Wem darf der Arzt Auskunft geben?

Es handelt sich dabei um ein höchstpersönliches Recht des Patienten. Die Schweigepflicht gilt auch gegenüber Familienangehörigen. Auskünfte an die Familie sind also nur zulässig, wenn von einer mutmaßlichen Einwilligung auszugehen ist oder der Patient ausdrücklich zugestimmt hat.

Wer ist dazu berechtigt Auskünfte über den Patienten zu erhalten?

Ein Arzt darf nur dann Auskunft über den Gesundheitszustand des Patienten geben, wenn dieser ihn ausdrücklich von seiner Schweigepflicht entbunden hat. Dies muss nicht unbedingt schriftlich erfolgen, in den meisten Fällen reicht auch eine mündliche Zusage des Patienten.

Wann darf ein Arzt Informationen weitergeben?

Zulässige Offenbarung von Patientendaten

Patientendaten dürfen nur dann preisgegeben werden, wenn gesetzliche Vorschriften dem Arzt eine Pflicht bzw. ein Recht zur Offenbarung einräumen oder der Patient seine Einwilligung ausdrücklich oder stillschweigend erteilt hat.

Haben Angehörige ein Recht auf Auskunft?

Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch gegenüber Familienangehörigen der Patienten einschließlich deren Ehepartner. Die Erteilung von Auskünften an Angehörige stellt ohne Einverständnis des Patienten eine Verletzung der Schweigepflicht dar, sofern nicht ein sonstiger Rechtfertigungsgrund vorliegt.

Wann gilt die ärztliche Schweigepflicht nicht?

Ausgeschlossen von der Schweigepflicht sind laut Medizinrecht Informationen, die der Arzt außerhalb der Behandlung, also nicht in seiner Funktion als behandelnder Arzt, mitbekommen hat. Als Rechtsgrundlage dient hierbei § 203 StGB sowie § 9 der Muster-Gerufsordnung für Ärztinnen und Ärzte (MBO).

Darf der Arzt machen, was er will? | RA Dr. Hans-Berndt Ziegler Patientenrecht

30 verwandte Fragen gefunden

Wann darf der Arzt die Schweigepflicht brechen?

Der Arzt darf seine Schweigepflicht gegenüber der Polizei nur dann brechen, wenn er im Rahmen der Behandlung mitbekommt, dass sein Patient ein schweres Verbrechen plant und dadurch die Gesundheit anderer gefährdet wird. Das Strafgesetzbuch (§ 34 StGB) geht hier von einem „rechtfertigenden Notstand“ aus.

Wem gegenüber ist der Arzt zur Verschwiegenheit verpflichtet?

Gegenüber wem gilt die ärztliche Schweigepflicht? Die Schweigepflicht gilt gegenüber jedem Dritten. Sie gilt damit auch in Bezug auf andere Ärzte, Angehörige des Patienten und Angehörige, auch den Ehepartner, des Arztes selbst. Sie gilt auch gegenüber dem Arbeitgeber.

Wer hat ein Recht auf Auskunft?

Recht auf Auskunft (Art.

Jedermann hat das Recht zu erfahren, ob ein Verantwortlicher (Behörde, Unternehmen etc. ) Daten zu seiner Person verarbeitet. Um dieses Recht auszuüben muss der Betroffene ein Begehren an den Verantwortlichen richten.

Kann auf das Auskunftsrecht verzichtet werden?

Das Aus- kunftsrecht ist zeitlich nicht befristet und auf das Auskunftsrecht kann (im Voraus) nicht verzichtet werden.

Wann dürfen Informationen die der Schweigepflicht unterliegen an Dritte weitergegeben werden?

Selbst in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren gegen einen seiner Patienten darf ein Arzt Informationen nur preisgeben, wenn sein Patient ihn von seiner Schweigepflicht entbindet. Dies gilt auch, wenn der Patient Opfer einer Straftat war. In beiden Fällen hat er ein Zeugnisverweigerungsrecht.

Was dürfen Ärzte weitergeben?

Was umfasst die ärztliche Schweigepflicht
  • Der Umstand, dass der Betroffene überhaupt bei dem Arzt in Behandlung war oder ist.
  • Der Name des Patienten.
  • Alle Krankendaten, die zur Patientenakte gehören.
  • Alle Gedanken, Meinungen, familiären, beruflichen und finanziellen Verhältnisse, die der Patient dem Arzt anvertraut hat.

In welchen drei grundsätzlichen Fällen kann die Schweigepflicht aufgehoben werden?

Allerdings gibt es Ausnahmen von dieser Schweigepflicht. § 138 StGB regelt für jede Person die Strafbarkeit der Nichtanzeige bestimmter geplanter Straftaten. Zu diesen Straftaten zählt unter anderem Menschenhandel, Menschenraub, räuberische Erpressung, Raub, Totschlag, Mord und Brandstiftung.

Kann jeder Arzt meine Diagnosen sehen?

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.

Ist ein Arzt zur Auskunft verpflichtet?

Schließlich regelt § 298 SGB V, dass der behandelnde (Vertrags-)Arzt verpflichtet ist, im Rahmen der Qualitätsprüfung nach § 136 SGB V der Kassenärztlichen Vereinigung ärztliche Unterlagen mit versichertenbezogenen Angaben zu offenbaren.

Wer darf von der ärztlichen Schweigepflicht entbinden?

Eine Frage, die viele Betroffene, Angehörige und Pflegepersonal beschäftigt: Wie und von wem der Arzt von der ärztlichen Schweigepflicht entbunden werden? Grundsätzlich kann nur der Patient (Betroffene) selbst der Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht zustimmen.

Was darf man trotz Schweigepflicht sagen?

Trotz auferlegter Verschwiegenheit dürfen Sie natürlich über Ihren Job sprechen. Sofern nicht explizit anders geregelt, dürfen Sie über Ihre Tätigkeit, Aufgaben oder auch Ihr Gehalt erzählen. Entscheidend ist, dass Sie keine der oben genannten persönlichen Daten oder schützenswerten Informationen ausplaudern.

Bin ich zur Auskunft verpflichtet?

Machen Sie Kindesunterhalt, Trennungsunterhalt oder Ehegattenunterhalt geltend, ist jeder unterhaltspflichtige Elternteil oder Ex-Ehepartner verpflichtet, Auskünfte über seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse zu erteilen. Sie haben einen Auskunftsanspruch. Die Auskunft ist mit entsprechenden Unterlagen zu belegen.

Welche Informationen müssen laut Auskunftsrecht an eine betroffene Person weitergegeben werden?

Die verantwortliche Stelle muss über folgende Informationen Auskunft geben: die zur betroffenen Person gespeicherten Daten. Herkunft der Daten. Empfänger oder Kategorien von Empfängern, an die Informationen weitergegeben oder übermittelt werden.

Wer muss eine Auskunft geben wenn man Informationen benötigt?

Zur Auskunft verpflichtet sind Bundes- und Landesbehörden sowie Einrichtungen der Kommunen. Dazu gehören Ministerien wie das Bundesministerium für Gesundheit, aber auch das Bundeskanzleramt. Die Auskunftsrechte gehen jedoch weit darüber hinaus.

Was beinhaltet die Auskunftspflicht?

Die Auskünfte sind wahrheitsgemäß nach bestem Wissen und Gewissen zu erteilen. Auskunftspflichtige, die nicht aus dem Gedächtnis Auskunft geben können, haben Bücher, Aufzeichnungen, Geschäftspapiere und andere Urkunden, die ihnen zur Verfügung stehen, einzusehen und, soweit nötig, Aufzeichnungen daraus zu entnehmen.

In welcher Form darf ein Kunde sein Auskunftsrecht wahrnehmen?

Die Auskunft kann schriftlich oder elektronisch erteilt werden. Wenn der Antrag elektronisch gestellt wurde (z.B. im internen Bereich eines Online-Shops), muss in der Regel auch die Auskunftserteilung elektronisch erfolgen – außer die anfragende Person verlangt die Zusendung per Post.

Wann gelten Daten als personenbezogen?

Personenbezogene Daten sind alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare lebende Person beziehen. Verschiedene Teilinformationen, die gemeinsam zur Identifizierung einer bestimmten Person führen können, stellen ebenfalls personenbezogene Daten dar.

Was unterliegt nicht der Schweigepflicht?

Neben Ärzten und Priestern greift die Schweigepflicht für eine große Anzahl an Berufen. Folgende Berufsgruppen dürfen keine vertraulichen Informationen ohne Zustimmung der Betroffenen an Dritte weitergeben: Berufspsychologen mit staatlich anerkannter wissenschaftlicher Abschlussprüfung. Anwälte, Notare und Verteidiger.

Welche Ausnahmen von der Schweigepflicht gibt es?

Ausnahmen von der ärztlichen Schweigepflicht können sich er- geben, wenn eine Einwilligung des Patienten vorliegt (2.4.1.), wenn gesetzliche Vorschriften dem Arzt eine Offenbarungs- pflicht auferlegen (2.4.2.) oder eine Offenbarungsbefugnis ein- räumen (2.4.3.).

Wer hat ein Einsichtsrecht in die patientendokumentation?

Der Arzt ist gemäß § 10 Abs. 2 der Berufsordnung verpflichtet, dem Patienten auf dessen Verlangen grundsätzlich in die ihn betreffende Dokumentation Einsicht zu gewähren, soweit der Einsichtnahme nicht erhebliche therapeutische Gründe oder erhebliche Rechte Dritter entgegenstehen.