Wann ist eine Versetzung nicht zumutbar?

Zumutbarkeit der Versetzung
einen gleichwertigen Arbeitsplatz handelt. Unzulässig sind Versetzungen in jedem Fall dann, wenn die neue Arbeitsstelle geringer vergütet wird oder der Verantwortungsbereich des Arbeitnehmers eingeschränkt wird. Es sei denn, der Arbeitnehmer gibt seine Zustimmung zur Versetzung.

Wann ist eine Versetzung unbillig?

Damit ist gemeint, dass der Arbeitgeber nicht nur seine eigenen Interessen durchsetzen darf, sondern auch die Interessen des Arbeitnehmers berücksichtigen muss. Macht er das nicht, ist die Weisung bzw. Versetzung "unbillig" (= unfair, unangemessen, unzumutbar) und aus diesem Grunde rechtswidrig.

Kann man einer Versetzung widersprechen?

Das Betriebsverfassungsgesetz regelt die Einspruchsmöglichkeiten des Betriebsrats und führt verschiedene Gründe auf, auf Basis derer die Versetzung abgelehnt werden kann. Dem Betriebsrat steht für den Widerspruch eine Frist von einer Woche nach offizieller Kenntnis der Versetzungspläne zur Verfügung.

Wie wehrt man sich gegen Versetzung?

Der sichere Weg, sich gegen eine Versetzung zu wehren, ist der Weg zum Gericht. Das heißt, Sie lassen die Versetzungsentscheidung Ihres Arbeitgebers vom Gericht auf ihre Rechtmäßigkeit überprüfen.

Was muss bei einer Versetzung beachtet werden?

Was tun bei Versetzung?
  1. Sehen Sie in Ihrem Arbeitsvertrag nach, welche Aufgaben Ihr Arbeitgeber Ihnen zuweisen kann. ...
  2. Seien Sie vorsichtig bei Sonderprojekten und scheinbaren Beförderungen. ...
  3. Vergewissern Sie sich beim Arbeitgeber, dass die Versetzung nicht zu einer Gehaltsabsenkung führt. ...
  4. Sprechen Sie mit dem Betriebsrat.

Versetzung im Arbeitsrecht

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Kann ein Mitarbeiter gegen seinen Willen versetzt werden?

Wenn ein Arbeitnehmer gegen seinen Willen an einen anderen Arbeitsort oder in eine andere Abteilung versetzt wird, liegt eine Zwangsversetzung vor. Diese muss aber auf eine gewisse Mindestdauer angelegt sein. Lediglich ein paar Tage oder Wochen reichen nicht aus, um den Tatbestand der Versetzung zu erfüllen.

Kann man sich gegen eine interne Versetzung wehren?

Viele Arbeitsverträge enthalten Versetzungsklausel

Damit kann sich Ihr Chef noch einmal explizit das Recht einräumen, Sie auch an einem anderen Ort oder in einer anderen Abteilung einzusetzen. Enthält Ihr Vertrag eine derartige Klausel, können Sie sich nur schwer gegen die Versetzung wehren.

Was passiert wenn man einer Versetzung nicht zustimmt?

Eine Versetzung ist in den meisten Fällen eine einseitige Personalmaßnahme. Dabei braucht es nicht die Zustimmung des Arbeitnehmers. Insofern kann er auch nicht ablehnen. Weigert er sich, der Versetzung Folge zu leisten, drohen ihm eine Abmahnung und eine Kündigung.

Was sind persönliche Gründe Versetzung?

Eine veränderte Lebenssituation, Partnerschaft oder Familienverhältnisse: Es gibt viele persönliche Gründe für eine Versetzung. Der Dienstherr muss zwar laut Gesetz „im Rahmen des Dienst- und Treueverhältnisses für das Wohl des Beamten und seiner Familie [...] sorgen“.

Welche Gründe gibt es für eine Versetzung?

Eine Versetzung ist nur zulässig, wenn dienstliche oder betriebliche Gründe vorliegen.
...
In der Praxis kommen beispielhaft folgende Gründe in Betracht:
  • Personalbedarf einer anderen Dienststelle.
  • Aufgabenrückgang einer Dienststelle.
  • Rationalisierungsmaßnahmen.
  • Ausfall von Arbeitnehmern bei einer anderen Dienststelle.

Kann Arbeitgeber einfach andere Arbeit zuweisen?

Nach § 106 Satz 1 GewO darf der Arbeitgeber u.a. sowohl den Inhalt als auch den Ort der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen näher bestimmen, soweit dieser nicht durch den Arbeitsvertrag, Bestimmungen einer Betriebsvereinbarung, eines anwendbaren Tarifvertrages oder gesetzliche Vorschriften festgelegt ist.

Ist eine Versetzung Mitbestimmungspflichtig?

Ja. Will der Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter einstellen oder einen Arbeitnehmer auf eine andere Stelle versetzen oder tariflich ein- oder umgruppieren, geht das nicht ohne Betriebsrat. Dieser muss zustimmen (§ 99 BetrVG), sonst ist die Maßnahme unwirksam.

Was ist eine innerbetriebliche Umsetzung?

Im rechtlichen Sinne versteht man unter einer Versetzung, eine innerbetriebliche Maßnahme, bei der der Arbeitgeber einem Arbeitnehmer für einen gewissen Zeitraum (mehr als einen Monat) eine andere Aufgabe erteilt, ihn in eine andere Abteilung zuteilt, oder ihn an einen anderen Standort versetzt.

Was ist der Unterschied zwischen Versetzung und Umsetzung?

Wesensmerkmal der Versetzung und Abordnung ist der Wechsel der Dienststelle (zum Begriff der Dienststelle unter Punkt 4.1). Eine Umsetzung meint lediglich die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereichs bei derselben Dienststelle am gleichen Ort im Rahmen des Direktionsrechts.

Wie lange kann eine Versetzung dauern?

Versetzung im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes ist die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereichs, die voraussichtlich die Dauer von einem Monat überschreitet, oder die mit einer erheblichen Änderung der Umstände verbunden ist, unter denen die Arbeit zu leisten ist (§ 95 Abs. 3 S. 1 BetrVG).

Was bedeutet zwangsversetzung?

Wird ein Arbeitnehmer1 gegen seinen Willen an einen anderen Arbeitsort versetzt, so spricht man von einer Zwangsversetzung. Eine Versetzung findet auch statt, wenn dem Arbeitnehmer andere Aufgaben zugeordnet werden oder er in eine andere Betriebsabteilung wechselt.

Was sind schwerwiegende persönliche Gründe?

Nach Nr. 204 Buchst. a ZE B-1300/46 können schwerwiegende persönliche Gründe unter anderem darin liegen, dass eine Versetzung aufgrund eines (militär-)ärztlichen Gutachtens wegen des Gesundheitszustands des Soldaten oder einer bzw. eines mit ihm in häuslicher Gemeinschaft lebenden Angehörigen (im Sinne von Nr.

Was sind dienstliche Gründe Versetzung?

Rechtsgrundlage für Versetzungsentscheidungen ist § 26 Abs. 2 Satz 1 BBG. Danach kann ein Beamter aus dienstlichen Gründen ohne seine Zustimmung in ein Amt mit demselben Endgrundgehalt auch einer gleichwertigen oder anderen Laufbahn, auch im Bereich eines anderen Dienstherrn, versetzt werden.

Kann man wegen Krankheit versetzt werden?

Sind Arbeitnehmer lange Zeit krank, können sie bei einer Rückkehr nicht automatisch den Einsatz auf ihrer alten Stelle verlangen. Dies entschied das Landesarbeitsgericht (LAG) Rheinland-Pfalz in Mainz in einem aktuell veröffentlichen Urteil vom 3. Juli 2014 im Fall einer Krankenschwester (Az.: 5 Sa 120/14).

Was darf der Chef was nicht?

Die Führungskraft ist den geltenden Vorschriften unterworfen. So darf sie nichts verlangen, was gegen die Grundrechte wie etwa die Religionsfreiheit ist. Auch die Gesetzgebung steht über dem Weisungsrecht, es darf also niemand dazu verpflichtet werden, gesetzlich verbotene oder sittenwidrige Arbeiten zu erledigen.

Wie kann der Betriebsrat einer Versetzung widersprechen?

Der Betriebsrat kann der Versetzung widersprechen, wenn eine nach § 93 BetrVG erforderliche Ausschreibung im Betrieb unterblieben ist. Dem gleichzusetzen ist der Fall, dass eine Ausschreibung gegen vereinbarte Ausschreibungsgrundsätze oder geltendes Recht verstößt, z. B. gegen § 11 AGG.

Kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer jederzeit einen anderen Arbeitsbereich zuteilen?

Der Arbeitgeber kann auch einen Wechsel in der Art der Beschäftigung vorschreiben oder den Arbeitsbereich des Arbeitnehmers verkleinern oder auch vergrößern. Durch sein Direktionsrecht kann der Arbeitgeber nur gleichwertige Tätigkeiten zuweisen.

Was fällt unter die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers?

Fürsorgepflicht: Definition. Arbeitgeber sind im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses verpflichtet, Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen. Darunter fallen zum Beispiel der Schutz vor Unfällen, ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz und ein fairer Umgang miteinander.

Kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine andere Arbeit als im Arbeitsvertrag vereinbart zuweisen?

Der Arbeitgeber kann dem Arbeitnehmer nicht einseitig durch Arbeitsanweisung eine andere Tätigkeit zuweisen und damit die vertraglich vereinbarte Leistungspflicht ändern.

Kann der Personalrat eine Umsetzung verhindern?

Mitbestimmungspflichtige Maßnahmen können nur mit Zustimmung des Personalrats getroffen werden (§ 70 Abs. 1 BPersVG). Verweigert der Personalrat die Zustimmung, so darf die Maßnahme – zunächst – nicht umgesetzt werden.