Sind Erben untereinander Auskunftspflicht?

Welche Auskunftsrechte und -pflichten haben Miterben untereinander? Gegenüber anderen Erben sind Miterben verpflichtet, gemäß § 2057 BGB Auskunft über alle Zuwendungen zu geben, die sie vom Erblasser zu Lebzeiten unter den Voraussetzungen der §§ 2050 - 2053 BGB erhalten haben.

Was dürfen Erben einsehen?

Auf welche Auskünfte haben Erben einen Anspruch? Machen Sie als Erbe Ihren Auskunftsanspruch geltend, können Sie in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis verlangen. Dieses sollte sämtliche Aktiva (Grundstücke, Wertpapiere, Kraftfahrzeuge etc.) und Passiva (Erblasserschulden, Bestattungskosten) enthalten.

Haben Miterben Anspruch auf Kontoauszüge?

Gegen Kostenerstattung ist die Bank des Erblassers verpflichtet, nur einem Miterben auch ohne Zustimmung der anderen umfassend Auskunft z.B. über Vorgänge aus der Zeit vor dem Tod des Erblassers zu erteilen und Kontoauszüge zur Verfügung zu stellen.

Kann man Erbe verheimlichen?

Der Fiskus erfährt nichts vom Vermögen des Erblassers. Sie haben kaum noch Möglichkeiten, geerbtes Geld vor dem Fiskus zu verheimlichen. Auch wenn Sie sich still verhalten, erfahren die Finanzbehörden vom Erbfall. Standesämter sind verpflichtet, Todesfälle anzuzeigen.

Wer hat bei der Erbengemeinschaft das sagen?

Wer entscheidet bei einer Erbengemeinschaft? – Wer in der Erbengemeinschaft Entscheidungen treffen darf, ergibt sich aus den Erbquoten der Mitglieder. Das bedeutet, jeder Miterbe kann eine Stimme in Höhe seines Erbteils abgeben, Wenn ein Entschluss gefällt werden muss, entscheidet die Mehrheit der Stimmen.

Auskunftspflicht des Erben - Was muss über den Nachlass mitgeteilt werden?

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Was tun wenn Erbe keine Auskunft gibt?

Bei Verweigerung der Auskunft können diese sich an das zuständige Nachlassgericht wenden, das dann ein Nachlassverzeichnis bei den Miterben einfordert. Sofern sie durch Testament ein Vermächtnis erhalten haben und die Auskunft für ihr Vermächtnis von Bedeutung ist, können Vermächtnisnehmer Auskünfte verlangen.

Was tun wenn Miterben nicht kooperieren?

Um die Auseinandersetzung dann zu realisieren, müssen Sie die Zustimmung der Miterben notfalls vor dem Nachlassgericht einklagen. Ein solcher Teilungsplan erweist sich in der Praxis als oft schwierig, wenn erhebliche Nachlassschulden zu befriedigen sind und deshalb ein Teil des Nachlasses verwertet werden muss.

Wer muss Erben ausfindig machen?

Wer muss die Erbensuche beantragen? Für die Erbenermittlung sind zumeist Nachlassgericht oder eingesetzter Nachlasspfleger zuständig. In aller Regel bedarf es hierzu keines gesonderten Antrages durch einen etwaigen Betreuer des Verstorbenen oder bereits bekannter Erben.

Wie erhalte ich Kenntnis von einer Erbschaft?

Sechs Wochen

Kenntnis des Anfalls der Erbschaft setzt voraus, dass der Erbe vom Erbfall, also vom Tod des Erblassers Kenntnis erlangt. Den Berufungsgrund kennt der Erbe, wenn er weiß, ob er kraft Gesetzes oder durch Verfügung von Todes wegen zur Erbschaft berufen ist.

Wer erhält Auskunft beim Nachlassgericht?

Wie bekomme ich Auskunft über mein Erbe? Ein Erbe muss anderen Erben, Pflichtteilsberechtigten, Vermächtnisnehmern und Nachlassgläubigern Auskunft über den Nachlass erteilen. Dafür muss der Erbe in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis vorlegen.

Welcher Kontostand zählt beim Erbe?

Welcher Kontostand ist für den Pflichtteil und die Erbschaftsteuer entscheidend? Sowohl für die Berechnung des Pflichtteils, als auch für die Festsetzung der Erbschaftsteuer kommt es auf den Kontostand zum Todestag an.

Kann man erfahren was man erbt?

Da der Erbe als Rechtsnachfolger des Erblassers auftritt, kann er überall dort Auskunft verlangen, wo auch der Erblasser hätte Auskunft verlangen können. Welche Informationen relevant sind, ergibt sich aus der Eigenheit des jeweiligen Nachlasswertes. Der Erbe wird Rechtsnachfolger des Erblassers.

Wer hat Zugriff auf das Konto eines Verstorbenen?

Ohne Vollmacht sind nur legitimierte Erben dazu befugt, auf das Konto des Verstorbenen zuzugreifen. Dies erfordert einen Erbschein, ein Testament mit Eröffnungsprotokoll oder ein europäisches Nachlasszeugnis. Erben mehrere Personen, können diese nur gemeinsam auf das Konto zugreifen und Geld abheben.

Können Erben Kontoauszüge verlangen?

Der Pflichtteilsberechtigte hat grundsätzlich keinen Anspruch auf Vorlage von Kontoauszügen genüber dem Erben. Er kann lediglich verlangen, dass der Erbe die Kontoauszüge prüft. Bestehen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben, kann es sich empfehlen ein notraielles Nachlassverzeichnis einzuholen.

Welche Rechte habe ich als Miterbe?

Jeder Miterbe hat das Recht auf Nutzung von Nachlassgegenständen. Allerdings steht es ihm nicht zu, allein über deren Nutzung und Verwendung zu entscheiden. Er muss mit den anderen Mitgliedern der Erbengemeinschaft eine Nutzungsvereinbarung treffen. Vorher ist die Nutzung nicht möglich.

Kann man ein Erbe einsehen bevor man es annimmt?

Vor der Annahme sollten Sie ein Erbe auf jeden Fall einsehen. Idealerweise beauftragen Sie dafür einen Fachanwalt für Erbrecht. Er hilft Ihnen, die entsprechenden Unterlagen zu sichten und die Vorgänge zu erklären.

Werden Erben automatisch benachrichtigt ohne Testament?

Nein! Nur wenn ein Testament oder Erbvertrag dem Nachlassgericht vorliegt, werden die darin begünstigten Personen und die gesetzlichen Erben automatisch vom Nachlassgericht benachrichtigt. Liegt dem Nachlassgericht kein Testament oder kein Erbvertrag vor, erhalten Sie keine Post.

Wer wird im Erbfall benachrichtigt?

Das Nachlassgericht informiert alle am Erbfall Beteiligten schriftlich über die Testamentseröffnung sowie gegebenenfalls ihre Erbenstellung: Erben, Enterbte, Vermächtnisnehmer, Testamentsvollstrecker und Nachlassverwalter.

Wie erfahren Erben von Testament?

Das Zentrale Testamentsregister ist die offizielle Registrierungsstelle in Deutschland für letztwillige Verfügungen. Es übernimmt zentrale Funktionen im Benachrichtigungswesen in Nachlasssachen. Das Zentrale Testamentsregister enthält Verwahrangaben zu Testamenten, Erbverträgen und anderen erbfolgerelevanten Urkunden.

Was ist wenn der andere Erbe sich nicht meldet?

Wenn sich kein Erbe meldet, dann werden die gesetzlichen Erben vom Nachlassgericht oder vom Nachlasspfleger ermittelt. Die amtliche Benachrichtigung über die Testamentseröffnung am Nachlassgericht enthält in der Regel die folgenden Informationen: Eröffnungsprotokoll. Fotokopie des Testaments.

Werden Erben automatisch ermittelt?

Er wird nicht automatisch ausgestellt, sondern muss beantragt werden. Achtung: Mit der Beantragung wird das Erbe angenommen - inklusive möglicher Schulden. Erben, die ihr Recht anderweitig - etwa durch ein Testament - nachweisen können, benötigen keinen Erbschein.

Woher weiß das Nachlassgericht die Erben?

Hat der Erblasser sein Testament beim Nachlassgericht hinterlegt oder ein notarielles Testament oder einen notariellen Erbvertrag beurkundet, so erfährt das Nachlassgericht auf dem Amtsweg, bei welchem Gericht diese Dokumente hinterlegt sind.

Was haben Erben für Pflichten?

Die Erbenstellung geht also mit gewissen finanziellen Verpflichtungen einher. Hat der Erblasser etwa vor seinem Tod noch ein Auto gekauft und den Kaufpreis noch nicht beglichen, so muss dies nun der Erbe tun. Auch offene Arztrechnungen oder Ratenzahlungen für geerbte Immobilien muss der Erbe begleichen.

Was passiert wenn ein Erbe nicht verkaufen will?

Fordert die Erbengemeinschaft den Verkauf der Immobilie und einer will nicht verkaufen, so kann dieser den Verkauf vollständig blockieren. Auch der Abschluss eines Mietvertrages mit der Erbengemeinschaft wird meist kategorisch abgelehnt.

Wer verteilt den Nachlass?

Wer teilt das Erbe? Die Erbengemeinschaft muss die Erbschaft gemeinsam verteilen. Bis zur sogenannten Erbauseinandersetzung, müssen alle Miterben gemeinsam das Nachlassvermögen verwalten. Eine Erbauseinandersetzung kann außerdem von jedem Miterben durch eine Teilungsklage eingeklagt werden.