Was kann man gegen eine Anklageschrift machen?

Widerspruch gegen Anklageschrift Sie können nur darauf hinwirken, dass die Eröffnung des Hauptverfahrens aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen abgelehnt wird. Hilfsweise können Sie wie oben dargestellt darauf hinwirken, dass das Verfahren mit Auflagen oder ohne Auflagen eingestellt wird.

Was tun, wenn man eine Anklageschrift bekommt?

Haben Sie bereits eine Anklageschrift erhalten, so wird ein Gerichtstermin (Hauptverhandlung) stattfinden, zu welchem Sie erscheinen müssen. Sollten Sie nicht kommen, so kann das Gericht Sie polizeilich vorführen lassen und / oder einen sog., Vorführungshaftbefehl zur nächsten Verhandlung erlassen.

Was passiert nach der Anklageschrift?

Nach Eingang der Anklageschrift entscheidet das Gericht im Zwischenverfahren, ob das von der Staatsanwaltschaft beantragte Hauptverfahren eröffnet wird. Hierzu schaut sich das Gericht die Anklageschrift an und wägt noch einmal ab, ob ein hinreichender Tatverdacht vorliegt.

Kann eine Anklageschrift fallen gelassen werden?

Wenn die Anklage fallen gelassen wird, bedeutet das, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren beendet hat und keine weiteren rechtlichen Schritte gegen Sie unternommen werden.

Wie lange dauert es von der Anklageschrift bis zur Gerichtsverhandlung?

Es hängt vor allem von der Auslastung des jeweiligen Gerichts ab, wie lange das Zwischenverfahren, in dem das Gericht die Vorwürfe an den Angeschuldigten prüft, dauert. In der Regel vergehen zwischen Anklageerhebung und Hauptverhandlung etwa drei bis sechs Monate. Ich habe eine Anklage erhalten.

Ich habe eine Anklageschrift erhalten - was ist jetzt zu tun? Tipps vom Fachanwalt für Strafrecht

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Wer entscheidet über eine Anklage?

Wer entscheidet, ob es zur Anklage kommt? Nach Abschluss der Ermittlungen entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob sie eine Anklage beim Gericht einreicht. Erst dann entscheidet das Gericht, ob es die Anklage zulässt und eine Hauptverhandlung durchführt.

Kann der Anwalt ohne mich vor Gericht vertreten?

Amtsgericht – Vollmacht und Vertretung vor Gericht

Da vor dem Amtsgericht kein Anwaltszwang besteht, resultiert daraus, dass Sie sich neben einem Anwalt, auch von einer natürlichen Person oder z.B. einem Mieterverein vor Gericht vertreten lassen können.

Kann man gegen eine Anklageschrift Widerspruch einlegen?

Sie haben die Möglichkeit, binnen 14 Tagen nach Erhalt der Anklageschrift dagegen Einspruch zu erheben. Besprechen Sie das mit Ihrem:r Anwält:in – später können Sie sich viel wirksamer wehren (gegen den Strafantrag gibt es keinen Einspruch).

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verfahren eingestellt wird?

Die Richtlinien für das Strafverfahren und das Bußgeldverfahren (RiStBV) enthalten im Allgemeinen Teil ermessenslenkende Vorschriften insbesondere für die weisungsgebundenen Staatsanwaltschaften zur praktischen Anwendung der §§ 153 ff. StPO. In einer allgemeinen Abteilung werden ca. 75–80 % aller Verfahren eingestellt.

Kann die Staatsanwaltschaft eine Anklage zurückziehen?

Die Staatsanwaltschaft kann eine bereits erhobene Anklage zurücknehmen, zumindest bis zur Entscheidung des Gerichts darüber, ob es aufgrund der Anklage der Staatsanwaltschaft das sogenannte gerichtliche Hauptverfahren eröffnen will.

Was tun, wenn ich angeklagt werde?

Wenn Sie eine Anklageschrift bekommen haben, sollten Sie sofort einen im Strafrecht besonders qualifizierten Rechtsanwalt kontaktieren. Eile ist geboten: Der Rechtsanwalt wird eine Verlängerung der Erklärungsfrist zur Anklageschrift und Akteneinsicht beantragen.

Kann man verurteilt werden, wenn es keine Beweise gibt?

Kann man ohne Beweise angeklagt werden? Man kann allein aufgrund einer belastenden Aussage ohne weitere Beweise angeklagt und verurteilt werden, wenn Staatsanwaltschaft und Gericht der Aussage Glauben schenken. Die Zeugin/der Zeuge selbst reicht als Beweismittel aus.

Kann man mit dem Staatsanwalt verhandeln?

Dealen im Strafverfahren bei Gericht

Der Deal ist aber auch dann noch möglich, wenn die Staatsanwaltschaft bereits Anklage erhoben hat. Dann kann unter Einbeziehung des Gerichts unter Absprache mit den Rechtsanwälten und dem Vertreter der Staatsanwaltschaft ebenfalls noch eine Verfahrenseinstellung erreicht werden.

Kann man eine Anklage fallen lassen?

Ja, diese Möglichkeit ergibt sich aus § 153 StPO. Wenn die Schuld des Täters gering ist und kein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht, kann die Staatsanwalt mit Zustimmung des zuständigen Strafgerichts von der Verfolgung absehen.

Kann man eine Gerichtsverhandlung verhindern?

Verhinderung der Hauptverhandlung vor dem Gericht

So besteht die Möglichkeit, das Ermittlungsverfahren § 170 Abs. 2 einzustellen, wenn kein „genügender Anlass“ für die Erhebung der Anklage besteht (§ 170 Abs. 2). Ein solcher Anlass besteht dann nicht, wenn sich der Tatverdacht nicht bestätigt hat.

Was steht alles in einer Anklageschrift?

Bezeichnung der dem Angeschuldigten zur Last gelegten Tat sowie der gesetzlichen Merkmale der vorgeworfenen Straftat, Benennung von Zeit und Ort der Begehung, Angaben der Beweismittel, Benennung des Gerichts, an dem die Hauptverhandlung stattfinden soll.

Wer trägt die Kosten, wenn ein Verfahren eingestellt wird?

Das gilt auch, wenn man einen Strafantrag, mit dem man das Verfahren angestoßen hat, wieder zurücknimmt und deshalb das Verfahren eingestellt werden muss. Sonst trägt der Staat die Verfahrenskosten. Soweit die oder der Beschuldigte verurteilt wird, holt sich der Staat die Verfahrenskosten von ihr oder ihm zurück.

Was ist besser, Freispruch oder Einstellung?

Als Faustregel gilt: Die „schlechteste“ Einstellung im Ermittlungsverfahren ist besser als ein Freispruch.

Kann man eingestellte Verfahren wieder aufnehmen?

Kann nach einer Einstellung des Strafverfahrens mangels hinreichenden Tatverdachts das Verfahren später wieder aufgenommen zu werden? Ja, das ist möglich. Im Grundsatz ist es so, dass wenn man wegen einer Straftat verfolgt und bestraft wurde, man kein zweites Mal wegen dieser Tat bestraft werden kann.

Wann ist die Hauptverhandlung nach einer Anklageschrift?

Nach der Anklageerhebung dauert es bis zur Hauptverhandlung mehrere Monate – meist 3 bis 6 Monate, je nach Auslastung der Gerichte. Das eigentliche Kernstück des Verfahrens, die Gerichtsverhandlung bzw. Hauptverhandlung vor Gericht, kann an einem einzelnen Tag erledigt sein.

Was bringt ein Widerspruch?

Das Ziel eines Widerspruchs ist es, Probleme gütlich zu lösen und ein gerichtliches Klageverfahren zu vermeiden. In den meisten Fällen hat der Widerspruch aufschiebende Wirkung. Das bedeutet, die Sache, der man widerspricht, wird nicht rechtskräftig, bis über den Widerspruch entschieden wurde.

Was passiert, wenn die Staatsanwaltschaft eine Anklage erhebt?

Was passiert, nachdem Anklage von der Staatsanwaltschaft erhoben wurde? Nach der Anklageerhebung geht das Strafverfahren in das sogenannte Zwischenverfahren über. Hier überprüft das Gericht, ob es die Ansicht der Staatsanwaltschaft teilt.

Wie verhalte ich mich vor Gericht ohne Anwalt?

Beachte daneben folgendes, wenn du ohne Anwalt vor Gericht gehst:
  1. Zuhören – dies gilt sowohl in Bezug auf den Richter als auch in Bezug auf alle anderen Prozessbeteiligten.
  2. Sachlich bleiben – das Gericht urteilt aufgrund von Fakten, dies solltest du bei deinem Vortrag zur Sache im Hinterkopf behalten.

Welche Gründe gibt es, um einen Gerichtstermin zu verschieben?

1 der Zivilprozessordnung (ZPO) besagt, dass die Terminsverlegung aus erheblichen Gründen möglich ist. Zu diesen Gründen zählen etwa die Erkrankung des Anwalts oder das Fehlen eines wichtigen Zeugen. Nicht als erheblicher Grund wird beispielweise eine mangelnde Vorbereitung gewertet.

Wann ist man nicht verhandlungsfähig?

Verhandlungsunfähigkeit wird man etwa dann annehmen können, wenn aufgrund eines akuten Migräneanfalls erhebliche Konzentrationsschwierigkeiten bestehen oder die Fähigkeit zur Artikulation und Wahrnehmung aufgrund eines Schlaganfalls mit motorischer oder sensorischer Aphasie eingeschränkt ist.