Wann ist man ein sozialer Härtefall?

Was ist ein besonderer Härtefall im Sinne der Sozialklausel? Ein Härtefall kann persönliche, wirtschaftliche oder soziale Gründe haben. Nicht ausreichend sind jedoch die normalen Unannehmlichkeiten und Kosten, die jeder Umzug mit sich bringt. Das Gesetz definiert nicht genau, wann ein Härtefall vorliegt.

Wann liegt soziale Härte vor?

Neben fehlendem Ersatzwohnraum kommen als Härtegründe noch in Betracht: Hohes Alter, Invalidität, Gebrechlichkeit, Schwangerschaft, Kinder, Schwierigkeiten bei Schul- oder Kindergartenwechsel, bevorstehendes Examen, geringes Einkommen, schwere Erkrankung oder lange Mietdauer.

Wann besteht Härtefall?

Als Härtefall gilt, wer die monatliche Einkommensgrenze von 1.316 Euro brutto nicht überschreitet (alle Werte Stand 2021). Wer mit Angehörigen wie Ehegatten, eingetragenem gleichgeschlechtlichem Lebenspartner oder familienversichertem Kind zusammenlebt, hat eine höhere Bemessungsgrenze von 1.809,50 Euro.

Welche Härtefälle gibt es?

Welche Gründe kann es für einen Härtefall geben? Was als Härtefall gewertet wird, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab. So kann hohes Alter, Krankheit oder eine sehr lange Wohndauer eine Kündigung unter Umständen unwirksam machen. Weitere mögliche Gründe haben wir hier zusammengefasst.

Wann ist ein Mieter ein Härtefall?

Gemäß § 574 BGB liegt dann ein Härtefall vor, wenn der Umzug in eine neue Wohnung für die Mieter als unzumutbar einzustufen ist. Diese Sozialklausel im Mietrecht soll die Interessen der Mieter schützen und stellt sie unter Umständen über die Interessen der Vermieter.

Eigenbedarfskündigung - Wann liegt ein Härtefall vor? | Fachanwalt Alexander Bredereck

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Wer entscheidet über Härtefall?

Die Härtefallkommission entscheidet mit Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der stimmberechtigten Mitglieder (mindestens 6 von 9) darüber, ob ein Härtefallersuchen an das Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration gestellt wird.

Was ist ein persönlicher Härtefall?

Ein besonderer Härtefall liegt nach ständiger Rechtsprechung nur dann vor, wenn außergewöhnliche, schwerwiegende, atypische und möglichst nicht selbstverschuldete Umstände vorliegen oder diese eine sonstige Notlage hervorrufen würden.

Wie stelle ich einen Antrag auf Härtefall?

Wie stelle ich einen Antrag auf Härtefallregelung? Um in den Genuss der Härtefallregelung zu kommen, ist ein formal gebundener Antrag nötig. Das erforderliche Formular stellen die Krankenkassen zur Verfügung. Sie sollten ausschließlich das von Ihrer Krankenkasse bereitgestellte Formular verwenden.

Wie lange dauert ein Härtefall?

Die Prüfung des Härtefallantrags durch die Krankenkasse dauert meist mehrere Wochen. Nachdem der Antrag bewilligt wurde, sind Sie als Härtefall anerkannt und bekommen den Zahnersatz komplett von der Kasse bezahlt, sofern Sie sich für die Regelversorgung entscheiden.

Was passiert wenn ich keine neue Wohnung finde?

Wenn ein gekündigter Mieter dem Vermieter Anlass zu der Befürchtung gibt, dass er die Wohnung nicht fristgerecht räumen wird, kann eine Räumungsklage auch schon vor dem Ablauf der Kündigungsfrist möglich sein. Es kommt dann eine Klage auf zukünftige Leistung nach § 259 Zivilprozessordnung (ZPO) in Frage.

Wann hat Räumungsklage Aussicht auf Erfolg?

Eine Räumungsklage verläuft grundsätzlich dann erfolgreich, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und die Ansprüche berechtigt sind. Bei einem Härtefall kann eine Klage zur Zwangsräumung jedoch aussichtslos sein, da hier der Schutz des Mieters schwerer wiegt.

Kann man einen kranken Menschen die Wohnung kündigen?

BGH: Darf man kranken Mietern kündigen? In den letzten Jahren wurden die Rechte von Mietern immer wieder gestärkt. Nun stellte der BGH klar: selbst bei Eigenbedarf kann man nicht so einfach kündigen, wenn der betroffene Mieter alt und krank ist.

Kann man einer psychisch Kranken die Wohnung kündigen?

AG München: Psychisch kranke Mieterin kann trotz Eigenbedarfskündigung bleiben. Eine Kündigung wegen Eigenbedarfs scheitert, wenn ein Umzug bei einem psychisch kranken Mieter die ernsthafte Gefahr einer erheblichen Verschlechterung seines Gesundheitszustands und eines Suizids begründet.

Welche Miete ist zumutbar?

Die Bandbreite der zumutbaren Miete für Haushalte der Einkommensstufe I beträgt 3,50 € bis 7,00 € je m2 Wohnfläche monatlich. Für Haushalte der Einkommensstufen II und III erhöht sich die zumutbare Miete jeweils um 1,50 € je m2 gegenüber der nächstniedrigeren Einkommensstufe.

Wie lange dauert es bis zu einer Zwangsräumung?

Wie lange es von der Räumungsklage letztlich bis zur Zwangsräumung dauert, lässt sich nicht pauschal sagen. Ohne Verzögerungen kann mit einer Dauer von etwa drei Monaten gerechnet werden. Meist zieht sich das Prozedere über fünf bis sechs Monate.

Wie hoch sind die Kosten einer Räumungsklage?

Kosten der Räumungsklage

Wer eine einfache Zwei-Zimmer-Wohnung vermietet hat und nun eine Räumungsklage anstrebt, muss mit Kosten im Bereich von 1.500 bis 2.500 Euro rechnen. Der Haken ist, dass Sie als Vermieter die gesamten Kosten vorstrecken müssen.

Was sind besondere familiäre Gründe?

Hierzu zählen z.B. besondere gesundheitliche Umstände (Krankheit, Schwerbehinderung, Schwangerschaft etc.) besondere familiäre Umstände (Versorgung eigener Kinder, Verlust eines Elternteils etc.) Zugehörigkeit zu relevanten Sportkadern.

Was muss alles in einen härtefallantrag?

Dem Härtefallantrag muss beispielsweise ein fachärztliches Gutachten beiliegen, dass eure Begründung untermauert. Weitere Nachweise können ein Schwerbehindertenausweis oder ein Feststellungsbescheid des Versorgungsamtes sein. Zudem kann eine persönliche Darlegung verlangt werden.

Was passiert nach Härtefall?

Wenn ein besonderer Härtefall vorliegt, können Mieter einer Kündigung durch den Vermieter widersprechen. Dann können sie zunächst in der Mietwohnung bleiben. Diese Regelung nennt man die Sozialklausel. Vermieter können ihren Mietern nicht einfach nach Belieben kündigen.

Wer bekommt 2500 €?

Die Betroffenen können unter bestimmten Voraussetzungen zur Abmilderung ihrer empfundenen Härten eine pauschale Einmalzahlung von 2.500 Euro erhalten, wenn sie mit ihren gesetzlichen Renten in der Nähe der Grundsicherung liegen. Die Länder können dem Härtefallfonds bis zum 31. März 2023 beitreten.

Wer zahlt Zähne bei Grundsicherung?

Allerdings bedeutet Zahnersatz bei Grundsicherung eben auch, dass nur die Regelversorgung übernommen wird. Wer eine höherwertige Zahnersatz-Versorgung wünscht, muss die Mehrkosten selbst tragen.

Was zahlt die AOK bei Härtefall?

Im Rahmen der Härtefallregelung erhalten Versicherte zum Zahnersatz einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 40 % der Regelversorgung. Insgesamt werden dann also 100 % der Regelversorgung übernommen. Die tatsächlich entstandenen Kosten dürfen dabei natürlich nicht überschritten werden.

Was ist eine unzumutbare Härte?

Eine unzumutbare Härte besteht immer dann, wenn die Ehegatten zwar noch kein Jahr voneinander getrennt leben, die Fortsetzung der Ehe für den Antragsteller aufgrund seines Ehepartners nicht möglich ist. Gründe für die Unzumutbarkeit können häusliche Gewalt, Straftaten oder schwerwiegende Suchterkrankungen sein.

Was bedeutet Antrag auf Härtefall?

Die Genehmigung eines Härtefall-Antrages bedeutet die Möglichkeit einer Zulassung innerhalb einer Vorabquote. Die Zulassung kann nicht garantiert werden. An die Bewertung werden sehr strenge Maßstäbe gelegt. Es muss also eine besondere Ausnahmesituation vorliegen, die den Härtefall rechtfertigt.

Was ist ein Härtefall in der Pflege?

Ein Härtefall in der Pflege liegt vor, wenn die Pflege und Versorgung sehr aufwendig oder besonders intensiv sind.