Miterben der Erbengemeinschaft aufgeführt, zusammen mit den ihnen zustehenden Erbquoten. Der gemeinschaftliche Erbschein kann als Vollmacht für alle Miterben gelten, um Verfügungen über den Nachlass vorzunehmen.

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Wie viele Ausfertigungen eines Erbscheins kann man beantragen?

Von einem Erbschein können auch mehrere Ausfertigungen auf Antrag erteilt werden. Empfehlung: Bereits bei Antragstellung sollten mehrere Ausfertigungen beantragt werden, wenn gegenüber verschiedenen Institutionen (z.B. Banken, Versicherungen) das Erbrecht nachgewiesen werden muss.

Wie viele erbscheine werden benötigt?

Grundsätzlich kann jeder einzelne Miterbe einen Erbschein beantragen, mit dem er sich gegenüber Dritten als rechtmäßigen Erben ausweisen kann. Will die Erbengemeinschaft jedoch gemeinsam auftreten und gegenüber Banken, Versicherern, Grundbuchamt und Co. handeln, so ist häufig ein gemeinschaftlicher Erbschein vonnöten.

Sind Geschwister eine Erbengemeinschaft?

Geschwister in der Erbengemeinschaft

Hinterlässt der Erblasser also keine eigenen Kinder und leben die eigenen Elternteile nicht mehr, erben die Geschwister des Erblassers den Nachlass. Mehrere Geschwister bilden eine Erbengemeinschaft.

Was passiert wenn man den Erbschein nicht beantragt?

Im Falle einer Erbschaft, muss gemäß deutschem Erbrecht ein Erbschein nicht unbedingt von den Erben beantragt werden. Auch ohne einen Erbschein bleibt ein Erbe der rechtmäßige Rechtsnachfolger einer verstorbenen Person, entweder durch ein Testament oder durch die gesetzliche Erbfolge.

Wie lange ist die Frist um einen Erbschein zu beantragen?

Welche Fristen muss ich beim Erbscheinsantrag beachten? Beim Erbschein selbst gibt es keine Fristen, die Sie beachten müssen. Grundsätzlich können Sie diesen auch Jahre nach dem Tod der Person, die das Erbe hinterlässt, noch beantragen.

Können Geschwister einen gemeinsamen Erbschein beantragen?

FAQ: Erbengemeinschaft Erbschein

Wer beantragt den Erbschein bei mehreren Erben? Erben mehrere Personen gemeinsam, können sie gemeinsam den Antrag stellen, müssen sie aber nicht. Denn antragsberechtigt ist jeder Erbe. Das Nachlassgericht überprüft die Angaben, auf die der Antragsteller sein Erbrecht stützt.

Woher weiß das Nachlassgericht die Erben?

Das Nachlassgericht wird über das Standesamt über den Tod des Erblassers informiert. Es prüft dann, ob eine Testament hinterlegt ist. In diesem Fall muss das Nachlassgericht von sich aus tätig werden und prüfen, wie der Erblasser die Erbfolge geregelt hat.

Was muss man alles mitnehmen um einen Erbschein zu beantragen?

Um den Antrag für einen Erbschein beim Nachlassgericht stellen zu können, benötigen Sie in der Regel folgende Dokumente:
  • Ihren Ausweis oder Reisepass,
  • die Sterbeurkunde,
  • das Familienstammbuch zur Dokumentation der Verwandtschaft,
  • Informationen dazu, ob es einen Prozess zu Ihrem Erbrecht gibt,

Wie wird das Erbe unter Geschwistern aufteilen?

Sie erben die Hälfte ihres verstorbenen Elternteils, die andere Hälfte verbleibt dem überlebenden Elternteil. Erst wenn beide Elternteile verstorben sind, kommen die Geschwister zum Zuge und erben zu gleichen Teilen den Nachlass ihres verstorbenen Bruders oder ihrer verstorbenen Schwester.

Wer hat bei der Erbengemeinschaft das sagen?

Wer entscheidet bei einer Erbengemeinschaft? – Wer in der Erbengemeinschaft Entscheidungen treffen darf, ergibt sich aus den Erbquoten der Mitglieder. Das bedeutet, jeder Miterbe kann eine Stimme in Höhe seines Erbteils abgeben, Wenn ein Entschluss gefällt werden muss, entscheidet die Mehrheit der Stimmen.

Sind mehrere Erben automatisch eine Erbengemeinschaft?

Eine Erbengemeinschaft entsteht sehr einfach: sind mehrere Personen Erbe eines Erblassers, so sind sie Miterben und bilden damit automatisch und qua Gesetz eine Erbengemeinschaft. Von einem „Willenselement“ hängt dies nicht ab, d.h. der Zwangserbe kann sich hiergegen zunächst auch nicht wehren.

Wann verlangt das Grundbuchamt einen Erbschein?

Wenn ein Grundstück im Grundbuch auf die Erben umgeschrieben werden soll, muss grundsätzlich ein Erbschein vorgelegt werden. § 35 GBO Nachweis der Erbfolge etc. (1) Der Nachweis der Erbfolge kann nur durch einen Erbschein geführt werden.

Ist Erbschein zwingend notwendig?

Ist ein Erbschein immer notwendig? Ein Erbschein ist nur dann notwendig, wenn sich die Erben nicht auf andere Weise (zum Beispiel mit einem Testament) ausweisen können und auch nicht aufgrund einer noch wirksamen Vollmacht des Erblassers handlungsfähig sind.

Wann braucht es keinen Erbschein?

Wann muss man keinen Erbschein beantragen? Wenn Ihnen ein notarielles Testament oder ein Erbvertrag vorliegt, in dem Sie zum Erben ernannt werden, müssen Sie in der Regel keinen Antrag auf einen Erbschein stellen.

Was passiert wenn eine Erbengemeinschaft sich nicht einig?

Wenn sich die Miterben nicht einig werden, wird der Kaufpreis bis zur finalen Auseinandersetzung beim Gericht hinterlegt. Dies führt oft zu einer Auseinandersetzungsklage unter den Miterben. In aller Regel dauert die Teilungsversteigerung rund ein Jahr.

Sind Mutter und Tochter eine Erbengemeinschaft?

Erbengemeinschaft sind erst einmal sämtliche Erben zusammen, also die Mutter mit ½ und die Kinder mit je 1/6. In Prozent sind das 50 Prozent der Mutter/ Witwe und je Kind 16 2/3 Prozent (= 50 Prozent : 3 (Kinder)).

Kann man eine Erbengemeinschaft ohne Notar auflösen?

Will ein Erbe aus der Erbengemeinschaft austreten, dann schreibt das Erbrecht vor, dass der Miterbe eine notarielle Beurkundung benötigt, wenn er über seinen Anteil des Erbes verfügen und ihn verkaufen möchte. Möchte er die Auflösung der Erbengemeinschaft erzwingen, können Kosten anfallen.

Kann ich einen Erbschein ohne Notar beantragen?

Ohne Notar oder Rechtsanwalt

Wollen Sie den Erbschein selbstständig beim Nachlassgericht beantragen, ist, wie bereits erwähnt, das Amtsgericht zuständig, in dessen Bezirk der Erblasser zum Zeitpunkt seines Todes wohnhaft war. Die Beantragung kann dabei entweder schriftlich oder mündlich erfolgen.

Wann brauchen Banken einen Erbschein?

Generell gilt: Nur wenn die Erbensituation unklar ist, beispielsweise bei gesetzlicher Erbfolge oder wenn das Testament unklare Regelungen enthält, darf die Bank einen Erbschein zum Nachweis der berechtigten Erben verlangen. In allen anderen Fällen hingegen darf die Bank die Abwicklung des Nachlasses nicht blockieren.

Was überprüft das Nachlassgericht?

Das Nachlassgericht ist für die Ermittlung der Erben und die Erteilung von Erbscheinen und Testamentsvollstreckerzeugnissen zuständig, nicht jedoch für die Ermittlung, was zum Nachlass gehört, und nicht für die Verteilung des Nachlasses unter den Erben oder die Erfüllung von Pflichtteilsansprüchen.