Was ist eine akute Kindeswohlgefährdung?

Das Ergebnis einer Gefährdungseinschätzung kann unterschiedlich ausfallen: Eine akute Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes/Jugendlichen bereits eingetreten ist oder mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten ist und diese Situation von ...

Was sind Beispiele für Kindeswohlgefährdung?

Körperliche Vernachlässigung: unzureichende Versorgung mit Nahrung, Flüssigkeit, witterungsangemessener Kleidung oder mangelhafte Hygiene, mangelhafte medizinische Versorgung, unzureichende Wohnverhältnisse u. ä. Emotionale Vernachlässigung: Mangel an Wärme, Geborgenheit und Wertschätzung u. ä.

Was bedeutet akute Gefährdung?

Eine akute Gefährdung ist eine unmittelbare, erhebliche Gefahr für das Kind und bedeutet: es muss sofort etwas zur Herstellung der Sicherheit des Kindes unternommen werden.

Was passiert bei akuter Kindeswohlgefährdung?

In so einer akuten Notlage kann ein Jugendamt – auch gegen den Willen der Eltern – die notwendige Hilfe für ein Kind organisieren: Es kann ein Kind vorübergehend aus der Familie nehmen und an einem anderen Ort sicher unterbringen.

Welche 4 Schritte sind bei einem Verdacht der Kindeswohlgefährdung nötig?

Kurz kann das Verfahren beschrieben werden mit: Wahrnehmen, Erkennen, Bewerten und Handeln. Die nachstehende Verfahrensweise gilt nur, wenn sich keine Veränderung der Gefährdungs- einschätzung ergibt und damit die Gefahr für das Kindeswohl drohend bleibt.

KINDESWOHLGEFÄHRDUNG einfach erklärt - Gefährdung des Kindeswohls nach PARAGRAF 8a | ERZIEHERKANAL

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Welche Beweise gibt es für Kindeswohlgefährdung?

Am auffälligsten sind dabei körperliche Merkmale:
  • Spuren von Gewalt, etwa: immer wieder blaue Flecke, Narben oder sogar Knochenbrüche.
  • Mangelnde Hygiene, verschmutzte oder nicht witterungsgemäße Kleidung.
  • Häufige Müdigkeit, Schlaf- oder Essstörungen, Stottern, Konzentrationsschwäche, Entwicklungsverzögerungen.

Was ist eine 47-Meldung?

Die Meldepflicht nach § 47 SGB VIII ist eine Pflicht des Trägers. Zu den Aufgaben der Kita- Leitung gehört es, den Träger über alle meldepflichtigen Ereignisse und Entwicklungen zu informieren und ihn auf seine Trägerverpflichtung hinzuweisen.

Wann ist eine Kindeswohlgefährdung akut?

Bei einer akuten Kindeswohlgefährdung liegen gewichtige Anhaltspunkte für eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben des Kindes vor. Eine akute Gefährdung ist auch gegeben, wenn die Betreuungsperson(en) aktuell den altersgerechten Schutz und das Wohl des Kindes nicht ge- währleisten kann.

Was ist eine 8a Meldung beim Jugendamt?

§ 8a SGB VIII konkretisiert den im Grundgesetz verankerten Schutzauftrag und regelt die prinzipiellen Verfahrensschritte des Jugendamtes beim Bekanntwerden einer (möglichen) Kindeswohlgefährdung. Die konkrete Umsetzung des Verfahrens obliegt den Jugendämtern.

Wann muss die Kita das Jugendamt einschalten?

Sollten die Eltern keine Bereitschaft zur Kooperation zeigen, wird das ebenfalls dokumentiert. Erfolgt dann im Nachgang an das Gespräch keine spürbare Verbesserung der gegenwärtigen Situation für das Wohl des betroffenen Kindes, ist das Jugendamt zwingend einzuschalten.

Was zählt als Selbstgefährdung?

Dazu zählen selbstverletzendes Verhalten, wie vor allem das sogenannte Ritzen, die Verherrlichung und Verharmlosung von Essstörungen, Suizidgedanken und Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Ist Überbehütung Kindeswohlgefährdung?

Bei Kindeswohlgefährdung besteht ein gesetzlicher Schutzauftrag, geregelt im SGB VIII. Kindeswohlgefährdung entsteht durch Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung, aber auch durch Überbehütung. Überbehütung schränkt Kinder in ihrer Autonomieentwicklung massiv ein und gefährdet somit ihre Entwicklung.

Was passiert nach einer Meldung beim Jugendamt?

Jede Meldung wird im persönlichen Kontakt abgeklärt, Schutzmaßnahmen werden veranlasst. Dabei werden bei Bedarf auch Hausbesuche durchgeführt. Beratung und Unterstützung für Eltern, Kinder und Jugendliche werden angeboten. Je nach Fall können ambulante oder (teil-) stationäre Hilfen eingeleitet werden.

Was ist pädagogisches Fehlverhalten?

Verhaltens weisen pädagogischer Fachkräfte beobachtet. Hierunter fallen u.a. das Ignorieren der Emotionsäußerungen von Kindern, das Androhen von Sanktionen, Fixierungen sowie sarkastische, ironische, verspottende oder diskriminierende Kommen- tare der Fachkräfte (vgl. Hildebrandt et al. 2021: 49 ff.).

Welche Anzeichen von Kindeswohlgefährdung gibt es?

Mögliche Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung
  • Untergewicht.
  • vermindertes Wachstum.
  • Rückstände in der körperlichen Entwicklung.
  • hohe Anfälligkeit für Infekte.
  • unversorgte Krankheiten und unzureichende Körperhygiene.

Kann man das Jugendamt anonym informieren?

Gibt es die Möglichkeit, erstmal anonym mit jemandem vom Jugendamt zu reden? Sie können sich anonym beim Jugendamt melden. Jede Nachricht wird vom Jugendamt ernst genommen. Dabei ist es egal, ob sie per E-Mail, als Brief oder telefonisch ankommt.

Wo fängt Kindeswohlgefährdung an?

Eine aktuelle oder mindestens absehbare Gefahr für die Entwicklung des Kindes (körperlich, seelisch oder geistig) kann eine Kindeswohlgefährdung darstellen. Dabei muss nicht in jedem Fall auch häusliche Gewalt vorliegen.

Was sind gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung?

in Form eines stark verwirrten Erscheinungsbildes; - Drogen-, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch bzw. -sucht. - verschmutzte, vermüllte Wohnung mit/ ohne Spuren äußerer Gewaltanwendung; - Nichtbeseitigung von erheblichen Gefahren im Haushalt (z.B. defekte Stromkabel); - fehlender Schlafplatz bzw. Spielzeug für Kinder.

Was prüft das Jugendamt bei Kindeswohlgefährdung?

Im Kinderschutz nehmen die Jugendämter die Aufgabe des staatlichen Wächteramts wahr. Ihre Aufgabe ist es, Kinder vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen. Dazu prüft das Jugendamt eingehende Gefährdungsmeldungen, kann Kinder oder Jugendliche vorübergehend in Obhut nehmen und wirkt bei familiengerichtlichen Verfahren mit.

Was heißt akute Kindeswohlgefährdung?

Das Ergebnis einer Gefährdungseinschätzung kann unterschiedlich ausfallen: Eine akute Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes/Jugendlichen bereits eingetreten ist oder mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten ist und diese Situation von ...

Wann sollte man das Jugendamt einschalten?

Das Jugendamt ist immer dann involviert, wenn ersichtlich ist, dass Kinder in Familien nicht kindeswohlgerecht aufwachsen oder aufwachsen können oder sich eine Kindeswohlgefährdung zumindest anbahnt. Das Jugendamt ist dann dazu da, mit den Eltern Lösungen zu erarbeiten, um das Miteinander besser zu gestalten.

Was passiert bei einer 8a-Meldung?

§ 8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

(1) Werden dem Jugendamt gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugend- lichen bekannt, so hat es das Gefährdungsrisiko im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte einzuschätzen.

Was ist eine gesonderte Meldung Grund 57?

Wenn es der Arbeitnehmer, der einen Rentenantrag gestellt hat, wünscht, muss der Arbeitgeber eine Gesonderte Meldung (Melde grund „57“) über die noch nicht gemeldeten beitragspflichtigen Ein nahmen erstatten. Diese Meldung beinhaltet mindestens den Zeit raum bis zum viertletzten Kalendermonat vor Rentenbeginn.

Was ist eine 50er Meldung?

Jahresmeldung (Meldegrund 50) Sie müssen für jeden Arbeitnehmer – mit Ausnahme der kurzfristigen Minijobber – separat eine Jahresmeldung bei der zuständigen Krankenkasse abgeben, wenn dieser über den 31.12. eines Jahres hinaus beschäftigt wurde.

Wie melde ich eine Kindeswohlgefährdung?

Der Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration ist unter Telefon (040) 428 15 - 3200 zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar. Insbesondere bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung sollte diese Nummer gewählt werden.

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