Was sind Gründe für eine Kindeswohlgefährdung?

Körperliche Vernachlässigung: unzureichende Versorgung mit Nahrung, Flüssigkeit, witterungsangemessener Kleidung oder mangelhafte Hygiene, mangelhafte medizinische Versorgung, unzureichende Wohnverhältnisse u. ä. Emotionale Vernachlässigung: Mangel an Wärme, Geborgenheit und Wertschätzung u. ä.

Was gehört alles zu einer Kindeswohlgefährdung?

Das Kindeswohl ist also als gefährdet anzusehen, wenn Straftaten an einem Kind begangen werden. Zu nennen sind hier Tötungsversuche, erhebliche körperliche Misshandlungen, seelische Misshandlungen sowie massive körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern.

Was sind Ursachen von kindeswohlgefährdung?

Mögliche Ursachen für Kindesmisshandlungen. Individuelle Ebene: Merkmale der eigenen Biografie und Persönlichkeit (z. B. belastete Kindheit, eigene Misshandlungserfahrungen, psychische Störungen).

Was ist kindeswohlgefährdung Beispiel?

Schütteln von Säuglingen (das Shaken-Baby-Syndrom, auch Schütteltrauma, kann zum Tod des Säuglings führen) Tritte, Schläge, Stiche, Bisse. Vergiftungen, beispielsweise durch Medikamente. Verbrennungen, beispielsweise mit Zigaretten, Kerzen oder Feuerzeugen.

Was sind gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung?

Der Begriff Kindeswohlgefährdung ist somit zu ver- wenden, wenn konkrete, ein Kind schwerwiegend gefährdende Lebensumstände vorliegen, die es ohne eine deutlich positive Veränderung mit ziemlicher Sicherheit erheblich schädigen oder vorhersagbar schädigen werden.

Jugendamt sieht Kindeswohlgefährdung - was ist zu tun?

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Was prüft das Jugendamt bei Kindeswohlgefährdung?

Was sieht das Jugendamt als Kindeswohlgefährdung an? Gemäß § 1631 Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) haben Kinder ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Demnach sind sowohl körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen als auch andere entwürdigende Maßnahmen unzulässig.

Was sind Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung?

Anzeichen für Kindeswohlgefährdung

Spuren von Gewalt, etwa: immer wieder blaue Flecke, Narben oder sogar Knochenbrüche. Mangelnde Hygiene, verschmutzte oder nicht witterungsgemäße Kleidung. Häufige Müdigkeit, Schlaf- oder Essstörungen, Stottern, Konzentrationsschwäche, Entwicklungsverzögerungen.

In welchen Fällen schaltet sich das Jugendamt ein?

Wenn Sie einen Verdacht der Kindeswohlgefährdung haben, können Sie das beim Jugendamt melden – auch anonym. Erkennen können Sie eine Gefährdung anhand verschiedener Merkmale. Körperliche Merkmale: Wirkt ein Kind ungewaschen, unter- oder überernährt, kann dies ein Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung sein.

Ist schreien kindeswohlgefährdung?

Wenn Eltern laut werden: Verletzende Worte

Sind diese eher negativ konnotiert und fehlt es uns an Liebe, fällt es uns oft schwerer, uns selbst zu akzeptieren. Auch der Umgang mit anderen Menschen ist dadurch komplizierter. Ballmann spricht hier explizit von Gewalt, wenn es um das Anschreien eines Kindes geht.

In welchen Fällen kann das Jugendamt das Kind wegnehmen?

Es muss eine Kindeswohlgefährdung in der Form vorliegen, dass eine gegenwärtige, in einem solchen Maß vorhandene Gefahr festgestellt wird, dass bei weiterer Entwicklung der Dinge eine erhebliche Schädigung des geistigen und leiblichen Wohls des Kindes mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist.

Wo fängt Vernachlässigung an?

Vernachlässigung bedeutet, dass dem Kind etwas nicht gegeben wird, was es unbedingt zum Leben braucht. Dazu gehört z.B. genügend und altersgerechte Nahrung, hygienische Versorgung und Pflege, emotionale Nähe und Förderung in der geistigen Entwicklung, aber etwa auch wetterangepasste Bekleidung.

Wann kann ein Kind der Mutter weggenommen werden?

Ein Kind kann nur dann gegen den Willen der Eltern von diesen getrennt werden, wenn eine Kindeswohlgefährdung droht. Eine Kindeswohlgefährdung wiederum kann vorliegen, wenn die Eltern versagen oder das Kind aus anderen Gründen zu verwahrlosen droht.

Wann macht sich das Jugendamt strafbar?

Gerichtsbeschlüsse sind verbindlich – auch für das Jugendamt

Und auch darauf, dass sich die Mitarbeiter des Jugendamtes, und ganz besonders der Amtsvormund gem. § 235 StGB wegen Kindesentziehung strafbar machen, wenn sie einen Beschluss zum Umgang nicht einhalten.

Wie prüft man kindeswohlgefährdung?

Bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung können Sie sich an verschiedene Beratungsstellenwenden. Dazu gehören Kinderschutzzentren oder Familienberatungsstellen. Dort haben Sie die Möglichkeit mit den Therapeuten herauszufinden, ob Ihr Verdacht begründet ist und wie Sie sich weiterhin verhalten sollen.

Wann ist das Kindeswohl erfüllt?

Eine genaue Definition des Kindeswohls kennt das BGB nicht, nichtsdestotrotz bietet das BGB beim Kindeswohl Beispiele und Kriterien für das Kindeswohl: Das Recht auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit. Die Möglichkeit zu einer selbstständigen und verantwortungsbewussten Person heranzuwachsen.

Was ist seelische kindeswohlgefährdung?

Berufsgruppenübergreifend kann demnach gesagt werden, dass unter Kindeswohlgefährdung jede Form von Handeln oder Unterlassen zu verstehen ist, die vorhersehbar zu erheblichen physischen oder psychischen Beeinträchtigungen des Kindes und seiner Entwicklung führt bzw. ein hohes Risiko solcher Folgen bergen kann.

Was ist keine Kindeswohlgefährdung?

Das bedeutet, dass keine Kindeswohlgefährdung vorliegt, wenn der befürchtete Schaden nur unwesentlich oder vorübergehend ist. Hier ist zu beachten, dass ein Entzug des Sorgerechts ein sehr erheblicher Eingriff in die Familienrechte des Art 6 II GG sind.

Was macht die Polizei bei Kindeswohlgefährdung?

Plakate, Bilder in Zeitungen und U-Bahnen machten auf das Problem aufmerksam. Außerdem richtete die Polizei ein rund um die Uhr besetztes Notruftelefon ein, bei dem man sich anonym oder pseudonym melden kann.

Was passiert wenn man von jemanden beim Jugendamt angezeigt wird?

Bei jeder Meldung wird ein Formular ausgefüllt, auf dem die Situation des Kindes festgehalten wird. Informationen bekommt das Jugendamt von aufmerksamen Nachbarn und Familienangehörigen, aber auch aus Schulen und Kindertagesstätten. „Wir arbeiten eng mit den Einrichtungen zusammen“, berichtet Stefan Pietsch.

Was ist eine akute Kindeswohlgefährdung?

Akut ist die Gefahr, sobald ein/e Beobachter/in nicht mehr ausschließen kann, dass das Kind oder der Jugendliche aktuell eine erhebliche Schädigung erleidet oder sogar das Leben bedroht ist.

Wer stellt die kindeswohlgefährdung fest?

„Kindeswohlgefährdung“ ist ein unbestimmter Rechtsbegriff. Um beurteilen zu können, ob eine Gefährdung tatsächlich besteht, muss daher der Einzelfall immer gründlich analysiert werden. Was letztlich zu tun ist, entscheidet dann das Jugendamt bzw. das Gericht.

Wie verhalte ich mich beim Jugendamt richtig?

Grundsätzlich gilt: Arbeiten Sie immer mit dem Jugendamt zusammen und bauen Sie keine künstlichen Schutzwälle auf. Das Jugendamt und die allermeisten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Jugendämter wollen Ihnen tatsächlich helfen. Grundsätzlich gilt aber auch: Nehmen Sie nicht alles ungeprüft hin.

Welche Anzeichen weisen auf eine Vernachlässigung eines Kindes hin?

Viele Kinder, die emotional vernachlässigt werden, weisen eines oder mehrere der folgenden Symptome auf:
  • Probleme im Umgang mit anderen Kindern.
  • aggressive Verhaltensweisen.
  • häufiger Rückzug aus Gruppen von Kindern.
  • Hyperaktivität und Ruhelosigkeit.
  • apathisches Verhalten.
  • ausweichendes Verhalten auf gezielte Nachfragen.

Wann müssen Kinder ins Bett Jugendamt?

Grundschulkinder von 7 bis 9 Jahre brauchen rund 11 Stunden Schlaf und sollten 19 Uhr bettfertig sein, wenn der Wecker 6 Uhr klingelt. 10- bis 11-jährige Kinder sollten 20 Uhr im Bett sein, wenn sie 6 Uhr aufstehen müssen. 12 bis 13-jährige Kinder liegen am besten gegen 20.30 im Bett bei gleicher Aufstehzeit.

Was für Fragen stellt das Jugendamt?

Das Jugendamt informiert Familien und Eltern über Erziehungsthemen, berät bei Erziehungsfragen, bietet Paargespräche an, hilft bei Scheidung oder Trennung, unterstützt Alleinerziehende und bietet Hilfe bei der Trauerbewältigung an. Mögliche Erziehungsprobleme könnten sein: dem Kind fällt es schwer, Freunde zu finden.