Kann die Krankenkasse beim Arzt anrufen?

Darf mich die Kasse anrufen? Ihre Krankenkasse darf die Informationen ausschließlich schriftlich – digital oder per Brief – von Ihnen einholen. Nur wenn Sie einer telefonischen Erhebung schriftlich oder elektronisch zugestimmt haben, kommt auch ein Telefonat in Frage.

Ist man verpflichtet mit der Krankenkasse zu telefonieren?

Keine Pflicht für Erreichbarkeit per Telefon

„Die Krankenkasse darf anrufen, weil die Versicherten eine Pflicht zur Mitwirkung bei der Aufklärung eines Sachverhalts haben“, erläutert Kerstin Heidt, Juristin bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

Was darf die Krankenkasse nicht fragen?

Damit ist in einem eng begrenzten Rahmen festgelegt, welche Auskünfte die Krankenkassen bekommen dürfen. Dabei ist im übrigen genau geregelt, wer solche Fragen stellen darf. Zum Beispiel dürfen Krankenkassen keine Detailinformationen über Diagnosen und medizinische Behandlungsmaßnahmen, oder auch über Befunde erhalten.

Was erfährt die Krankenkasse vom Arzt?

Das Gesetz schreibt die Übermittlung folgender Daten vor: Erbrachte Leistung inklusive (verschlüsselter) Diagnose, Arztnummer, Versichertenstammdaten der elektronischen Gesundheitskarte.

Was passiert wenn die Krankenkasse den Medizinischen Dienst einschaltet?

Der Medizinische Dienst übermittelt Ihrer Krankenkasse ein schriftliches Gutachten. Nur wenn der Arbeitgeber die Frage nach der Arbeitsfähigkeit gestellt hat, teilt die Krankenkasse ihm auf dieser Grundlage lediglich mit, ob eine Arbeitsfähigkeit besteht oder nicht.

Terminvereinbarung beim Arzt am Telefon| Wortschatz A2, B1

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Was tun wenn die Krankenkasse anruft?

Wie sollte ich bei einem solchen Anruf reagieren? Bei mündlichen Auskünften ist Vorsicht geboten. Am besten die Krankenkasse bitten, eine schriftliche Aufforderung oder einen Fragebogen zu schicken. Dann kann man die Fragen schriftlich beantworten.

Was tun wenn die Krankenkasse Druck macht?

Teile ihr mit, dass Du alles Nötige gern schriftlich klärst. Die Patientenberatung kritisiert außerdem die Unsitte vieler Krankenkassen, den Versicherten wichtige Entscheidungen nur am Telefon mitzuteilen – etwa die Einstellung der Krankengeldzahlung. Das ist zwar rechtlich in Ordnung, aber zu Deinem Nachteil.

Wird die Krankenkasse vom Arzt informiert?

Für gesetzlich Krankenversicherte ist die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung seit dem 1. Januar 2023 digital. Die Arztpraxis übermittelt die Krankmeldung elektronisch an die gesetzliche Krankenkasse. Gesetzlich Versicherte müssen sich bei ihren Arbeitgebern, wie gewohnt, krank melden.

Hat die Krankenkasse alle Diagnosen?

Januar 2021 können alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte ( ePA ) ihrer Krankenkassen erhalten, in der medizinische Befunde und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg umfassend gespeichert werden können.

Kann jeder Arzt meine Diagnosen sehen?

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.

Was passiert wenn man die AU nicht bei der Krankenkasse einreicht?

Haben Sie die Krankmeldung nicht an die Krankenkasse geschickt, verlieren Sie damit den Anspruch auf die Zahlung des Krankengelds. Sie müssen dieses im Übrigen nicht gesondert beantragen. Die Krankenkasse prüft beim Eingang der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ihr Anrecht auf diese Auszahlung automatisch.

Was fragt der Medizinische Dienst der Krankenkasse?

Welche Erkrankungen/Behinderungen wurden bei Ihnen festgestellt? Wann waren Sie zuletzt im Krankenhaus oder eine Rehabilitation? Wie groß sind Sie, wie viel wiegen Sie? Können Sie selbstständig Aufstehen, Sitzen, Gehen, sich Festhalten?

Kann meine Kasse mich zwingen wieder arbeiten zu gehen?

Die Kasse kann niemanden zwingen wieder arbeiten zu gehen. Allerdings müssen selbst Patienten, die mit einer Krankschreibung ihres Arztes zu Hause bleiben, müssen damit rechnen, dass die Krankenkasse das Krankengeld einstellt. Dann hilft nur ein schriftlicher Widerspruch.

Warum will mich die Krankenkasse anrufen?

Wer droht, in den Krankengeldbezug zu rutschen, oder bereits Krankengeld erhält, wird häufig von der Krankenkasse kontaktiert und nach vielen Informationen gefragt.

Wie weit darf man wegfahren wenn man krankgeschrieben ist?

Dabei gibt es eine einfache Regel, die im Einzelfall auch die richtige Richtung vorgibt: Ein erkrankter Arbeitnehmer muss sich so verhalten, dass er möglichst bald wieder gesund wird. Grundsätzlich ist deshalb alles erlaubt, was die Genesung nicht verzögert oder gefährdet.

Wann schaltet die Krankenkasse den MDK ein?

Die Krankenkassen sind nicht nur berechtigt, sondern, wenn es nach Art, Schwere, Dauer oder Häufigkeit der Erkrankung oder nach dem Krankheitsverlauf erforderlich ist, gesetzlich sogar verpflichtet, gutachtliche Stellungnahmen des MDK einzuholen, um Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit zu beseitigen (§ 275 Abs. 1 SGB V).

Welche Informationen gibt der Arzt an die Krankenkasse weiter?

Die anfallenden Kosten werden ohne persönliche Daten des Patienten von den Ärzten an die Krankenkasse weitergegeben. Am Ende eines Quartals übermitteln alle Ärzte die Kosten, die für den jeweiligen Patienten aufgewendet wurden. Die Abrechnung des Arztes erfolgt allerdings ohne Weitergabe Ihres Namens.

Kann man bei der Krankenkasse meine Akte einsehen?

Den Inhalt seiner Krankenakte bzw. Patientenakte zu kennen ist ein Kundenrecht. Ärzte, Krankenkassen und andere Heilbehandler sind verpflichtet auf Verlangen in die Patientenakte Einsicht zu gewähren. Ärzte müssen die Behandlung umfangreich dokumentieren.

Wann löscht Krankenkasse Diagnosen?

ihre Geschäftsstellen sind nach dem Sozialgesetzbuch (§ 304 SGB V) erst nach vier Jahren verpflichtet, ihre gespeicherten Daten (z. B. Art der Behand- lung, Tag der Behandlung, abgerechnete Gebührenposi- tionen, Diagnosen) zu löschen.

Wird die AU vom Arzt an die Krankenkasse geschickt?

Ja, natürlich! Die Übermittlung erfolgt über die bewährte Telematikinfrastruktur. Die Daten selbst werden vom Verlassen der Arztpraxis bis zur Krankenkasse verschlüsselt übertragen und sind damit sicher.

Was muss ich der Krankenkasse sagen?

Rein rechtlich sind Versicherte nicht verpflichtet, am Telefon persönliche Informationen an ihre Krankenkasse herauszugeben. Es gibt zwar eine Mitwirkungspflicht, diese lässt sich aber auch schriftlich erfüllen. Ohnehin dürfen die Kassen viele Fragen nicht stellen.

Was tun wenn Krankenkasse gesund schreibt?

Unbedingt Widerspruch erheben

Es folgt meist ein Schlusssatz: Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns an. Aber das reicht nicht. Denn so ein Schreiben ist ein belastender Verwaltungsakt. Wenn der Betroffene nicht einverstanden ist, muss er schriftlich Widerspruch einlegen.

Kann die Krankenkasse mich einfach gesund schreiben?

Eine „Gesundschreibung“ gibt es nicht. Daher besteht auch keine Notwendigkeit, ein ärztliches Attest vorzulegen, dass man wieder einsatzfähig ist. Im Einzelfall kann eine erneute Untersuchung vor Arbeitsantritt aber natürlich sinnvoll sein, um den Gesundheitszustand richtig beurteilen zu lassen.

Wie prüft die Krankenkasse Einkommen?

Zur Feststellung des relevanten Einkommens sind sämtliche Angaben des Steuerbescheids erforderlich, die das Bruttoeinkommen nachweisen. Auch bei Zusammenveranlagung von Ehegatten sind die Krankenkassen auf die Vorlage des Steuerbescheids angewiesen.