Was darf die Polizei bei einer Hausdurchsuchung nicht?

Was ist bei einer Hausdurchsuchung nicht erlaubt? Die Zwangsmaßnahme muss verhältnismäßig zum Tatvorwurf sein – sollten Sie eine rote Ampel überfahren haben, ist eine Hausdurchsuchung nicht zulässig. Bei begründetem Verdacht auf Straftaten ist es der Polizei jedoch durchaus erlaubt, Ihre Wohnräume zu durchsuchen.

Was darf bei Hausdurchsuchung durchsucht werden?

Die §§ 102 ff. StPO normieren die Durchsuchung der Wohnung und anderer Räume. Damit sind alle Räumlichkeiten gemeint, die der Verdächtige tatsächlich innehat. Dabei ist es egal, ob er diese befugt oder unbefugt nutzt, wie die Eigentumsverhältnisse sind, oder ob ihm ein Hausrecht zusteht.

Was darf nicht beschlagnahmt werden?

Ausgenommen von der Beschlagnahmung sind Aufzeichnungen, die eine Mitteilung enthalten (z.B. Briefe, E-Mails etc.), wenn sich diese nicht bei dem Beschuldigten befindet (sondern der anderen Person, den die Mitteilung betrifft, sei es der Sender oder Empfänger) und diese ein Zeugnisverweigerungsrecht haben.

In welche Zimmer Darf die Polizei bei einer Hausdurchsuchung?

Sofern die Hausdurchsuchung in einer Wohngemeinschaft (WG) stattfindet, wird die Polizei neben dem Zimmer des Beschuldigten auch die gemeinschaftlich genutzten Räume durchsuchen. Die privaten Zimmer der Mitbewohner, wenn diese nicht im Durchsuchungsbeschluss inbegriffen wurden, sind hingegen tabu.

In welchen Fällen darf die Polizei ohne Durchsuchungsbefehl in die Wohnung?

In Fällen von sogenannter „Gefahr im Verzug“ benötigt die Polizei gerade keinen Durchsuchungsbeschluss um Ihre Wohnung oder Ihr Haus zu betreten.

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Ist man dazu verpflichtet der Polizei die Tür zu öffnen?

Bringt die Polizei also einen Durchsuchungsbeschluss oder einen Haftbefehl mit, müssen Sie den Beamten und Beamtinnen Zutritt gewähren. Besteht der dringende Verdacht, dass eine Gefahrensituation besteht oder es zu einem Verbrechen kommt, dürfen Polizisten und Polizistinnen Ihre Wohnräume sogar ohne Beschluss betreten.

Wann ist eine Hausdurchsuchung rechtswidrig?

Eine Hausdurchsuchung greift in das verfassungsrechtlich garantierte Recht der Unverletzlichkeit der Wohnung ein. Rechtlich zulässig ist sie nur, wenn sie tatsächlich der Prävention oder der Aufklärung einer Straftat dient. Die Durchsuchung darf nur auf Anordnung der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts erfolgen.

Wie viel Uhr Hausdurchsuchung?

Hausdurchsuchung: Welche Uhrzeit ist angemessen? Sollte keine Gefahr im Verzug sein, ist die Hausdurchsuchung nur in einem bestimmten Zeitfenster erlaubt: Von April bis September von 4 Uhr bis 21 Uhr. Von Oktober bis März von 6 Uhr bis 21 Uhr.

Wie geht die Polizei bei einer Hausdurchsuchung vor?

Wie läuft eine Hausdurchsuchung ab? Die Polizei steht vor der Tür und klingelt, manchmal ist auch der Staatsanwalt anwesend. Bei Drogendelikten kann auch ein Spürhund mitgeführt werden. Da eine Hausdurchsuchung nicht grundlos erfolgen wird, sollten Sie auch die Tür öffnen.

Unter welchen Umständen darf dich die Polizei durchsuchen?

Eine Durchsuchung einer Person bzw. deren Tasche zur Strafverfolgung ist gem. § 102 StPO normalerweise nur dann erlaubt, wenn dieser sich der Begehung einer Straftat verdächtig gemacht hat. Dies setzt voraus, dass hinreichende Anhaltspunkte dafürsprechen, dass dieser eine strafbare Handlung begangen hat.

Wie lange dauert es bis man beschlagnahmte Sachen wieder bekommen?

Die Zeit der Auswertung hängt davon ab, wie viele Dateien sich auf dem Handy befinden und ob die Auswertung sofort begonnen werden kann (hängt auch davon ab, ob die PIN herausgegeben wird). In der Regel dauert die Auswertung ca. 3 bis 4 Wochen.

Wie bekomme ich meine beschlagnahmten Sachen wieder?

Herausgabe der beschlagnahmten Sache

Die beschlagnahmten Gegenstände sind von der Staatsanwaltschaft herauszugeben. Herausgegeben wird die Sache grundsätzlich an den letzten Gewahrsamsinhaber. Die Rückgabe hat an dem Ort zu erfolgen, an welchem die beschlagnahmte Sache aufzubewahren war.

Was kann man gegen beschlagnahmen machen?

Was kann man gegen die Anordnung der Beschlagnahme tun? Wenn man gegen die Beschlagnahme vorgehen möchte, kann man dieser widersprechen und Beschwerde bei Gericht einreichen. Dies richtet sich nach § 98 StPO. Anders ist es bei einer freiwilligen Übergabe der Sache, da es in diesen Fällen an einer Beschwer fehlt.

Wie verhalte ich mich bei einer Hausdurchsuchung?

Verhalten bei einer Hausdurchsuchung
  • Bleiben sie kontrolliert und ruhig. ...
  • Durchsuchungsbeschluss vorlegen lassen. ...
  • Bei der Durchsuchung: Keine Aussage machen! ...
  • Rechtsbeistand anrufen und kommen lassen. ...
  • Kooperieren Sie mit den Beamten. ...
  • Eigene Kopien erstellen. ...
  • Auf die Versiegelung von Dokumenten bestehen. ...
  • Notfallnummer speichern.

Was sind meine Rechte gegenüber der Polizei?

Welche Rechte habe ich bei einer Polizeikontrolle im Straßenverkehr? Sie können bei der Polizeikontrolle zum Beispiel von Ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. Auch einem Alkoholtest müssen Sie nicht zustimmen. Allerdings kann dann eine Blutprobe angeordnet werden.

Was passiert wenn man der Polizei nicht öffnen?

Bei Gefahr in Verzug dürfen Polizisten reinkommen

Sie können Polizisten den Eintritt in den Wohnraum verwehren, ohne dass Sie dabei gegen das Gesetz verstoßen. Ein Beispiel: Polizisten suchen eigentlich Ihren Nachbarn auf, doch dieser öffnet nicht die Haustür des Mietshauses. Daraufhin klingeln sie bei Ihnen.

Bei welchen Straftaten Hausdurchsuchung?

Wenn jemand verdächtigt wird, als Täter oder Teilnehmer in eine Straftat wie z.B. Hehlerei, Datenhehlerei, Begünstigung oder Strafvereitelung verwickelt zu sein, kann die Polizei unter bestimmten Voraussetzungen eine Durchsuchung des Hauses oder der Wohnung des Verdächtigen vornehmen (§102 StPO).

Was ist ein begründeter Verdacht?

Begründeter Verdacht

Der begründete Verdacht ist ein geringerer Verdachtsgrad. Er setzt voraus, dass konkrete Umstände zu einem gewissen Grad dafür sprechen, dass die betroffene Person die Straftat begangen hat, derer sie verdächtigt wird.

Was passiert wenn man bei Hausdurchsuchung nicht da ist?

1 Satz 1 StPO). Wenn der Inhaber der zu durchsuchenden Räume nicht zu Hause ist, ist sein Vertreter oder ein erwachsener Angehöriger, Hausgenosse oder Nachbar hinzuzuziehen. Es ist nicht zu empfehlen, bei der Durchsuchung gegenüber den Beamten ausfällig zu werden.

Wann klingelt die Polizei an der Tür?

Klingelt die Polizei direkt an deiner Haus- oder Wohnungstür, kannst du davon ausgehen, dass die Beamt:innen zu dir möchten. Egal, ob sie dich in einem netten oder bedrohlichen Ton bitten: Sich Zutritt in deine Wohnung oder dein Haus zu verschaffen, ist nur mit einem Durchsuchungsbefehl oder einem Haftbefehl erlaubt.

Wann darf die Polizei das Handy kontrollieren?

In vielen Fällen, insbesondere beim Vorwurf des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornographie oder der Besitz und Handel mit Betäubungsmitteln, beruht der Tatvorwurf der Polizei nur auf Vermutungen.

Wie schnell bekommt die Polizei einen Durchsuchungsbefehl?

Die Polizei hat Hinweise auf eine Straftat und vermutet bei Ihnen zuhause Beweismittel. Ein vager Verdacht (sog. Anfangsverdacht) auf eine Straftat sowie ein Auffindeverdacht sind ausreichend für die Hausdurchsuchung. Die Staatsanwaltschaft muss davon ausgehen, diese Beweismittel bei Ihnen aufzufinden.

Wann ist ein Durchsuchungsbeschluss ungültig?

Die Anordnung der Durchsuchung durch Staatsanwaltschaft und/oder Steuerfahndung ist nur bei "Gefahr im Verzug" zulässig. Das ist dann der Fall, wenn die richterliche Anordnung der Maßnahme nicht eingeholt werden kann, ohne dass der Zweck der Durchsuchung dadurch gefährdet wird.

Wann dürfen Wohnungen betreten und durchsucht werden?

Während der Nachtzeit darf eine Wohnung nur in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 und Absatz 4 betreten und durchsucht werden. Diese Einschränkung gilt nicht, wenn von der Wohnung eine erhebliche, die Gesundheit Dritter beeinträchtigende Störung ausgeht.

Wie lange braucht die Polizei für eine Hausdurchsuchung?

zwei Monate betragen. In der Realität dauert es jedoch zwischen sechs bis neun Monaten, also der Zeit eines Gerichtsverfahrens.