Kann mein Chef Mein nebengewerbe verbieten?

"Entgeltliche selbstständige Nebentätigkeiten und Nebentätigkeiten in einem anderen Arbeitsverhältnis sind dem Arbeitgeber anzuzeigen und bedürfen seiner vorherigen Zustimmung. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn berechtigte Interessen des Arbeitgebers nicht entgegenstehen."

Kann mein Chef mir ein Kleingewerbe verbieten?

Grundsätzlich steht es dir frei, auch neben deinem festen Job selbstständig zu arbeiten. Das kann dir dein Arbeitgeber also eigentlich nicht verbieten – eigentlich. Denn wenn deine hauptberufliche Tätigkeit unter deinen nebenberuflichen Ambitionen leidet, hat der Arbeitgeber durchaus ein Veto-Recht.

Kann mein Arbeitgeber mir eine Nebentätigkeit verbieten?

Ein generelles Verbot von Nebentätigkeiten im Arbeitsvertrag ist unwirksam. Einschränkungen sind jedoch zulässig, wenn die Nebentätigkeit die Arbeitsleistung im Hauptjob beeinträchtigt, gegen gesetzliche Bestimmungen verstößt oder in direkter Konkurrenz zum Arbeitgeber steht.

Ist ein Nebengewerbe ein Kündigungsgrund?

Ist eine Nebentätigkeit zulässig, dann ist eine Abmahnung oder sogar Kündigung aus diesem Grund unzulässig. Hat der Arbeitnehmer mit seiner Tätigkeit gegen vertragliche oder gesetzliche Regelungen verstoßen, kommt eine Abmahnung oder verhaltensbedingte Kündigung in Betracht.

Kann ein Arbeitgeber Kleingewerbe ablehnen?

Der Arbeitgeber kann deshalb nicht grundsätzlich ein Nebengewerbe verbieten oder prinzipiell die Zustimmung verweigern. Nur wenn seine berechtigten Interessen beeinträchtigt werden, ist ein Verbot seitens des Arbeitgebers möglich. Das betrifft insbesondere das Wettbewerbsverbot und die Überschreitung der Arbeitszeit.

Darf mein Chef mir einen Nebenjob verbieten? I Rechtsanwalt Michael Richter

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Kann der Arbeitgeber herausfinden, ob ich ein Nebengewerbe betreiben?

Grundsätzlich muss der Arbeitgeber vom Nebengewerbe nicht informiert werden. Allerdings gibt es Ausnahmen: Beamte, Soldaten und Richter müssen stets den Vorgesetzten informieren und um entsprechende Erlaubnis bitten. Ansonsten muss man den Arbeitgeber informieren, wenn dies im Arbeitsvertrag vereinbart wurde.

Was passiert, wenn ich Nebentätigkeit nicht angebe?

Solltest Du es vergessen haben, riskierst du eine Abmahnung, denn damit hast du gegen eine Pflicht aus dem Arbeitsvertrag verstoßen. Die Abmahnung ist auch dann zulässig, wenn Dir Dein Arbeitgeber die Nebentätigkeit hätte genehmigen müssen, weil sie seine Interessen nicht beeinträchtigt.

Kann der Arbeitgeber eine Nebentätigkeit untersagen?

§ 3 Abs. 3 Satz 2 TVöD kann der Arbeitgeber eine Nebentätigkeit untersagen oder mit Auflagen versehen, wenn die Nebentätigkeit geeignet ist, die Erfüllung arbeitsvertraglicher Pflichten des Beschäftigten oder berechtigte Interessen des Arbeitgebers zu beeinträchtigen.

Kann man gekündigt werden, wenn man einen Nebenjob nicht angibt?

Wenn der Arbeitgeber wegen eines Nebenjobs kündigt, obwohl der Arbeitnehmer diesen vorher angemeldet hat und keine berechtigten Interessen des Arbeitgebers dem entgegenstehen, dann ist die Kündigung in der Regel unwirksam.

Ist man mit Nebengewerbe selbstständig?

Die Gründung eines Nebengewerbes bedeutet, dass du ab diesem Zeitpunkt nebenberuflich selbstständig bist. Die einzige Institution, für welche das auch interessant ist, ist die Krankenkasse.

Bin ich verpflichtet meinem Arbeitgeber zu sagen, dass ich einen Nebenjob habe?

Ist eine Nebentätigkeit genehmigungspflichtig? Nebentätigkeiten müssen vom Hauptarbeitgeber nicht genehmigt werden. Der Arbeitnehmer ist jedoch verpflichtet, eine geplante Nebentätigkeit vor Aufnahme anzuzeigen, wenn dies vertraglich/tarifvertraglich vereinbart ist oder die Interessen des Arbeitgebers tangieren kann.

Was darf ich dazuverdienen, wenn ich Vollzeit arbeite?

Berufstätige dürfen bis zu 538 € monatlich über einen Nebenjob dazuverdienen, ohne Steuern oder Sozialabgaben für die Einkünfte zahlen zu müssen. Klingt gut? Dann aufgepasst: In Ausnahmefällen darf diese Freigrenze auch einmal überschritten werden.

Was darf der Arbeitgeber verbieten?

Insbesondere darf der Arbeitgeber also niemanden wegen "der Rasse, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität" (§ 1 AGG) benachteiligen.

Kann der Arbeitgeber Nebengewerbe verbieten?

Sie dürfen Ihrem Arbeitnehmer im Arbeitsvertrag nicht generell verbieten, eine Nebentätigkeit aufzunehmen. Sie können auch nicht verlangen, dass eine Nebentätigkeit ausschließlich mit Ihrer Zustimmung aufgenommen werden darf. Beides würde gegen die im Grundgesetz verankerte Berufsfreiheit verstoßen.

Was ist der Unterschied zwischen Nebengewerbe und Kleingewerbe?

Kleingewerbetreibende zählen nicht als Kaufleute, so dass statt des HGB das BGB Anwendung findet. Ein Kleingewerbe können Sie hauptberuflich oder als Nebentätigkeit ausüben. In letzterem Fall spricht man von einem Nebengewerbe.

Was passiert, wenn ich im Nebengewerbe mehr verdiene als im Hauptjob?

Kann ich so viel dazuverdienen, wie ich will? Ja. Manche Menschen verdienen im Nebenberuf sogar mehr als im Hauptberuf. Ansonsten gilt: Berufstätige, die bis zu 520 Euro monatlich über einen Nebenjob dazuverdienen, brauchen keine Steuern oder Sozialabgaben für die Einkünfte zu zahlen.

Ist eine Nebentätigkeit ein Kündigungsgrund?

Kündigung wegen Nebentätigkeit

Verstößt der Arbeitnehmer mit einer Nebentätigkeit gegen gesetzliche oder arbeitsvertragliche Pflichten, kann das ein Grund für eine fristlose Kündigung sein, doch hängt die Wirksamkeit einer solchen Kündigung davon ab, welche Pflicht verletzt wurde.

Was passiert, wenn ich meinen Nebenjob nicht dem Arbeitgeber melde?

Wenn Ihr Arbeitsvertrag eine Genehmigung für eine Nebentätigkeit vorsieht, und Sie diese nicht bei Ihrem Arbeitgeber eingeholt haben, drohen Ihnen arbeitsrechtliche Konsequenzen. Gehen Sie heimlich einer Nebentätigkeit nach, riskieren Sie damit eine Abmahnung, da Sie gegen Ihren Arbeitsvertrag verstoßen haben.

Kann man einen Nebenjob verheimlichen?

Die Nebentätigkeit geheim halten, ist dagegen ein No-Go. Wer es trotzdem riskiert und den Nebenjob bisher verschwiegen hat, muss mit Konsequenzen rechnen. Eine Kündigung droht jedoch nicht automatisch, zeigt ein Urteil des Arbeitsgerichts Bielefeld. Achtung: Dein Nebenjob darf der Apotheke keine Konkurrenz machen.

Kann Nebentätigkeit abgelehnt werden?

Der Arbeitgeber kann von seinem Arbeitnehmer verlangen, seine Arbeitskraft zu erhalten und alle schuldhaften Beeinträchtigungen seiner Arbeitskraft zu unterlassen. Das heißt für den Arbeitgeber aber auch, dass jede generelle Ablehnung einer Nebentätigkeit rechtswidrig ist.

Kann man wegen einem Nebenjob gekündigt werden?

Was passiert bei einem Nebenjob trotz Verbot des Arbeitgebers? Geht der Arbeitnehmer trotz des Verbotes durch den Hauptarbeitgeber den Zweitjob nach, so kann der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung kündigen.

Warum muss man den Arbeitgeber über einen Nebenjob informieren?

Aber auch wenn das nicht ausdrücklich drinstehen sollte, müssen Arbeitnehmer ihren Arbeitgeber informieren. Und zwar über wichtige Eckdaten, also: Was ist das für ein Job und zu welcher Zeit will ich ihn ausüben. Es gilt eine Anzeigepflicht und wenn man die verletzt, hat das mögliche Sanktionen zur Folge.

Kann mein Chef herausfinden, dass ich einen Nebenjob habe?

Das dein Arbeitgeber nichts über deinen Nebenjob herausfinden kann, hat also auch seinen Grund. Und dieser liegt für geringfügige Beschäftigungen in dem sogenannten "Sozialgeheimnis" nach § 35 SGB.

Welche Nebentätigkeit ist anzeigepflichtig?

Nebentätigkeiten, die ihrer Natur nach keinen Konflikt mit dienstlichen Interessen erwarten lassen, bedürfen vor ihrer Aufnahme keiner Genehmigung. Dazu gehören zum Beispiel alle Tätigkeiten, die der Privatsphäre zuzuordnen sind, aber auch schriftstellerische, wissenschaftliche, künstlerische oder Vortragstätigkeiten.

Wie viel darf man nebenbei verdienen, ohne es anzumelden?

So gilt zunächst der jährliche Grundfreibetrag für das gesamte Einkommen, er ist bis zu einer bestimmten Höhe steuerfrei. Im Jahr 2025 beträgt der Grundfreibetrag 12.096 Euro – ein deutlicher Anstieg in den vergangenen Jahren. Bis zu diesem Betrag darf also steuerfrei verdient werden.

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