Wann kommt eine Untätigkeitsklage in Betracht?

Vergehen seit Einlegung des Einspruchs mehr als sechs Monate, ohne dass das Finanzamt tätig wird und über Ihren Einspruch entscheidet, kommt eine Untätigkeitsklage in Betracht (§ 46 FGO). Diese legen Sie beim zuständigen Finanzgericht ein.

Wann kann man eine Untätigkeitsklage erheben?

Eine Untätigkeitsklage kann erhoben werden, wenn die Ausländerbehörde nicht innerhalb von 3 Monaten über Ihren Antrag auf Einbürgerung oder Niederlassungserlaubnis entscheidet.

In welchen beiden Fällen kommt eine Untätigkeitsklage in Betracht?

Die Untätigkeitsklage ist immer dann statthaft, wenn Sie einen Antrag gestellt oder einen Widerspruch erhoben haben und die Behörde „ohne zureichenden Grund in angemessener Frist sachlich nicht entschieden“ hat.

Wie lange darf sich eine Behörde Zeit lassen?

Im Gesetz steht, die Behörde muss KURZFRISTIG entscheiden, SPÄTESTENS aber nach 3 Monaten. „Kurzfristig“ ist also die Regel und „spätestens“ die Ausnahme. Nur bei Drittland-Diplomen hat die Behörde 4 Monate. Ist die Frist verstrichen, dann wirkt das Wort „Untätigkeitsklage“ Wunder.

Was tun, wenn die Behörde den Antrag nicht bearbeitet?

Reagiert die Behörde nicht bzw. erlässt sie keinen Bescheid, können Sie vor dem Sozialgericht Untätigkeitsklage erheben. Bitte beachten Sie: Die Klage sollte stets das letzte Mittel sein. Meist gibt es gute Gründe, weswegen innerhalb der Frist von sechs Monaten eine abschließende Entscheidung über den Antrag bzw.

Untätigkeitsklage

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Wer trägt die Kosten einer Untätigkeitsklage?

Die Kosten für eine Untätigkeitsklage im Steuerrecht trägt die Beklagte, also die Finanzbehörden, unter der Voraussetzung, dass diese zulässig und begründet ist. Wird die Klage indes als unzulässig oder unbegründet abgewiesen, muss der Kläger die Kosten übernehmen.

Wie lange haben Ämter Zeit, um Anträge zu bearbeiten?

Wenn einer Behörde alle notwendigen Unterlagen vorliegen, so hat sie eine maximale Bearbeitungszeit von sechs Monaten für Ihren Antrag – auch für den Überprüfungsantrag. Für einen Widerspruch hat Sie eine maximale Bearbeitungszeit von 3 Monaten.

Was tun bei Untätigkeit der Behörde?

Mit der Einlegung einer Untätigkeitsklage können Bürger in Deutschland gegen den verzögernden Verwaltungsakt einer Behörde vorgehen. Die Bearbeitung ihrer Angelegenheit wird so wieder aufgenommen bzw. beschleunigt, sodass eine Entscheidung zu einer bestimmten Frist feststeht.

Was bringt einen Untätigkeitseinspruch?

Der Untätigkeitseinspruch gewährleistet den gerichtlichen Rechtsschutz gegen die Untätigkeit der Finanzbehörde, wenn zwar ein Verwaltungsakt beantragt, aber noch nicht erlassen wurde. Bleibt die Finanzbehörde nach der Einlegung eines Untätigkeitseinspruchs in dem damit anhängigen Einspruchsverfahren untätig, sog.

Sind Behörden verpflichtet zu antworten?

Die Antwortpflicht der öffentlichen Verwaltung sieht eine Verpflichtung der Beantwortung von Anliegen von Institutionen und Einzelpersonen vor, zum Teil mit einer Befristung.

Wie formuliere ich eine Untätigkeitsklage?

Grundsätzlich kann die Untätigkeitsklage frei formuliert werden, folgende Angaben sollten aber auf keinen Fall vergessen werden:
  1. Vollständiger Name des Klägers.
  2. Bezeichnung der beklagten Behörde.
  3. Klagebegehren (in diesem Fall: Untätigkeit)
  4. Datum des ursprünglichen Antrags oder Widerspruchs.

Wer trägt die Kosten einer Verhandlung vor dem Sozialgericht?

Normalerweise ist es so, dass die Verlierer*innen eines Gerichtsverfahrens alle Kosten bezahlen müssen. Das heißt: Sie müssen die Gerichtskosten und den Anwalt oder die Anwältin der Gegenseite bezahlen. Außerdem müssen sie den eigenen Anwalt oder die eigene Anwältin bezahlen.

Was tun, wenn der Widerspruch nicht bearbeitet wird?

Nach einem Widerspruch hat die Behörde 3 Monate Zeit, über den Widerspruch zu entscheiden. Auch hier gilt, wenn die Behörde das nicht tut, und Ihnen auch nicht mitteilt, warum eine Entscheidung noch nicht erfolgen konnte, können Sie sich mit der Untätigkeitsklage gerichtlich zur Wehr setzen.

Wie schnell muss die Behörde auf Widerspruch reagieren?

Sie sollten nicht zu lange damit warten, die Begründung nachzureichen. Denn eine Behörde oder öffentliche Stelle muss spätestens drei Monate nach Ihrem Widerspruch eine Entscheidung treffen.

Kann man ein Gericht wegen Untätigkeit verklagen?

Bleibt ein Gericht ohne sachlichen Grund völlig untätig oder wird eine gerichtliche Entscheidung ungewöhnlich lange verzögert, besteht für Betroffene die Möglichkeit, eine Untätigkeitsbeschwerde gegen das Gericht einzulegen.

Kann man ein Amt verklagen?

Den schuldigen Beamten direkt zu verklagen, ist nicht möglich. Bevor Geschädigte den Staat in Haftung nehmen, müssen sie den gängigen Rechtsweg zum Erhalt einer Entschädigung nutzen. Der Staat leistet ausschließlich finanzielle Entschädigung in Form von Schadensersatz oder Schmerzensgeld.

Wann macht eine Untätigkeitsklage Sinn?

Eine Untätigkeitsklage ist ein Rechtsinstrument, durch das ein Antragsteller eine Entscheidung einer Behörde einfordern kann. Sie kommt zum Einsatz, wenn die Behörde innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist nicht auf einen Antrag oder Widerspruch reagiert hat.

Was kostet eine Untätigkeitsklage?

Eine Untätigkeitsklage kann ich für Sie auch kostenlos bei einer verzögerten Bearbeitung eines Antrags oder Widerspruch bei der Krankenkasse, der Rentenversicherung, dem Versorgungsamt, dem Jobcenter oder dem Arbeitsamt erheben.

Was tun, wenn der Amt den Antrag nicht bearbeitet?

Wenn das Amt Deinen Antrag gar nicht bearbeitet, kannst Du auch Untätigkeitsklage beim zuständi- gen Gericht erheben (bei Anträgen auf Bürgergeld oder Kinderzuschlag nach sechs Monaten, bei Wohngeld nach drei Monaten behördlicher Untätigkeit).

Was bringt ein Untätigkeitseinspruch?

Untätigkeitsklage nach erfolglosem Untätigkeitseinspruch

Nach einem Untätigkeitseinspruch sollte es nicht mehr allzu lange dauern, bis Sie eine Reaktion des Finanzamts erhalten. Eine Garantie darauf gibt es jedoch nicht.

Wer bezahlt eine Untätigkeitsklage?

Bei einer zulässigen Untätigkeitsklage hat der Beklagte in der Regel dem Kläger die Kosten zu erstatten, wenn der Kläger mit der Bescheidung seines Antrags/Widerspruchs nach den ihm bekannten Umständen vor der Klageerhebung rechnen durfte (BVerfG, Beschlüsse v.

Was tun, wenn Ämter nicht antworten?

Was passiert, wenn ich keine Antwort erhalte? Behörden müssen Anfragen in der Regel unverzüglich und spätestens nach einem Monat beantworten. Geschieht dies nicht und eine Anfrage ist verspätet, lohnt es sich, bei der Behörde freundlich per Mail oder Telefon nachzufragen, ob die Anfrage bearbeitet worden ist.

In welcher Zeit muss eine Behörde antworten?

Nach den Informationsfreiheitsgesetzen ist eine Behörde verpflichtet, einen Antrag auf Informationszugang “unverzüglich” zu beantworten.

Was tun, wenn die Behörde keinen Bescheid erlässt?

Setzen Sie der Behörde eine angemessene Frist (mindestens eine Woche) zur abschließenden Bearbeitung des Widerspruchs. Erlässt die Behörde nach Fristablauf dennoch keinen Widerspruchsbescheid, können Sie vor dem Sozialgericht Untätigkeitsklage erheben. Bitte beachten Sie: Die Klage sollte stets das letzte Mittel sein.

Was kann ich machen, wenn die Gemeindeverwaltung nicht reagiert?

Wenn die Behörde nicht reagiert, solltest du zunächst freundlich über FragDenStaat (kurz: FdS) an die Anfrage erinnern. Hierfür werden bereits vorformulierte Texte angeboten. Auch kann Widerspruch gegen Entscheidungen der Behörde eingelegt werden.

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