Welche Klauseln sind verboten?

Verboten sind nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (Paragraf 309 Nr. 7 BGB) Klauseln, die eine Haftung für die Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit in irgendeiner Weise einschränken. Auch eine Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit darf in den Geschäftsbedingungen nicht ausgeschlossen oder begrenzt werden.

Was sind absolut verbotene Klauseln?

Klauseln, die nicht halten, was sie versprechen

Nach § 307 BGB sind Bestimmungen unwirksam, die den Vertragspartner entgegen dem Gebot von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. Das sind nach § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB Klauseln, die im Widerspruch zu wesentlichen gesetzlichen Grundgedanken stehen.

Wann sind Klauseln unwirksam?

Unwirksam sind Klauseln jedenfalls dann, wenn sie gegen zwingendes Recht verstossen bzw. zum Verstoss gegen zwingendes Recht verleiten. So z.B., wenn die Kundin zur Begehung von strafrechtlich relevanten Taten verleitet wird.

Was sind überraschende Klauseln Beispiele?

Beispiele für überraschende Klauseln, die unwirksam sind:

Auf ein Rechtsverhältnis, das am engsten mit deutschem Recht verbunden ist, wird ausländisches Recht angewendet. Oder es wird ein ausländischer Gerichtsstand festgelegt, obwohl materiell rechtlich deutsches Recht anzuwenden ist.

Welche AGB Klauseln werden nicht Vertragsbestandteil?

Verbot überraschender Klauseln

AGB-Klauseln dürfen für den Vertragspartner nicht über- raschend sein (§ 305c BGB). Überraschend ist eine Klau- sel, wenn der Vertragspartner mit ihr vernünftigerweise nicht zu rechnen braucht, weil sie ungewöhnlich ist. In diesem Fall wird sie nicht Vertragsbestandteil.

AGB, Klauselverbote, Wertungsmöglichkeit

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Welche 3 unfairen Klauseln sind häufig in Dienstverträgen zu finden?

Unfaire Klauseln in Arbeitsverträgen
  • Arbeitszeit.
  • Datenschutz.
  • Konkurrenzklausel.
  • Vertrags- bzw. Konventionalstrafe.

Sind salvatorische Klauseln zulässig?

Eindeutig fällt das Urteil über salvatorische Klauseln in AGB aus: Sie sind grundsätzlich unzulässig. Hintergrund ist, dass das Gesetz in § 306 Abs. 2 BGB bereits eine verbindliche Regelung für den Fall trifft, dass einzelne AGB-Klauseln unwirksam sind oder nicht ordnungsgemäß in den Vertrag einbezogen wurden.

Was gibt es für Klauseln?

Nach ihrem Inhalt gibt es generelle Klauseln und spezielle Klauseln. Während generelle Klauseln allgemeine Sachverhalte regeln wollen (wie etwa Haftungsklauseln, Haftungsbeschränkungen, Handelsklauseln), befassen sich spezielle Klauseln mit detaillierten Rechtsfragen.

Was sind mehrdeutige Klauseln?

3.2.2 Mehrdeutige Klauseln. Die Mehrdeutigkeit von AGB-Klauseln ergibt sich dann, wenn nach ihrem Wortlaut und trotz ihrerAuslegung verschiedene Anwendungsalternativen bestehen bleiben.

Was sind Überraschungsklauseln?

Überraschungsklauseln sind Bestimmungen in AGB, die nach den Umständen, insbesondere nach dem äußeren Erscheinungsbild des Vertrags, so ungewöhnlich sind, dass der Vertragspartner des Verwenders mit ihnen nicht zu rechnen braucht (§ 305c Abs. 1 BGB@).

Was sollte nicht in einem Mietvertrag stehen?

Renovierungszeitplan. Stehen im Formularmietvertrag feste Fristen für Schönheitsreparaturen, zum Beispiel drei Jahre für Küche und Bad, fünf Jahre für andere Räume, ist diese Klausel unwirksam (BGH, Az. VIII ZR 361/03). Die Grundregel lautet: Ein Mieter soll nur reparieren, was er selbst verwohnt hat.

Auf welche Klauseln im Arbeitsvertrag achten?

Die wichtigsten Klauseln im Arbeitsvertrag betreffen insbesondere die Tätigkeitsbeschreibung, Lohn, Gehalt, Überstunden, Sonderzahlungen, Wettbewerbsverbote, Probezeit und Befristung, Ausschlussfristen, Freiwilligkeitsvorbehalte oder Vertragsstrafen und Haftung.

Warum sind überraschende Klauseln nicht erlaubt?

3.2 Überraschende Klauseln. Nach § 305 c I BGB sind überraschende Klauseln unwirksam. Nur weil eine Klausel ungewöhnlich oder unüblich ist, ist sie nicht bereits überraschend. Die Überraschung muss sich vielmehr aus den Erwartungen und Vorstellungen des Vertragspartners ergeben.

Was soll die Salvatorische Klausel verhindern?

Das Gleiche gilt, sollte ein Vertrag Lücken aufweisen. In diesen Fällen bewirkt die Salvatorische Klausel, dass ein teilweise unwirksamer oder undurchführbarer Vertrag so weit wie möglich erhalten bleibt. Sie verhindert, dass der gesamte Vertrag unwirksam wird.

Was passiert wenn eine Klausel unwirksam ist?

Enthält demnach ein Vertrag eine Regelung, die unwirksam ist, ordnet das Gesetz an, dass dann der ganze Vertrag nichtig ist, es sei denn, es ist anzunehmen, dass die Parteien den Vertrag auch ohne den nichtigen Teil geschlossen hätten (§ 139 des Bürgerlichen Gesetzbuchs [BGB]).

Was ist die Generalklausel 307 BGB?

§ 307 BGB ist die Generalklausel und das Kernstück der Inhaltskontrolle (vgl. auch Vor § 307 BGB Rdn 1 ff.). Unwirksam ist hiernach, was entgegen Treu und Glauben unangemessen benachteiligt. Geschützt wird der Vertragspartner des Verwenders, nicht dieser und grundsätzlich auch nicht ein Dritter.

Was ist eine Klausel juristisch?

Im Grunde ist eine Vertragsklausel ein Abschnitt, der Unklarheiten in einem Vertrag beseitigen soll. Es gibt viele Möglichkeiten, Klauseln zu verfassen, das Ziel ist aber immer das gleiche: einen bestimmten Teil des Vertrags oder der Vereinbarung klar zu definieren und darzulegen.

Was sind Deklaratorische Klauseln?

Klauseln, bei deren Wegfall die gleiche Rechtslage kraft Gesetzes eintreten würde, die wort- oder inhaltsgleich wiedergeben, was ohnehin gilt, sind deklaratorische Klauseln.

Was sagt die salvatorische Klausel aus?

Die Salvatorische Klausel soll verhindern, dass ein Vertrag vollständig unwirksam wird, wenn ein einziger Bestandteil unwirksam oder rechtswidrig ist. In Standardverträgen ist sie nicht notwendig. In einigen Individualverträgen kann Sie dagegen sinnvoll sein.

Was sind vorformulierte Klauseln?

AGB sind vorformulierte Vertragsbedingungen (Vertragsklauseln) von einer Partei (Verwender) für eine Vielzahl von Verträgen. Gleichgültig ist, ob die Bestimmungen einen äußerlich gesonderten Bestandteil des Vertrags bilden oder in die Vertragsurkunde selbst aufgenommen werden (§ 305 Abs.

Wann gelten die AGB nicht?

AGB gelten nur dann, wenn sie durch eine wirksame Einbeziehung Bestandteil des Vertrags geworden sind: Der Vertragspartner muss also mit der Geltung der AGB einverstanden sein. Andernfalls bleibt zwar der Vertrag im Übrigen grundsätzlich wirksam, es gelten jedoch nicht die AGB, sondern gesetzliche Bestimmungen.

Was passiert wenn in den AGB überraschende und oder mehrdeutige Klauseln aufgeführt sind?

Nach § 305 c BGB sind auch überraschende und mehrdeutige AGB-Klauseln unzulässig und damit unwirksam. Überraschend sind Klauseln immer dann, wenn sie nach den Umständen des Vertrags so ungewöhnlich sind, dass der Vertragspartner nicht mit ihnen zu rechnen braucht.

Ist eine AGB Klausel unwirksam so bleibt?

Eine AGB, die gegen eines der Klauselverbote verstößt, bleibt nicht in dem Umfang wirksam, in dem sie mit den §§ 307 ff. BGB noch vereinbar wäre. Sie ist vielmehr im Ganzen unwirksam.

Was darf ein Arbeitsvertrag nicht vorschreiben?

Kein Arbeitgeber darf nach deutschem Recht beliebige Tätigkeiten und Ortswechsel vorschreiben. Wenn Ihr Vertrag eine solche Klausel enthält, müssten Sie im Zweifelsfall einer Versetzung nicht Folge leisten.

Wann gilt konkurrenzklausel nicht?

Die Konkurrenzklausel kommt zur Anwendung, wenn Ihr monatliches Mindestentgelt zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses einen bestimmten jahresaktuellen Betrag überschreitet. Bei Leiharbeitsverhältnissen sind Konkurrenzklauseln unzulässig.