Was ist ein Mutist?

Der selektive Mutismus ist ein Schweigen bei erhaltener Sprechfähigkeit, das in bestimmten Situationen (z.B. Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz) oder gegenüber stressbesetzten Personen (Erzieherinnen, Lehrkräfte, Vorgesetzte, Fremde) auftritt.

Was löst Mutismus aus?

Es gibt keine eindeutige Ursache für selektiven Mutismus. Wissenschaftler vermuten vielmehr, dass mehrere begünstigende Faktoren zusammenkommen. Ein Kriterium ist sicherlich die Persönlichkeitsstruktur: Mutistische Kinder sind oft auffallend schüchtern und zurückhaltend und stehen allem Fremden ängstlich gegenüber.

Ist Mutismus heilbar?

Ist selektiver Mutismus heilbar? – Hilfestellungen im Alltag. Wird selektiver Mutismus frühzeitig erkannt und behandelt, können die meisten Kinder später ein normales und erfülltes Leben führen.

Was ist Mutismus einfach erklärt?

Mutismus ist eine seltene Kommunikationsstörung zumeist bei Kindern und Jugendlichen, die trotz einer weitestgehend abgeschlossenen Sprachentwicklung nicht sprechen. Sie schweigen. Hierbei ist die Funktionsfähigkeit von Sprechorganen und Sprechmotorik üblicherweise nicht beeinträchtigt.

Was ist Mutistisches Verhalten?

Der mutistische Patient spricht überhaupt nicht (totaler Mutismus) oder er schweigt nur bestimmten Menschen gegenüber bzw. in bestimmten Situationen (selektiver Mutismus, auch: elektiver Mutismus). Zudem finden Formen des Kontaktabbruchs auf der Ebene der nonverbalen Kommunikation statt.

Selektiver Mutismus

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Ist Mutismus eine psychische Störung?

Der selektive Mutismus ist eine primär emotional bedingte, psychische Störung des Kindes- und Jugendalters, bei der das Sprechen trotz vorhandenen Sprachvermögens in definierten Situationen bzw. mit bestimmten Personen verweigert wird.

Welche Arten von Mutismus gibt es?

Hayden (1980) unterscheidet nach einem Vergleich von 68 Kindern insgesamt vier Typen des elektiven Mutismus: · symbiotischen Mutismus · Sprechangstmutismus · reaktiven Mutismus und · passiv-aggressiven Mutismus.

Ist Mutismus Autismus?

Mutismus ist keine Unterform der Autismus-Spektrum-Störung, sondern ein eigenständiges Störungsbild, das häufig eine Querverbindung zur Sozialen Angststörung und auch Depression aufweist.

Wie heilt man Mutismus?

Wenn die Kinder im häuslichen Umfeld mit den Eltern „ganz normal“ sprechen, jedoch mit fremden Personen konsequent schweigen, könnte ein selektiver Mutismus vorliegen. Die Behandlung des Mutismus liegt im Grenzbereich zwischen Psychotherapie, Psychiatrie und Logopädie bzw. Sprachtherapie.

Wie wird Mutismus therapiert?

Kurzzeittherapie von 2 x drei Wochen unterbrochen von 2-3 Wochen, in welchen das Kind in den/die Kindergarten/Schule geht und das neue Verhalten, das Sprechen, zeigt. Eltern werden vor der Therapie während des therapeutischen Prozesses und auf Wunsch nach der Therapie begleitet.

Wie geht man mit Mutistischen Kindern um?

Akzeptieren Sie das Kind mit seinem momentanen Verhalten und versuchen Sie nicht, aus dem Kind Sprache heraus zu locken. Setzen Sie das Kind nicht unter Druck. Fordern Sie es nicht zum Sprechen auf. Erwarten Sie nicht von sich, dass Sie diejenige Person sind, bei der das Kind spricht.

Wie Verhalten sich Kinder mit Mutismus?

Wenn Kinder unter Selektivem Mutismus leiden:
  • Das Kind spricht in bestimmten Situationen nicht. ...
  • Zu Hause ist es sehr expressiv und redet teilweise extrem viel (Nachholbedarf).
  • Das Kind hat Schwierigkeiten Interaktionen zu initiieren (z.B. Begrüßung/ Abschied/ Dank/ Fragen).

Ist Mutismus schlimm?

Mutistische Menschen neigen dazu, sehr selbstkritisch zu sein. Viele sind perfektionistisch veranlagt und schon früh zeigen sie eine hohe Anspruchshaltung gegen sich selbst und ein geringes Selbstwertgefühl. Sie entwickeln Ängste, verbunden mit Selbstzweifeln und einem geringen Selbstvertrauen.

Warum sprechen Mutisten nicht?

Mutismus - eine Sprachstörung

Selektiver Mutismus entsteht vermutlich in der Phase, wenn sich ein Kind von seinen Eltern löst - also im Alter von 2-3 Jahren. Auf Grund des Schweigens, haben diese Kinder in ihren Interaktionen mit anderen Menschen weniger Gelegenheiten, sich sprachlich zu entwickeln.

Ist Mutismus therapierbar?

Ebenso wie der selektive Mutismus ist der totale Mutismus therapierbar und kann überwunden werden. Die Therapieform muss spezifisch für den Mutismus sein. Evidenz liegt in Studien insbesondere für verhaltenstherapeutische Interventionen vor.

Ist Mutismus eine Behinderung?

Da zudem die (nicht nur sprachliche) Identitätsentwicklung gefährdet ist, sind Kinder mit selektivem Mutismus in vielerlei Hinsicht von Behinderung bedroht. In 50-70% der Fälle existieren bei Nicht-Behandlung bis ins Erwachsenenalter hinein Kommunikationsstörungen, Sprechängste und Rückzugstendenzen (Esser 2003, 289).

Wie wird Mutismus diagnostiziert?

Die Diagnose setzt voraus

Einen Beleg dafür, dass die betroffene Person in einigen Situationen normal oder fast normal sprechen kann und spricht. Ergänzend merkt die WHO an, dass das mutistische Verhalten länger als 4-6 Wochen, in vorhersehbaren Situationen (Kinderkrippe, Kindergarten, Schule) dauern sollte.

Ist Mutismus eine Krankheit?

Selektiver Mutismus ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern eines der möglichen Symptome einer „Sozialangst“. Einige der Hauptursachen des selektiven Mutismus sind: angeborene (genetisch bedingte) Schüchternheit bzw. Gehemmtheit des Kindes.

Ist Mutismus eine Entwicklungsstörung?

Während die Autismus-Spektrum-Störung eine tiefgreifende neurologische Entwicklungsstörung darstellt, wird der Mutismus seit der Erstveröffentlichung des DSM-5 der American Psychiatric Association (APA) unter die Angststörungen subsumiert.

Was ist der Unterschied zwischen Autismus und Mutismus?

Autismus ist eine Entwicklungsstörung und Mutismus eine Angststörung. Autismus tritt bei Jungen drei- bis viermal häufiger auf als bei Mädchen. Mutismus tritt bei Mädchen doppelt so häufig auf wie bei Jungen (Verhältnis 2:1). In der ICD-10 wird Autismus mit ICD-Code Ziffer „F84.

Was ist totaler Mutismus?

1. Definition. , in allen Situationen gegenüber allen Personen trotz einer vollständigen Sprachentwicklung nicht sprechen kann.

Ist selektiver Mutismus eine Angststörung?

Der selektive Mutismus zählt nach DSM-51 inzwischen ebenfalls zu den Angsterkrankungen. Die Betroffenen schweigen in Situationen in denen das Sprechen von ihnen erwartet wird und isolieren sich unter Umständen immer weiter.

Was ist Mutismus Erwachsene?

Sie sieht den Mutismus als Kommunikationsstörung, bei der geholfen werden soll, wieder in allen Lebenssituationen, in denen es notwendig ist, zu sprechen. Dabei wird vor allem die gegenwärtige Situation betrachtet. Psychologische Erklärungsmuster stehen im Hintergrund.

Ist Mutismus genetisch bedingt?

Studien konnten zeigen, dass ein genetischer Einfluss bei der Entstehung des selektiven Mutismus besteht. Außerdem scheint das Vorliegen eines Migrationshintergrunds, ein Risikofaktor für die Entstehung dieser Erkrankung zu sein.

Welche Medikamente bei Mutismus?

Frage 9: Gibt es Medikamente, die helfen können? Bei der Einbettung des Mutismus in eine schwere Depression und/oder Sozialphobie kann eine Indikation für einen Einsatz so genannter selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI = Selective Serotonin Reuptake Inhibitors) bestehen.

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