Hat Pflichtteilsberechtigter Anspruch auf Kontoauszüge?

Hat Pflichtteilsberechtigter Anspruch auf Kontoauszüge? Der Pflichtteilsberechtigte hat grundsätzlich keinen Anspruch auf Vorlage von Kontoauszügen genüber dem Erben. Er kann lediglich verlangen, dass der Erbe die Kontoauszüge prüft.

Hat der pflichtteilsberechtigte Anspruch auf Belege?

§ 2314 Abs. 1 BGB, der die Auskunftspflicht des Erben regelt, verweist allein auf § 260 BGB (Bestandsverzeichnis) und gerade nicht auch auf § 259 BGB (Rechnungslegung mit Belegvorlagepflicht).

Welche Ansprüche hat ein Pflichtteilsberechtigter?

Der Pflichtteil ist immer ein Geldanspruch und richtet sich gegen den Erben. Der Pflichtteilsberechtigte hat keinen Anspruch über den Nachlass oder einzelne Nachlassgegenstände zu verfügen. Er kann immer nur die Zahlung eines bestimmten Geldbetrages vom Erben verlangen.

Kann ein Erbe Kontoauszüge anfordern?

Im Rahmen der Auskunftspflicht ist der Erbe weiter verpflichtet, die Kontoauszüge der Konten des Erblassers über den Zeitraum der vergangenen 10 Jahre vor dessen Tod durchzusehen.

Kann miterbe Kontoauszüge verlangen?

Gegen Kostenerstattung ist die Bank des Erblassers verpflichtet, nur einem Miterben auch ohne Zustimmung der anderen umfassend Auskunft z.B. über Vorgänge aus der Zeit vor dem Tod des Erblassers zu erteilen und Kontoauszüge zur Verfügung zu stellen.

Wann kann der Pflichtteilsberechtigte die Vorlage eines Wertgutachtens verlangen?

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Welcher Kontostand zählt beim Pflichtteil?

Zur Berechnung des Pflichtteils ist der Erbe verpflichtet, Auskunft in Form eines Nachlassverzeichnisses zu geben. Hier sind insbesondere sämtliche Girokonten, Festgeldkonten, Sparkonten und sonstiges Bankvermögen mit den Guthaben zum Todestag anzugeben.

Welche Unterlagen müssen dem pflichtteilsberechtigten vorgelegt werden?

Erbe muss dem Pflichtteilsberechtigten sämtliche Kontoauszüge der letzten zehn Jahre zeigen. Pflichtteilsberechtigte haben in aller Regel keinerlei Kenntnis vom Wert des Nachlasses, der dem Erben zugefallen ist und sie könnten ihren Pflichtteilsanspruch damit auch nicht berechnen –er drohte damit leerzulaufen.

Welche Auskunft kann das Nachlassgericht geben?

Das Nachlassgericht ist ein wichtiger Ansprechpartner für alle Beteiligten in einem Erbfall. Dabei können z. B. Testierende ihr Testament bei diesem Gericht in eine amtliche Verwahrung geben und gesetzliche Erben können beim Gericht einen Erbschein beantragen oder ihre Erbausschlagung erklären.

Was dürfen Erben einsehen?

Auf welche Auskünfte haben Erben einen Anspruch? Machen Sie als Erbe Ihren Auskunftsanspruch geltend, können Sie in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis verlangen. Dieses sollte sämtliche Aktiva (Grundstücke, Wertpapiere, Kraftfahrzeuge etc.) und Passiva (Erblasserschulden, Bestattungskosten) enthalten.

Wie schnell muss der Pflichtteil ausbezahlt werden?

Fordert ein Pflichtteilsberechtigter seinen Pflichtteil bei den Erben ein, ist die Zahlung sofort fällig – es sei denn, auf sie trifft die in § 2331a Absatz 1 Satz 1 BGB geschilderte Ausnahmesituation zu.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Das Guthaben auf dem Bankkonto gehört ebenso wie alle anderen Vermögensgegenstände in den Nachlass des Erblassers und fällt somit beim Erbfall automatisch dem Erben oder der Erbengemeinschaft zu. Die Erben bestimmen sich nach der gesetzlichen Erbfolge, dem Testament oder dem Erbvertrag des Erblassers.

Was gehört nicht zum Pflichtteil?

Ebenfalls nicht in den pflichtteilsrelevanten Nachlass gehört dasjenige Vermögen, das der Erblasser seinerseits lediglich als so genannter Vorerbe besaß. Eine Vorerbschaft bildet ein Sondervermögen und ist vom Vorerben (bzw. dessen Erben) mit dem Tod des Vorerben regelmäßig an den so genannten Nacherben herauszugeben.

Was kann bei Pflichtteilsberechnung abgezogen werden?

Um den Nettowert zu errechnen sind vom Bruttowert der Erbschaft alle Nachlassschulden abzuziehen. Das sind die noch unbezahlten Rechnungen des Erblassers, z.B. Telefon- oder Arztrechnungen oder auch Darlehensschulden bei der Bank und schließlich die Beerdigungs- und Bestattungskosten.

Wer zahlt den Anwalt der pflichtteilsberechtigten?

Wurde ein Anwalt beauftragt, um den Pflichtteil einzufordern, kommt diejenige Partei für die gesetzlichen Kosten auf, die den Rechtsstreit um den Pflichtteil verliert. Kommt es nicht zur Klage, zahlt der Pflichtteilsberechtigte die Beratungskosten für den Anwalt allein, aber nur zur Höhe der gesetzlichen Gebühren.

Wo bekommt man die Auskunft über die Konten eines Verstorbenen?

Bei der Ermittlung der Konten von verstorbenen oder betreuten Personen sind die Spitzenverbände des Kreditgewerbes behilflich (Bundesverband deutscher Banken ( BdB ), Deutscher Sparkassen- und Giroverband ( DSGV ) oder Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken ( BVR )).

Auf was bezieht sich der Pflichtteil?

Der Pflichtteil vom Erbe berechnet sich nach den §§ 1924 bis 1936 BGB. Er beträgt die Hälfte des gesetzlichen Erbanspruchs. Auch enterbte Ehegatten, Kinder und andere Erbberechtigte haben als Pflichtteilsberechtigte also Anspruch auf 50 Prozent ihres gesetzlichen Erbteils.

Sind Erben untereinander Auskunftspflicht?

Kein allgemeiner Auskunftsanspruch unter Miterben

Miterben haben untereinander nicht per se einen Anspruch darauf, dass sie sich gegenseitig Auskünfte erteilen. Das liegt daran, dass jeder Miterbe als Rechtsnachfolger des Verstorbenen alle Möglichkeiten hat, sich bei Dritten die erforderlichen Informationen zu holen.

Kann man Erbe verheimlichen?

Der Fiskus erfährt nichts vom Vermögen des Erblassers. Sie haben kaum noch Möglichkeiten, geerbtes Geld vor dem Fiskus zu verheimlichen. Auch wenn Sie sich still verhalten, erfahren die Finanzbehörden vom Erbfall. Standesämter sind verpflichtet, Todesfälle anzuzeigen.

Wer prüft den Nachlass?

Das Nachlassgericht prüft, welches der Testamente wirksam ist und wie die Erbfolge ist. Es muss aber dazu, dass es überhaupt zu dieser Prüfung kommt, ein Erbscheinsantrag gestellt werden.

Wann schreibt das Nachlassgericht die Erben an?

Es hängt sehr stark vom Einzelfall ab, wann der Erbe vom Nachlassgericht angeschrieben wird. Sofern das Nachlassgericht alle Daten zur Verfügung hat, also Name und Anschrift der Erben, dauert es in der Regel vier bis sechs Wochen, nach Testamentseröffnung.

Was überprüft das Nachlassgericht?

Das Nachlassgericht ist für die Ermittlung der Erben und die Erteilung von Erbscheinen und Testamentsvollstreckerzeugnissen zuständig, nicht jedoch für die Ermittlung, was zum Nachlass gehört, und nicht für die Verteilung des Nachlasses unter den Erben oder die Erfüllung von Pflichtteilsansprüchen.

Wer hat Einsicht in Nachlassakte?

Dem Pflichtteilsberechtigten steht ein Recht auf Einsicht in die Verfahrensakten des Erbscheinsverfahrens, einschließlich des von dem Erben ausgefüllten Wertfragebogens zu.

Wie wird der Pflichtteil ausgezahlt?

Um den Pflichtteil zu erhalten, ist er innerhalb von 3 Jahren einzufordern. Der Pflichtteil ist nach Aufforderung durch den Berechtigten vom Erben auszuzahlen. Wird das Erbe nicht ausgezahlt, lässt sich der Pflichtteil einklagen.

Wird Pflichtteilsberechtigter vom Nachlassgericht informiert?

4: Das Nachlassgericht kümmert sich um meinen Pflichtteilsanspruch. Ist jemand verstorben, werden die Erben angeschrieben und vom Erbfall und Vorhandensein einer letztwilligen Verfügung informiert. Ferner weist das Gericht pflichtteilsberechtigte Personen mittels eines Informationsschreibens auf ihre Rechte hin.

Wie schnell muss ein Nachlassverzeichnis erstellt werden?

Gesetzlich vorgeschrieben ist gemäß § 1995 BGB eine Frist von mindestens einem und maximal drei Monaten bei Gläubigern. Schaffen Sie es innerhalb dieser Frist nicht, ein vollständiges Nachlassverzeichnis zu erstellen, können sie gemäß § 1996 BGB eine Fristverlängerung beantragen.

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