Bei welchen Gerichtsverhandlungen ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen?

Ein Grundprinzip des Strafverfahrens ist sein Öffentlichkeitscharakter. Gerichtsverhandlungen mit Ausnahme von Strafsachen nur gegen Jugendliche (14 -17 Jahre) und Familiensachen (nach § 111 FamFG) sind daher generell öffentlich.

Welche Gerichtsverhandlungen sind öffentlich und welche nicht?

Grundsätzlich sind die Gerichtsverhandlungen öffentlich und jedermann zugänglich. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, was in der Regel bereits durch den Aushang am Sitzungssaal kenntlich gemacht wird. Nicht öffentlich sind vor allem Jugendstrafsachen und die meisten Familiensachen.

Welche Gerichte sind nicht öffentlich?

(1) 1 Verhandlungen, Erörterungen und Anhörungen in Familiensachen sowie in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit sind nicht öffentlich. Das Gericht kann die Öffentlichkeit zulassen, jedoch nicht gegen den Willen eines Beteiligten.

Ist jede Gerichtsverhandlung öffentlich?

Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Verhandlungen vor Gericht sind grundsätzlich öffentlich. Das heißt: Jede Bürgerin und jeder Bürger kann eine Gerichtsverhandlung be- suchen und sich so einen ganz persönlichen Eindruck von der Arbeit der bayerischen Justiz verschaffen.

Wann kann die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden?

(1) 1 Die Öffentlichkeit kann ausgeschlossen werden, soweit Umstände aus dem persönlichen Lebensbereich eines Prozessbeteiligten, eines Zeugen oder eines durch eine rechtswidrige Tat (§ 11 Absatz 1 Nummer 5 des Strafgesetzbuchs) Verletzten zur Sprache kommen, deren öffentliche Erörterung schutzwürdige Interessen ...

Jura Basics: Gerichtsverhandlungen | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Welche Verhandlungen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt?

Die Öffentlichkeit kann für die Hauptverhandlung oder für einen Teil davon ausgeschlossen werden, wenn das Verfahren die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer Entziehungsanstalt, allein oder neben einer Strafe, zum Gegenstand hat.

Ist eine Hauptverhandlung öffentlich?

Der in § 169 GVG niedergelegte Grundsatz der Öffentlichkeit der Hauptverhandlung (nur sie muss öffentlich sein; das Ermittlungsverfahren findet in der Regel im Verborgenen statt) ist kein Verfahrensgrundsatz von Verfassungsrang.

Wie erfährt man ob eine Gerichtsverhandlung öffentlich ist?

Ob eine Verhandlung öffentlich oder nichtöffentlich ist, können Sie den elektronischen Anzeigetafeln unmittelbar neben der jeweiligen Saaltür entnehmen. Letztlich entscheidet aber immer das Gericht.

Sind Familiensachen vor Gericht öffentlich?

Das Verfahren vor dem Familiengericht

Gemäß § 170 Gerichtsverfassungsgesetz sind Verhandlungen, Erörterungen und Anhörungen in Familiensachen nicht öffentlich. Die Verkündung der Entscheidungen in Ehesachen und Familienstreitsachen (z.B. Unterhaltssachen) ist jedoch öffentlich, § 173 Gerichtsverfassungsgesetz.

Kann man einfach eine Gerichtsverhandlung besuchen?

An öffentlichen Sitzungen kann man jederzeit als Zuhörer ohne vorherige Anmeldung teilnehmen. Das Betreten und Verlassen der Sitzungssäle ist auch während laufender öffentlicher Sitzungen erlaubt, sofern es geordnet und leise erfolgt.

Was ist nicht öffentlich?

Als “nichtöffentlich gesprochene(s) Wort” im Sinne von § 201 StGB ist jede nicht an die Allgemeinheit gerichtete Äußerung aufzufassen, die nicht über einen durch persönliche oder sachliche Beziehungen abgegrenzten Personenkreis hinaus ohne Weiteres wahrnehmbar ist.

Welche Gerichte für Öffentliches Recht?

öffentlichen Recht zwischen Bürgern und der öffentlichen Hand gibt es die Verwaltungsgerichte (VG) mit der 2. Instanz, dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster (für NRW) und der Revisionsinstanz Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig.

Was bedeutet nicht öffentliche Sitzung?

Öffentlichkeit der Sitzungen. (1) 1Die Sitzungen des Gemeinderats sind öffentlich. 2Nichtöffentlich darf nur verhandelt werden, wenn es das öffentliche Wohl oder berechtigte Interessen Einzelner erfordern; über Gegenstände, bei denen diese Voraussetzungen vorliegen, muß nichtöffentlich verhandelt werden.

Warum sind gerichtstermine öffentlich?

Gerichtsverhandlungen sind grundsätzlich öffentlich: Damit soll verhindert werden, dass Prozesse "hinter verschlossenen Türen" stattfinden. Bürger haben die Möglichkeit, an öffentlichen Sitzungen teilzunehmen. Die Sitzungstermine den Gerichtenwerden auch online veröffentlicht und stehen so der Teilnahme offen.

Was ist alles öffentlich?

Zu den bundesweiten öffentlich-rechtlichen Programmen gehören Das Erste (Gemeinschaftsprogramm der ARD), das Programm des Zweiten Deutschen Fernsehens sowie das Deutschlandradio mit seinen drei Hörfunkprogrammen Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova.

Sind arbeitsrechtliche Verhandlungen öffentlich?

Die Verhandlungen des Arbeitsgerichts sind grundsätzlich öffentlich (§ 169 GVG) und können ohne Voranmeldung besucht werden.

Werden beim Familiengericht Zeugen gehört?

Zeugen zulassen

Bisher ist es so, dass an Familiengerichten keine Zeugen gehört werden. Betroffenen Familien wird es dadurch unnötig schwer gemacht den Sachverhalt aufzuklären und zu ihrem Recht zu kommen.

Wie spricht man einen Richter beim Familiengericht an?

Wie redet man eine Richterin oder einen Richter eigentlich an? Am besten sagen Sie: "Frau Richterin", "Herr Richter", oder "Frau Vorsitzende" oder "Herr Vorsitzender". Nach der Belehrung werden Sie meist gebeten, vor dem Gerichtssaal zu warten.

Wie läuft eine Gerichtsverhandlung wegen Umgangsrecht ab?

Die Familienrichterin oder der Familienrichter hört das Kind an, um sich ein Bild von der Sicht des Kindes zu machen. Diese Anhörung findet in der Regel ohne die Eltern statt, damit das Kind nicht zwischen den unterschiedlichen Meinungen der Eltern hin- und hergerissen ist und möglichst offen sprechen kann.

Wann kommt es nicht zu einer Gerichtsverhandlung?

Ist der Angeklagte nachweisbar krank, ist er entschuldigt, und hat einen Anspruch darauf, dass der Termin verschoben wird. Ausreichend ist, dass der Angeklagte entschuldigt ist und nicht, dass die Verhinderung noch vor der Verhandlung nachgewiesen ist. Der häufigste Fall sind Erkrankungen oder Verletzungen.

Wie verhalte ich mich als Kläger vor Gericht?

Sachlich auftreten, niemanden unterbrechen

Generell gilt für alle Parteien: Immer freundlich bleiben und sachlich auftreten. Klar ist, dass vor Gericht Dinge verhandelt werden, die die Emotionen hochkochen lassen.

Wie sollte man sich vor Gericht anziehen?

Nein, eine Kleidungsvorschrift gibt es nicht. Heutzutage ist auch Freizeitkleidung erlaubt, solange sie nicht provozierend oder anstößig ist. Im Vordergrund stehen der Respekt und die Achtung gegenüber dem Gericht, dem durch ein gepflegtes Äußeres sowie durch ordentliche Kleidung Rechnung getragen wird.

Sind Verhandlungen vor dem Schöffengericht öffentlich?

Öffentlich bedeutet, dass nicht nur Staatsanwalt, Richter, Schöffen und Verteidiger an der Verhandlung teilnehmen, sondern auch Zuschauer und ggf. Presse.

Ist ein haftprüfungstermin öffentlich?

Die Haftprüfung erfolgt in der Regel durch mündliche Verhandlung, die nicht öffentlich ist. Teilnehmer sind der Beschuldigte und sein Verteidiger, der Ermittlungsrichter und in der Regel auch der zuständige Staatsanwalt.

Wer muss in der Hauptverhandlung anwesend sein?

Der Angeklagte ist grundsätzlich zur ununterbrochenen Anwesenheit während der gesamten Hauptverhandlung verpflichtet. Erfahren Sie hier alles, was Sie als Anwalt über diese Anwesenheitspflicht wissen müssen.