Was kommt nicht in die Insolvenzmasse?

Alles, was nach § 36 InsO nicht der Zwangsvollstreckung unterliegt, ist pfändungsfreies Vermögen und damit nicht Bestandteil der Insolvenzmasse. Dazu gehören Hausrat und persönliche Gegenstände, sofern diese nicht besonders wertvoll sind.

Was gehört nicht zur Insolvenzmasse?

Dies wird als Neuerwerb bezeichnet und kann etwa eine Erbschaft, Schenkung oder Gehaltsforderung sein. Nicht in die Insolvenzmasse gehören hingegen fremde Gegenstände, die sich im Besitz des Schuldners befinden und an denen ein Aussonderungsrecht besteht.

Was fällt nicht in die Regelinsolvenz?

Hiervon ausgenommen sind etwa Forderungen aus einer vorsätzlich begangenen unerlaubten Handlung des Schuldners, aus gesetzlichem Unterhalt oder Forderungen aus einem Steuerschuldverhältnis, denen eine Verurteilung wegen einer Steuerstraftat zugrundeliegt, weiter Geldstrafen, Geldbußen, Ordnungsgelder und Zwangsgelder.

Welche Forderungen fallen nicht in die Insolvenzmasse?

Welche Schulden fallen nicht in die Privatinsolvenz? Deliktische Forderungen, d.h. Verbindlichkeiten aus Straftaten sowie Straf- und Bußgelder sind nicht von der Restschuldbefreiung umfasst und können somit nicht durch eine Privatinsolvenz reguliert werden.

Was gehört alles zur Insolvenzmasse?

Die Insolvenzmasse umfasst Ihr gesamtes pfändbares Einkommen und Vermögen, und zwar alles, was Sie bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens besitzen und was im Laufe des Verfahrens hinzukommt. Daraus werden die Verfahrenskosten und Ihre Schulden bezahlt.

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Was zählt zu Masseverbindlichkeiten?

Eine Masseverbindlichkeit ist eine Verbindlichkeit, die bei einer Insolvenz vor anderen Verbindlichkeiten in voller Höhe aus der Vermögensmasse bedient wird. Meist handelt es sich um Verbindlichkeiten, die nach Eintritt der Insolvenz entstanden sind.

Was passiert, wenn keine Insolvenzmasse vorhanden ist?

Wird das Insolvenzverfahren mangels Masse abgelehnt wird, wird die Eintragung der GmbH-Auflösung im Handelsregister vom Gericht von Amts wegen aufgelöst. Wenn ausreichend Hinweise auf Vermögen gegeben sind, wird der Handelsregistereintrag mit Auflösung nicht gleich gelöscht.

Was sind keine Insolvenzforderungen?

Keine Insolvenzforderungen sind die Ansprüche der Gesellschafter, die auf Rückzahlung der Einlage gerichtet sind; sie betreffen das Eigenkapital und fallen weder unter § 38 InsO noch unter § 39 Abs. 1 Nr. 5 InsO.

Welche Forderungen sind insolvenzfest?

Der Gläubiger muss die behauptete Forderung vollständig und lückenlos durch Verträge, Rechnungen und Leistungsnachweisen belegen. Ohne vollständige Belege kann die Forderung nicht zur Insolvenztabelle festgestellt werden. Rechtskräftige titulierte Ansprüche müssen grundsätzlich zur Insolvenztabelle festgestellt werden.

Welche Ansprüche haben die Gläubiger an ihr Vermögen?

Forderungen von Gläubigern werden als Verbindlichkeiten bezeichnet, während Forderungen von Eigentümern als Eigenkapital bezeichnet werden. Die soeben gezeigte Gleichung kann dann zu Vermögen = Verbindlichkeiten + Eigenkapital erweitert werden. Dies wird als „grundlegende Buchhaltungsgleichung“ bezeichnet. Das Vermögen muss der Summe aus Verbindlichkeiten und Eigenkapital entsprechen.

Wie hoch muss die Insolvenzmasse sein?

Existenzminimum ist gesichert: Durch die Pfändungsgrenzen ist Dein Existenzminimum auf jeden Fall gesichert. Seit 1. Juli 2024 sind monatlich 1.492 Euro nicht pfändbar, sofern Du keine Unterhaltsverpflichtungen hast (§ 850c Abs. 4 ZPO). Musst Du Unterhalt zahlen, erhöht sich die Grenze.

Was ist nicht insolvenzfähig?

Nicht insolvenzfähig sind andere juristische Personen des öffentlichen Rechts, wenn das Landesrecht dies bestimmt (dies gilt insgesamt für Gemeinden und Gemeindeverbände, Grund: Daseinsvorsorge). Sonderinsolvenzverfahren über einen Nachlass (§§ 315 ff. InsO) und das Gesamtgut bei Gütergemeinschaft (vgl. § 332 ff.

Für welche Forderungen gilt die Restschuldbefreiung?

Wirkungen der Restschuldbefreiung

Sie bezieht sich auf die Schulden, die bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens schon begründet waren (§ 38 InsO) und noch nicht getilgt sind. Sie gilt auch gegenüber Insolvenzgläubiger, die ihre Forderungen nicht angemeldet haben (§ 301 Abs. 1 InsO).

Was darf der Insolvenzverwalter nicht pfänden?

Bei einer Sachpfändung können auch Schmuck, Antiquitäten oder wertvolle Elektroartikel wie z.B. eine Macbook gepfändet werden. Folgende Dinge sind jedoch in der Regel nicht pfändbar: Kleidungsstücke, Wäsche, Betten, Haus-und Küchengeräte, sofern sie einer angemessenen Lebensführung entsprechen.

Was kontrolliert der Insolvenzverwalter?

Der Insolvenzverwalter hat nun Zeit zu überprüfen, ob das Vermögen des Unternehmens ausreicht, die Kosten des anstehenden Insolvenzverfahrens zu decken. Während dieser Zeit sind die Zahlungsverpflichtungen eingefroren. Gerichtsvollzieher können in dieser Zeit nicht vollstrecken.

Was wird aus der Insolvenzmasse zuerst bezahlt?

Nachrangige Insolvenzgläubiger

Nachrangige Insolvenzgläubiger bekommen ihr Geld erst, nachdem alle anderen Insolvenzgläubiger die volle Forderungssumme zurückerhalten haben (§ 39 InsO). Dabei ist ebenfalls eine bestimmte Reihenfolge zu beachten: Zinsen und Säumniszuschläge, die nach Verfahrenseröffnung entstanden sind.

Welche Forderungen werden zur Insolvenztabelle angemeldet?

Forderungen, für die zwischen Gläubiger und Schuldner der Nachrang im Insolvenzverfahren vereinbart worden ist. Diese Forderungen sind den Insolvenzforderungen nachrangig. Sie dürfen nur zur Insolvenztabelle angemeldet werden, wenn das Insolvenzgericht ausdrücklich dazu aufgefordert hat.

Was fällt alles unter Forderungen?

Forderungen gehören – von langfristigen Ausleihungen abgesehen – zum Umlaufvermögen. Dies gilt insbesondere für Kundenforderungen (sog. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Forderungen unterliegen der Aktivierungspflicht.

Was gehört zu Insolvenzforderungen?

Zu den Insolvenzforderungen zählen laut § 38 InsO begründete Vermögensansprüche gegen den Schuldner, die vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens bereits bestanden haben. Grundsätzlich steht es also laut Insolvenzrecht jedem Gläubiger, der einen solchen Anspruch nachweisen kann, zu, eine Insolvenzforderung zu stellen.

Welche Forderungen fallen in die Insolvenzmasse?

Erstattungsansprüche bis zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens und Anordnung der Wohlverhaltensphase fallen in die Insolvenzmasse. Erst die Ansprüche, die ab Anordnung der Wohlverhaltensphase entstehen, sind dem Zugriff des Insolvenzverwalters/Treuhänders entzogen.

Wann liegt Masseunzulänglichkeit vor?

Die Masseunzulänglichkeit ist dann gegeben, wenn die Insolvenzmasse zwar ausreicht, um die Verfahrenskosten im Sinne des § 54 InsO zu decken, darüber hinaus aber nicht ausreicht, um die sonstigen fälligen Masseverbindlichkeiten im Sinne des § 55 InsO zu decken.

Was fließt nicht in die Insolvenzmasse?

Alles, was nach § 36 InsO nicht der Zwangsvollstreckung unterliegt, ist pfändungsfreies Vermögen und damit nicht Bestandteil der Insolvenzmasse. Dazu gehören Hausrat und persönliche Gegenstände, sofern diese nicht besonders wertvoll sind.

Was zählt in die Insolvenzmasse?

Zur Insolvenzmasse, auch als Insolvenzbeschlag bezeichnet, zählt nach der Definition der Insolvenzordnung (§ 35 Abs. 1 u. ff. InsO) grundsätzlich das gesamte Vermögen desjenigen, der seinen Zahlungen nicht im angemessenen Rahmen nachkommen kann.

Wann wird ein Insolvenzverfahren mangels Masse eingestellt?

Eine Einstellung mangels Masse erfolgt von Amts wegen, wenn die Insolvenzmasse im laufenden Insolvenzverfahren nicht zur Deckung der Verfahrenskosten ausreicht. Die Einstellung mangels Masse wird für gewöhnlich Insolvenzverwaltern beim Insolvenzgericht angeregt.