Wann kommt es zu einer Anklage?

Eine Anklage wird erhoben, wenn ein Staatsanwalt nach dem Abschluss eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens zu der Einschätzung gelangt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung höher ist als die Wahrscheinlichkeit eines Freispruchs (sog. hinreichender Tatverdacht).

Wann Anklage nach Anzeige?

Die Anklage

Wenn es genügend Anhaltspunkte für die Tat gibt und auch eine Person, der die Tat zur Last gelegt werden kann, kann die Staatsanwaltschaft Anklage erheben. Häufig wird ein Verfahren aber auch nach Abschluss der Ermittlungen eingestellt, wenn das ausreicht, um das begangene Unrecht wieder gut zu machen.

Wann lässt Staatsanwalt Anklage fallen?

Bieten die Ermittlungen genügenden Anlass zur Erhebung der öffentlichen Klage, so muss die Staatsanwaltschaft Anklage erheben, andernfalls stellt sie das Verfahren ein (§ 170 StPO). Die Staatsanwaltschaft muss das Verfahren gemäß § 170 Abs. 2 StPO einstellen, wenn kein hinreichender Tatverdacht vorliegt.

Wer entscheidet über Anklage?

Nach Abschluss der Ermittlungen entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob das Verfahren eingestellt oder Anklage erhoben wird. Bei den meisten Ermittlungsverfahren kommt es nicht zur Anklageerhebung.

Was kommt nach der Anklage?

Mit der Zustellung der Anklageschrift durch das Gericht haben Sie damit zu rechnen, dass Sie in der nächsten Zeit eine Ladung zur Hauptverhandlung (Gerichtstermin) erhalten und sich dort als Angeklagter verantworten müssen.

Anklage - was nun?

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Wie lange dauert es von der Anklage bis zur Verhandlung?

Zeit von der Anklageschrift bis zur Hauptverhandlung

Vom Erhalt der Anklageschrift bis zum Termin der Hauptverhandlung vergehen in der Regel mehrere Monate. Der genaue Zeitraum hängt insbesondere von der Auslastung der Gerichte ab. Durchschnittlich dauert es etwa 3 – 6 Monate, bis Sie vor Gericht erscheinen müssen.

Kann eine Anklage fallen gelassen werden?

Das deutsche Strafrecht bietet für Beschuldigte die Möglichkeit, sich bereits im Ermittlungsverfahrens, vor einer Anklageerhebung mit der Staatsanwaltschaft zu einigen (z.B. Zahlung einer Geldauflage) mit dem Ziel, der Einstellung des Strafverfahrens. Umgangssprachlich auch „Die Anklage wird fallengelassen“ genannt.

Wie läuft eine Anklage ab?

Der Ablauf des Verfahrens ist vergleichbar

Die erste Phase ist das Ermittlungsverfahren, daraufhin folgt das Zwischenverfahren, woraufhin gegebenenfalls das Hauptverfahren eingeleitet wird. Im Anschluss schließt ein Strafverfahren mit einem Vollstreckungsverfahren ab .

Was tun bei einer Anklage?

Wenn Sie eine Anklageschrift bekommen haben, sollten Sie sofort einen im Strafrecht besonders qualifizierten Rechtsanwalt kontaktieren. Eile ist geboten: Der Rechtsanwalt wird eine Verlängerung der Erklärungsfrist zur Anklageschrift und Akteneinsicht beantragen.

Was kann man gegen eine Anklage machen?

Wenn Sie eine Anklageschrift bekommen haben, sollten Sie sofort einen im Strafrecht besonders qualifizierten Rechtsanwalt kontaktieren. Eile ist geboten: Der Rechtsanwalt wird eine Verlängerung der Erklärungsfrist zur Anklageschrift und Akteneinsicht beantragen.

Wann muss Staatsanwaltschaft Anklage erheben?

Ist die beschuldigte Person nach dem Ergebnis der Ermittlungen der ihr zur Last gelegten Tat hinreichend verdächtig, ist also eine Verurteilung zu erwarten, so erhebt die Staatsanwaltschaft grundsätzlich die öffentliche Klage.

Wie lange dauert es bis man erfährt dass man angezeigt wurde?

Zur Aufnahme einer Strafanzeige sind die Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht befugt. Strafanzeige zu stellen kostet kein Geld und ist an keine Frist gebunden. Die Bearbeitungszeit einer Strafanzeige dauert mindestens mehrere Wochen.

Wie lange dauert es bis sich die Staatsanwaltschaft meldet?

Wie lange dauert ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren? Das Ermittlungsverfahren wird mit Abschluss der Ermittlungen beendet, d.h. wenn Polizei und Staatsanwaltschaft den Sachverhalt erforscht haben. Eine Dauer ist dafür nicht vorgeschrieben. Ein Ermittlungsverfahren kann u.U. mehrere Jahre dauern.

Wann kommt die Polizei zu mir nach Hause?

Besteht der dringende Verdacht, dass eine Gefahrensituation besteht oder es zu einem Verbrechen kommt, dürfen Polizisten und Polizistinnen Ihre Wohnräume sogar ohne Beschluss betreten. Verweigern Sie den Einlass, sind die Beamten und Beamtinnen befugt, sich selbst Zugang zu verschaffen.

Woher weiß ich ob ich angezeigt wurde?

Sollten Sie einer Straftat verdächtig und Ihr Name bekannt sein, bekommen Sie von dem zuständigen Polizeibeamten eine Vorladung zur Vernehmung als Beschuldigter. Die Vorladung erfolgt in aller Regel schriftlich. Der verletzte Tatbestand wird Ihnen mitgeteilt.

Was passiert wenn man angezeigt wird?

Es kommt zu polizeilichen Einvernahmen und Erhebungen und eventuell weiteren rasch zu setzenden Maßnahmen wie etwa Hausdurchsuchungen oder einem Antrag ans Gericht, den Verdächtigen/die Verdächtige in Untersuchungshaft zu nehmen etc.

Wie viel kostet eine Anklage?

eine Grundgebühr von 38 Euro angesetzt, bei einem Streitwert von 501 bis 1000 Euro eine Grundgebühr von 58 Euro und bei einem Streitwert von 1001 Euro bis 1500 Euro eine Grundgebühr von 78 Euro. der Grundgebühren findet sich in der Anlage zum Gerichtskostengesetz (GKG).

Wird gegen mich ermittelt?

AW: Wird/wurde gegen mich ermittelt? Sehr geehrter Fragesteller, es besteht keine Pflicht der Staatsanwaltschaft mitzuteilen, ob gegen jemanden ermittelt wird. Wenn begründeter Verdacht besteht, dass eine Anzeige erstattet wurde, kann man eine Anfrage an die Staatsanwaltschaft stellen und um Auskunft bitten.

Kann ein Richter Anklage erheben?

In Deutschland ist nach § 152 StPO nur die Staatsanwaltschaft zur Erhebung der öffentlichen Klage berufen. Die Erhebung einer Anklage auf einer ungesicherten tatsächlichen Grundlage widerspricht der Strafprozessordnung, ist daher amtspflichtwidrig und eröffnet möglicherweise Schadensersatzansprüche.

Kann man ohne Gerichtsverhandlung verurteilt werden?

Im Rahmen eines Strafbefehl kann der Täter bestraft werden, ohne das eine Hauptverhandlung vor Gericht vonnöten ist. Bei welchen Straftaten ist ein Strafbefehl möglich? Der Strafbefehl ist bei allen Delikten möglich, die im Mindestmaß mit einer Freiheitsstrafe unter einem Jahr oder einer Geldstrafe sanktioniert werden.

Was gilt als Beweis vor Gericht?

Strafprozess. Beweismittel sind grundsätzlich Augenschein, Zeugen, Sachverständige, Urkunden, Aussagen des Beschuldigten und der Mitbeschuldigten.

Was passiert wenn es Aussage gegen Aussage steht?

Während das Opfer bei einer „Aussage gegen Aussage“ Situation den Tatvorwurf bekräftigt, trägt der Beschuldigte/Angeklagte eine alternative Sachverhaltsschilderung vor oder bestreitet die Vorwürfe. Hierzu zählt auch, wenn der Beschuldigte/Angeklagte schweigt.

Was passiert wenn man angeklagt wurde?

Mit der Anklage legt die Staatsanwaltschaft den Ermittlungsstand dem Gericht vor und beantragt die Durchführung einer Gerichtsverhandlung. Hat man bis zu diesem Zeitpunkt möglicherweise gehofft, dass sich das Missverständnis noch aufklärt, wird es spätestens jetzt ernst.

Wer trägt die Kosten einer Klage?

Im Urteilsspruch verkünden die Richter:innen, wer die Kosten des Gerichtsverfahrens bezahlen muss. Im Allgemeinen ist es so, dass die Pflicht dem Verlierer bzw. der Verliererin aufgebürdet wird. Er oder sie muss also die Gerichtskosten und die Anwaltskosten für sich selbst und für die Gegenseite bezahlen.

Wer trägt die Kosten bei einer Anzeige?

Wer von einer Straftat betroffen ist, muss für das Strafverfahren selbst natürlich nichts bezahlen. Das gilt auch für Zeuginnen oder Zeugen. Nur wenn man leichtfertig oder vorsätzlich eine unwahre Anzeige erstattet, muss man damit rechnen, dass einem Kosten auferlegt werden.