Was tun wenn die Polizei nicht ermittelt?

Dann kannst Du die ganze Angelegenheit der Staatsanwaltschaft melden. Denn kommt es tatsächlich einmal vor, dass sich Polizist*innen nicht um die Anzeige kümmern, können sie sich selbst wegen Strafvereitelung im Amt strafbar machen. Die Polizei darf zwar sagen, dass sie nicht glaubt, dass die Anzeige Erfolg haben wird.

Wie lange darf die Polizei ermitteln?

Im Ermittlungsverfahren ist die Dauer nicht fest vorgeschrieben. Es gibt keine gesetzliche Grenze dafür, wann dieser Verfahrensabschnitt abgeschlossen sein muss. Gleiches gilt auch für die weiteren Etappen des Strafprozesses.

Wann ermittelt die Polizei ohne Anzeige?

Die Staatsanwaltschaft und Polizei können aber auch ohne eine Strafanzeige tätig werden, beispielsweise wenn sie durch eigene Wahrnehmung Kenntnis von einer Straftat erhält. Man spricht dann von Ermittlungen „von Amts wegen“.

Wie lange dauert es bis die Staatsanwaltschaft ermittelt?

Wie lange dauert ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren? Das Ermittlungsverfahren wird mit Abschluss der Ermittlungen beendet, d.h. wenn Polizei und Staatsanwaltschaft den Sachverhalt erforscht haben. Eine Dauer ist dafür nicht vorgeschrieben. Ein Ermittlungsverfahren kann u.U. mehrere Jahre dauern.

Wie erfahre ich von einem Ermittlungsverfahren?

Die Staatsanwaltschaft ist nicht dazu verpflichtet, einen Beschuldigten förmlich über die Aufnahme von Ermittlungen zu informieren. Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren.

Polizei ermittelt gegen dich - wie kommst du da wieder raus? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Wie lange dauert es bis man erfährt dass man angezeigt wurde?

Zur Aufnahme einer Strafanzeige sind die Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht befugt. Strafanzeige zu stellen kostet kein Geld und ist an keine Frist gebunden. Die Bearbeitungszeit einer Strafanzeige dauert mindestens mehrere Wochen.

Wie bekomme ich Akteneinsicht ohne Anwalt?

§ 147 StPO Akteneinsichtsrecht

Damit kann auch der Beschuldigte, der sich nicht durch einen Anwalt verteidigen lässt, Akteneinsicht verlangen. Im Unterschied zum Verteidiger ist dies jedoch nur vor Ort bei der zuständigen Behörde möglich – der Verteidiger hat dagegen das Recht, sich die Akte zuschicken zu lassen.

Was tun wenn Staatsanwaltschaft nicht ermittelt?

Das Klageerzwingungsverfahren ermöglicht im deutschen Strafprozessrecht dem Verletzten einer Straftat, die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, ein Ermittlungsverfahren nach Abschluss der Ermittlungen mangels hinreichenden Tatverdachts einzustellen, gerichtlich überprüfen zu lassen.

Kann man ein Ermittlungsverfahren beschleunigen?

Das sogenannte Beschleunigte Verfahren erlaubt es der Justiz, innerhalb kurzer Zeit anzuklagen und abzuurteilen. Es ist in den §§ 417-420 der Strafprozeßordnung (StPO) geregelt.

Wie lange dauert es bis man eine Vorladung von der Polizei bekommt?

Dauer - Anzeige bis Vorladung

U.a. kommt es auch die arbeitsmäßige Belastung an, aber auch die Bedeutung der Sache spielt eine Rolle. JuraForum.de-Tipp: Es können durchaus mehrere Wochen vergehen, bis der Beschuldigte letztlich seine Vorladung erhält!

Welche Straftaten müssen verfolgt werden?

Differenzierung nach Katalogen von Straftaten

Nur bei den besonders schwerwiegenden Katalogtaten aus § 138 StGB besteht bei privater Kenntniserlangung eine Verfolgungspflicht. Katalogstraftaten nach § 138 StGB sind zum Beispiel Mord und Totschlag, aber auch Raub und räuberische Erpressung.

Wann wird aus einem Ermittlungsverfahren ein Strafverfahren?

Ein Strafverfahren findet im Ermittlungsverfahren bereits sein Ende, sofern der zuständige Staatsanwalt zu dem Ergebnis gelangt, dass ein hinreichender Tatverdacht nicht vorliegt. Gesetzlich ist diese Art der Verfahrenseinstellung in § 170 Absatz 2 StPO geregelt.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

es besteht keine Pflicht der Staatsanwaltschaft mitzuteilen, ob gegen jemanden ermittelt wird. Wenn begründeter Verdacht besteht, dass eine Anzeige erstattet wurde, kann man eine Anfrage an die Staatsanwaltschaft stellen und um Auskunft bitten. Dies ergibt sich aus § 170 Abs. 2 Satz 2 StPO.

Wer trägt die Kosten eines Ermittlungsverfahrens?

Grundsätzlich muss im Falle einer Verurteilung der Angeklagte die Kosten vom Strafverfahren tragen. Beim Freispruch hingegen ist er von diesen befreit. In dem Falle werden sie vom Staat getragen.

Wie viel kostet ein Ermittlungsverfahren?

Für die Teilnahme an einer Haftprüfung oder an einer Vernehmung erhält der Anwalt eine Terminsgebühr, deren Mittelgebühr 170 Euro beträgt. Die Kosten liegen dann insgesamt bei 535 Euro im Ermittlungsverfahren. Im Strafverfahren werden zudem Gerichtskosten erhoben.

Wie lange darf eine Sicherstellung dauern?

In der Regel wird eine Sicherstellung bzw. Beschlagnahme bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens aufrechterhalten. Hierfür bedarf es keines gesonderten Beschlusses. Ändert sich jedoch der Verdachtsgrad nicht, so hat das Gericht die Maßnahme nach 6 Monaten aufzuheben.

Wann muss die Polizei ermitteln?

Sobald bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft ein für die Beteiligten möglicherweise strafbares Geschehen bekannt wird, muss von den Ermittlungsbehörden geprüft werden, ob die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die Beteiligten notwendig ist.

Wie viel Prozent der Verfahren werden eingestellt?

In einer allgemeinen Abteilung werden ca. 75–80 % aller Verfahren eingestellt. Das Verfahren kann auch noch in der Hauptverhandlung nach §§ 153 ff.

Warum dauert Akteneinsicht so lange?

Wie lange es vom Antrag auf Einsicht in die Akten im Strafverfahren bis zur tatsächlichen Einsicht in die Ermittlungsakten dauert, lässt sich nicht verbindlich sagen. Dies liegt daran, dass der Gesetzgeber hierzu keine konkreten Angaben macht und das genaue Prozedere den Ermittlungsbehörden überlässt.

Wann liegt kein hinreichender Tatverdacht vor?

Laut Definition liegt ein hinreichender Tatverdacht vor, wenn der Staatsanwalt bei dieser Bewertung zu dem Schluss kommt, dass eine Verurteilung des Beschuldigten wahrscheinlicher ist als sein Freispruch. Diese Wahrscheinlichkeit muss dabei bei über 50 Prozent liegen.

Was passiert wenn ein Ermittlungsverfahren eingestellt wird?

Was heißt Einstellung des Ermittlungsverfahrens? Mit Einstellung der Ermittlungen endet das Strafverfahren (vorerst). Der Beschuldigte wird also nicht angeklagt und folglich weder zu einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe verurteilt noch freigesprochen. Es kann aber sein, dass die Ermittlungen wieder aufgenommen werden.

Wer zahlt den Anwalt bei Einstellung des Verfahrens?

Einstellung des Verfahrens gemäß § 170 Abs. 2 StPO mangels Tatverdachts. Wie ein Freispruch, allerdings trägt der Beschuldigte seine notwendigen Auslagen selbst (z.B. Anwaltskosten).

Was kostet Akteneinsicht bei der Polizei?

Die Einsicht findet in Anwesenheit eines Beamten der Behörde oder der Polizei statt. Die Akteneinsicht bringt Kosten in Höhe von 12 Euro mit sich. Diese werden gemäß § 107 Abs. 5 OWiG für die Sendung und Rücksendung der Akte veranschlagt.

Was tun wenn Akteneinsicht verweigert wird?

Lehnt die Behörde Ihren Antrag auf Akteneinsicht ab, können Sie in jedem Fall dagegen Widerspruch einlegen. Kann die Behörde die Antragsablehnung nicht begründen, hat sie einen Verfahrensfehler begangen, gegen den Sie eine Rechtsbeschwerde einlegen können.