Welche Gründe müssen vorliegen um das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen?

Können sich die Eltern im Rahmen einer Trennung oder Scheidung nicht über den Aufenthaltsort des Kindes einigen, kann jeder Elternteil beim Gericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen. Dabei steht immer das Kindeswohl im Mittelpunkt und nicht etwa die finanziellen Mittel der Mutter oder des Vaters.

Was sind Gründe für das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Das Familiengericht spricht alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht einem Elternteil allein zu, wenn es das Kindeswohl gebietet. Für Eltern ist wichtig zu wissen, dass ausschließlich das Kindeswohl entscheidend ist. Das Gesetz stellt das Kindeswohlprinzip ausdrücklich in das Zentrum des Kindschaftsrechts (§ 1697a BGB).

Was muss ich tun um das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen?

Alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht

Können sich die beiden Eltern als gemeinsame Sorgeberechtigte nicht über das Aufenthaltsrecht einigen, kann jeder Sorgeberechtigte losgelöst vom gemeinsamen Sorgerecht das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht beim Familiengericht beantragen und im Streitfall einklagen.

Wer bekommt meistens das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommt ab Geburt des Kindes derjenige, der sorgeberechtigt ist. Bei verheirateten Eltern sind das beide, bei Unverheirateten ohne Sorgerechtserklärung des Vaters ist es die Mutter.

Wann greift das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Aufenthaltsbestimmungsrecht für beide Eltern

Verheiratete Eltern haben automatisch ein gemeinsames Aufenthaltsbestimmungsrecht. Ledige Eltern nur dann, wenn sie die gemeinsame Sorge für ihr Kind erklärt haben. Die elterliche Sorge bleibt in beiden Fällen auch bei Scheidung bzw. Trennung bestehen.

Aufenthaltsbestimmungsrecht erfolgreich beantragen – Kanzlei Hasselbach

19 verwandte Fragen gefunden

Welche Chancen hat ein Vater auf das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Haben Väter schlechtere Chancen, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen? Aus der rechtlichen Sicht haben Väter und Mütter die gleichen Chancen, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen. Es wird wie bereits erwähnt geschaut, welche Entscheidung für das Kind am besten ist.

In welchem Alter kann ein Kind entscheiden wo es leben möchte?

Ab Vollendung des 12. Lebensjahres dürfen Kinder nämlich mitentscheiden, ob sie den Umgang mit dem familienfernen Elternteil aufrechterhalten wollen. Kommt es im Streit über das Umgangsrecht zu einer Gerichtsverhandlung, ist das Kind ab dem 14. Lebensjahr selbst Beteiligter in einem solchen Verfahren.

Wer trägt die Kosten beim Verfahren zum Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Beim geteilten Sorgerecht müssen beide Elternteile für anfallende Kosten aufkommen. Hat ein Elternteil das alleinige Sorgerecht, so muss er für anfallende Kosten aufkommen und hat Anspruch auf Unterhaltszahlungen.

Was sieht das Jugendamt als kindeswohlgefährdung an?

Das Kindeswohl ist also als gefährdet anzusehen, wenn Straftaten an einem Kind begangen werden. Zu nennen sind hier Tötungsversuche, erhebliche körperliche Misshandlungen, seelische Misshandlungen sowie massive körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern.

Wie lange dauert ein Eilantrag Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung werden als so genannte Eilverfahren vor Gericht beschleunigt behandelt. Dennoch ist mit einer gewissen Bearbeitungszeit zu rechnen, die je nach Einzelfall mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen kann.

Was gehört alles zum Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Was darf ich mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht? Das Aufenthaltsbestimmungsrecht bedeutet, dass die Sorgeberechtigten (in der Regel beide Elternteile) über Wohnort, Umzüge, Urlaubsziele, Ort der Schule und Freizeitaktivitäten bestimmen können.

Was ist unter kindeswohlgefährdung zu verstehen?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine gegenwärtige oder zumindest unmittelbar bevorstehende Gefahr für die Kindesentwicklung abzusehen ist, die bei ihrer Fortdauer eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt.

Wer hat das Aufenthaltsbestimmungsrecht wenn beide das Sorgerecht haben?

Das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist als Teil des Sorgerechts (§ 1631 Abs. 1 BGB) eine Angelegenheit von erheblicher Bedeutung. Das bedeutet, dass beide Elternteile nur gemeinsam darüber entscheiden können, wo sich das (minderjährige) Kind wie lange aufhalten und wo es wohnen darf.

Was ist wichtiger Sorgerecht oder Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Ein wichtiger Teil des Sorgerechtes ist das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Nur das Elternteil, welches das Sorgerecht besitzt, darf über den Aufenthalt des Kindes bestimmen.

Was ist der Lebensmittelpunkt eines Kindes?

Die Entscheidung des Gerichts, welcher Elternteil den Lebensmittelpunkt eines Kindes festlegen darf, muss sich allein am Kindeswohl orientieren. Dabei spielt unter anderem eine Rolle, wo das Kind bisher gelebt hat und ob dieser Elternteil dem anderen ausreichend Umgang gewährt.

Wie beweist man kindeswohlgefährdung?

Am auffälligsten sind dabei körperliche Merkmale:
  1. Spuren von Gewalt, etwa: immer wieder blaue Flecke, Narben oder sogar Knochenbrüche.
  2. Mangelnde Hygiene, verschmutzte oder nicht witterungsgemäße Kleidung.
  3. Häufige Müdigkeit, Schlaf- oder Essstörungen, Stottern, Konzentrationsschwäche, Entwicklungsverzögerungen.

Was sind Gründe für eine Kindeswohlgefährdung?

Kindeswohlgefährdung kann verursacht werden durch ein bestimmtes Verhalten oder Unterlassen der Personensorgeberechtigten oder aber durch das Verhalten Dritter. Sie kann geschehen durch einen Sorgerechtsmissbrauch, durch bewusstes, gezieltes Handeln oder unverschuldetes Versagen.

Was ist seelische kindeswohlgefährdung?

Berufsgruppenübergreifend kann demnach gesagt werden, dass unter Kindeswohlgefährdung jede Form von Handeln oder Unterlassen zu verstehen ist, die vorhersehbar zu erheblichen physischen oder psychischen Beeinträchtigungen des Kindes und seiner Entwicklung führt bzw. ein hohes Risiko solcher Folgen bergen kann.

Kann das Jugendamt das Aufenthaltsbestimmungsrecht bestimmen?

Das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen. Wenn Sie planen, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu beantragen, kann ein Besuch beim örtlichen Jugendamt helfen. Zwar kann das Jugendamt das Aufenthaltsbestimmungsrecht nicht übertragen, der zuständige Mitarbeiter wird jedoch vor dem Familiengericht angehört.

Hat die Mutter automatisch das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Sind die beiden Eltern gemeinsam sorgeberechtigt, so teilen Sie sich automatisch auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Ist nur ein Elternteil sorgeberechtigt, so liegt auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht allein bei ihm.

Was kostet ein Prozess vor dem Familiengericht?

Die Höhe der Gerichtskosten richtet sich nach dem vom Familiengericht am Ende des Verfahrens festgesetzten Verfahrenswert, der in der Regel mindestens 4.000,00 € beträgt. Hieraus ergeben sich Gerichtskosten in Höhe von 280 €. Wer die Scheidung beantragen möchte, muss hierfür einen Anwalt beauftragen.

Wann kann der Vater der Mutter das Kind wegnehmen?

Das Kindeswohl steht im Zentrum jeder Sorgerechtsentscheidung. Das Familiengericht wird nur dann tätig, wenn es das Kind vor Gefahr für sein körperliches, geistiges oder seelisches Wohl oder wegen Gefahr für sein Vermögen schützen muss.

Was tun wenn der Vater die Mutter schlecht macht?

Verweigert die Mutter dem Vater das ihm zustehende Umgangsrecht, kann er sein Umgangsrecht einklagen. Das Gericht hat in diesen Fällen die Befugnis, den Umgang des Kindes zu regeln und Anordnungen hierzu zu treffen (§ 1684 Abs. 3 BGB).

Was tun wenn Kinder sich nicht entscheiden können?

Wie fördere ich die Entscheidungsfähigkeit meines Kindes? Sie können die Entscheidungsfähigkeit Ihres Kindes außerdem fördern, indem Sie es an Ihrer Art, Entscheidungen zu treffen, teilhaben lassen. Natürlich sollen Sie Ihr Kind nicht langweilen oder überfordern, indem Sie jede Angelegenheit mit ihm besprechen.

Kann eine Mutter mit Kind vom Vater wegziehen?

Grundsätzlich: „Ja! “ Problematisch wird dies meist aber nur dann, wenn der Elternteil, bei welchem das Kind lebt, zu einem neuen Partner oder Partnerin ziehen möchte. Dann keimt oft die Angst auf, dieser neue Partner/Partnerin werde die eigene Elternrolle verdrängen.