Ist ein Vergleich sofort vollstreckbar?

Um jedoch aus einem Vergleich vollstrecken zu können, muss der Vergleich einen vollstreckbaren Inhalt aufweisen, also inhaltlich bestimmt sein. Das ist nur dann gegeben, wenn der Vergleich aus sich heraus vollstreckbar ist und jeder unbeteiligte Dritte erkennen kann, was der Gläubiger vom Schuldner verlangen kann.

Kann aus einem Vergleich vollstreckt werden?

Arbeitsgerichtliche Vergleiche werden regelmäßig nicht von den Arbeitsgerichten zugestellt. Soll aus einem Vergleich vollstreckt werden, ist zunächst vom Arbeitsgericht eine vollstreckbare Ausfertigung zum Zweck der Zwangsvollstreckung anzufordern. Diese Ausfertigung ist dann an den Schuldner zuzustellen.

Wie lange kann aus einem Vergleich vollstreckt werden?

Aus einem Vollstreckungstitel kann mindestens 30 Jahre lang vollstreckt werden, auch gegen den Erben eines verstorbenen Schuldners. Sie sollten keinesfalls den Fehler machen, alte Vollstreckungstitel zu "vergessen" oder gar zu entsorgen.

Ist ein Vergleich sofort rechtskräftig?

1 Nr. 1 ZPO). Ein Rechtsstreit wird durch einen Prozessvergleich beendet und verliert damit seine Rechtshängigkeit. Ein Prozessvergleich entfaltet keine Rechtskraft.

Ist ein Vergleich ein vollstreckbarer Titel?

Auch gerichtliche Vergleiche sind Vollstreckungstitel. Ein gerichtlicher Vergleich kann vor einem deutschen Gericht geschlossen werden. Er ist ein Vertrag durch den die Parteien ihren Streit durch gegenseitiges Nachgeben beseitigen.

Vorläufige Vollstreckbarkeit

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Wann ist ein Vergleich nicht vollstreckbar?

Um jedoch aus einem Vergleich vollstrecken zu können, muss der Vergleich einen vollstreckbaren Inhalt aufweisen, also inhaltlich bestimmt sein. Das ist nur dann gegeben, wenn der Vergleich aus sich heraus vollstreckbar ist und jeder unbeteiligte Dritte erkennen kann, was der Gläubiger vom Schuldner verlangen kann.

Was passiert nach einem Vergleich?

Bei einem Vergleich handelt es sich um einen gegenseitigen Vertrag, der im § 779 Absatz 1 BGB [Bürgerliches Gesetzbuch] legaldefiniert ist. Danach wird per Vertrag ein Streit oder eine Ungewissheit über ein Rechtsverhältnis im Wege eines gegenseitigen Nachgebens der Parteien beseitigt.

Wann ist ein gerichtlicher Vergleich unwirksam?

Die Unwirksamkeit des Vergleichs kann sich aus materiell-rechtlichen Gründen ergeben. Liegen Nichtigkeitsgründe vor, ist der Vergleich von Anfang an unwirksam. Das ist der Fall, wenn der Vergleich wegen arglistiger Täuschung angefochten wird (§§ 123, 142 Abs. 1 BGB) oder sittenwidrig ist (§ 138 BGB).

Wie geht es nach einem gerichtlichen Vergleich weiter?

Bei einem gerichtlichen Vergleich gibt es keine Rechtsmittel. Der Rechtsstreit wird ja einvernehmlich unter Mitwirkung des Gerichtes ganz oder teilweise beigelegt. Deshalb ist ein Rechtmittel gegen einen Vergleich systematisch nicht angebracht.

Kann ein Vergleich rückgängig gemacht werden?

Der Widerruf eines Prozessvergleichs kann wirksam sowohl dem Gericht als auch der anderen Vergleichspartei gegenüber erklärt werden, wenn die Parteien keine hiervon abweichende Vereinbarung getroffen haben; dies gilt jedenfalls für Prozessvergleiche, die seit dem 1. Januar 2002 geschlossen wurden.

Wann kann frühestens vollstreckt werden?

(3) Eine Zwangsvollstreckung nach § 720a darf nur beginnen, wenn das Urteil und die Vollstreckungsklausel mindestens zwei Wochen vorher zugestellt sind.

Wann muss nach einem Vergleich bezahlt werden?

Nach Abschluss eines gerichtlichen Vergleichs ist dem Schuldner eine Zahlungsfrist von zwei Wochen einzuräu- men. Die Kosten einer Vollstreckungsandrohung vor Ab- lauf dieser Frist sind nicht erstattungsfähig. getreten.

Wann wird vollstreckt?

Die Zwangsvollstreckung ist die letzte Möglichkeit des Gläubigers, seine Forderung einzutreiben, wenn der Schuldner trotz Fälligkeit und (mehrfacher) Zahlungserinnerung bzw. Mahnung nicht bezahlt. Dabei reicht die Mahnung des Gläubigers allein aber noch nicht aus, um vollstrecken zu dürfen.

Was darf nicht vollstreckt werden?

Dazu gehören Gegenstände für den persönlichen Gebrauch und Haushalt, die einen einfachen Lebensstil ermöglichen. Beispielsweise sind das unter anderem Bekleidung, Möbel, Fernseher und Küchengeräte. Ebenfalls geschützt sind Dinge, die der Ausbildung oder Ausübung der Erwerbstätigkeit unterliegen.

Wie lange ist ein Vergleich gültig?

Ihr Vergleich gilt als beendet, wenn Sie die vereinbarte Vergleichszahlung vollständig geleistet haben. Bei einer Einmalzahlung kann dies bereits nach 10 bis 14 Wochen der Fall sein.

Kann man einen Vergleich anfechten?

Grundsätzlich kann auch ein gerichtlicher Vergleich angefochten werden, wenn eine Partei vom Prozessgegner oder einem Dritten durch arglistige Täuschung zum Abschluss des Vergleichs bestimmt worden ist.

Wer trägt die Kosten bei einem Vergleich?

Wer trägt die Kosten? Solange es sich um einen Zivilverfahren handelt, zum Beispiel um eine Kaufsache, so zahlt für gewöhnlich der Verlierer des Prozesses die Gerichtskosten. Sollten sich beide Parteien dagegen auf einen Vergleich einigen, so trägt jede der Parteien einen Anteil der Kosten.

Wie hoch sind die Gerichtskosten bei einem Vergleich?

Wer vor Prozessbeginn einen Vergleich schließt, spart die Gerichtskosten. Der Anwalt berechnet das 1,5fache einer Gebühr als Einigungsgebühr und das 0,5 bis 2,5fache einer Gebühr als Geschäftsgebühr. Vergleicht man sich vor Gericht, fällt nur eine 1fache Einigungsgebühr an.

Was hören Richter gerne?

Richter sprechen gerne auch die Parteivertreter an: Diese können oft den Sachverhalt kompetenter als ihr Rechtsanwalt erläutern, und das ohne Filte- rung durch ihren Rechtsanwalt, also ungeschützter. Die Parteivertreter können auch von sich aus etwas sagen; das kann aber – man- gels Filterung – ihrer Sache schaden.

Ist ein außergerichtlicher Vergleich vollstreckbar?

Zur Förderung der außergerichtlichen Streitbeilegung ist nach § 796a ZPO ein außergerichtlicher, für vollstreckbar zu erklärender Anwaltsvergleich möglich.

Wie läuft ein Vergleich vor Gericht ab?

Der Vergleich wird vor einem deutschen Gericht geschlossen. Ein gerichtliches Verfahren ist anhängig, das beendet werden soll. Der Vergleich wird zwischen den Parteien des Rechtsstreits geschlossen. Der Vergleich muss nach § 160 ZPO protokolliert werden.

Wie lange dauert ein gerichtlicher Vergleich?

In der Regel dauert ein außergerichtlicher Schuldenvergleich nicht länger als 4-8 Wochen, anstatt wie bei einem Insolvenzverfahren bis zu 6 Jahren.

Sollte man einen gerichtlichen Vergleich annehmen?

Ein Vergleich wird häufig von Seiten des Gerichts vorgeschlagen. Diesen Vergleich abzulehnen bedeutet dann, dass im weiteren Verlauf ein richterliches Urteil gefällt wird. Wenn Sie also keinen Vergleich wünschen, müssen Sie sich auch nicht darauf einlassen.

Ist ein Vergleich Pfändbar?

Bitte beachten Sie, dass bei einem Vergleich nicht die pfändbare Rate angeboten werden muss. Wenn sich Ihre Gläubiger auf eine geringere Rate einlassen (bzw. auf eine geringere Gesamtforderung), kann die monatliche Zahlung auch niedriger ausfallen, als es bei der pfändbaren Rate (im Falle einer Insolvenz) wäre.

Wann muss ein Vergleich von Anwalt zu Anwalt zugestellt werden?

Sind die Parteien durch Rechtsanwälte vertreten, ist auch eine Zustellung von Anwalt zu Anwalt zulässig (§ 195 ZPO). Der gegnerische Anwalt muss dabei dem zustellenden auf Verlangen ein Empfangsbekenntnis ausstellen (§ 195 Abs. 2 ZPO), das den Zeitpunkt der Zustellung nachweist.